Funksysteme

Quantensprung beim Submetering

Das Erfassen und Abrechnen des Energieverbrauchs hat sich stark verändert. Welche Lösung ist zukunftsfähig, und wie profitieren Vermieter, Verwalter und Hausbewohner?

„Der Ableser kommt, bitte halten Sie sich den Termin frei!“: Vor ein paar Jahren waren solche Aushänge in der überwiegenden Mehrzahl der Wohngebäude zu finden. Oft waren an den Heizkörpern noch Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip installiert, die nur Fachleute korrekt ablesen konnten. Die Ablesung war für Hausbewohner zum Teil mit besonderen Umständen verbunden – nicht selten fiel dem Vor-Ort-Termin ein halber Urlaubstag zum Opfer. War ein Haushalt nicht erreichbar, musste der Verbrauch geschätzt werden. Und bei jedem Nutzerwechsel fuhr der Messdienstleister extra an, um den Zwischenstand abzulesen.

Funksysteme werden zum Standard

Wer in einem modern bewirtschafteten Wohngebäude lebt, kann sich dieses Szenario kaum noch vorstellen. Bei Neubauten ist es längst üblich, von Beginn an ein Funksystem zu installieren. Durch die novellierte Heizkostenverordnung (HKVO) ist dies inzwischen sogar Pflicht. Und auch Bestandsgebäude müssen bis Ende 2026 entsprechend umgerüstet werden. Zukunftsfähig sind Lösungen wie Minol Connect: Elektronische Heizkostenverteiler, Wasser- und Wärmezähler werden in ein LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) eingebunden. Damit lassen sich die Verbrauchswerte aus der Ferne auslesen und für die Verbrauchsabrechnung und andere smarte Services zur Verfügung stellen. Vor-Ort-Ablesung und Zettelwirtschaft sind passé, alle Prozesse rund um die Abrechnung laufen digital ab. Hausbewohner können ihre Verbrauchsdaten per Browser oder App abrufen – so, wie es die HKVO fordert. Über eine Cloud-to-Cloud-Schnittstelle kann Minol die entsprechenden Daten auch in die Systeme der Wohnungsunternehmen übermitteln.

Hauptziel: mehr Klimaschutz

Wie und warum es zu diesem Quantensprung kam? Das „Wie“ lässt sich mit dem technischen Fortschritt und der Digitalisierung beantworten. Digitale Prozesse laufen schneller, effizienter und präziser ab. Beim „Warum“ spielt die Gesetzgebung eine große Rolle – die verfolgt das Ziel, bis 2045 Klimaneutralität im Gebäudesektor zu erreichen. Ein Meilenstein ist dabei die novellierte Heizkostenverordnung (HKVO): Seit 1. Dezember 2021 muss neu installierte Messtechnik aus der Ferne ablesbar sein. Nicht funkende Messsysteme, zu denen auch Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip gehören, sind bei Neuinstallationen nicht mehr zulässig und bis spätestens Ende 2026 durch fernauslesbare Messausstattungen zu ersetzen. Zusätzlich zur Jahresabrechnung muss der Gebäudeeigentümer den Hausbewohnern monatlich sogenannte unterjährige Verbrauchsinformationen (uVi) bereitstellen.

Mit der HKVO-Novelle wird auch die Heizkostenabrechnung aussagekräftiger. Sie muss künftig etwa Informationen zum Brennstoffmix, CO2-Emissionen sowie über erhobene Steuern, Abgaben und Zölle enthalten. Verpflichtend sind außerdem ein Vergleich des aktuellen Heizenergieverbrauchs mit dem Verbrauch des letzten Abrechnungszeitraums und ein Vergleich mit dem Durchschnittsendnutzer derselben Nutzerkategorie. All diese Neuerungen sollen die Bewohner zum Energiesparen sensibilisieren und ihnen zeigen, wo sie ansetzen können. Das große Ziel ist also mehr Klimaschutz durch weniger CO2-Emissionen.

Weitere Vorteile auf einen Blick

Über den Klimaschutz hinaus bieten moderne Mess- und Abrechnungssysteme viele weitere Vorteile, die sowohl den Hausbewohnern als auch Vermietern und Verwaltern zugutekommen.

– Komfortgewinn für die Bewohner: Niemand muss mehr zuhause auf den Ableser warten. Gerade für die Bewohnerstruktur in Großstädten mit vielen Single-Haushalten ist die Funktechnik heute unverzichtbar.

– Mehr Transparenz: An den digitalen Displays moderner Heizkostenverteiler können die Bewohner jederzeit selbst die Verbrauchswerte ablesen und kontrollieren. Dank der erweiterten Abrechnung und monatlicher Verbrauchsinformationen lässt sich viel besser nachvollziehen, wie Verbrauch und Kosten zustande kommen. Das geht oft sogar online bzw. über eine entsprechende App.

– Effizientere Verwaltung: Wenn alle Verbrauchswerte pünktlich zum Stichtag vorliegen, sind keine Verbrauchsschätzungen mehr nötig. Damit fallen künftig viele Rückfragen und Reklamationen der Hausbewohner weg. Das Einspruchspotenzial nimmt deutlich ab. Vermieter und Verwalter haben insgesamt weniger Aufwand, weil sie auch beim Auszug eines Mieters keine Zwischen-ablesung mehr organisieren müssen – die aktuellen Verbrauchswerte werden einfach aus der Ferne erfasst. Minol Connect ist zudem die Basis für eine prozessoptimierte Betriebskostenabrechnung, bei der ebenfalls alle wesentlichen Schritte digital und automatisiert ablaufen.

– Mehr Qualität und Rechtssicherheit: Bei der manuellen Datenerfassung und -übertragung können sich Abrechnungsfehler einschleichen – das ist bei der digitalen Datenübertragung nahezu ausgeschlossen. Digital erstellte, HKVO-konforme Verbrauchsinformationen und Abrechnungen bieten Verwaltern maximale Rechtssicherheit.

– Mehr Optionen: Ein Funksystem wie Minol Connect liefert nicht nur Verbrauchsinformationen, sondern lässt sich auch für weitere Services nutzen. Dass Rauchwarnmelder in das System eingebunden und aus der Ferne gemäß DIN inspiziert werden können, liegt auf der Hand. Ebenso lassen sich Sensoren integrieren, die für die Bewirtschaftung, den Komfort und die Sicherheit in Wohngebäuden relevant sind; etwa zur Überwachung von Temperatur und Feuchtigkeit oder zur Überwachung von Brandschutztüren. All diese Funktionen bieten die Minol Connect Insights – acht Servicebausteine mit smarten Sensoren, die sich in das Funksystem integrieren lassen.

– Ganzheitliche Verwaltung: Im digitalen Zeitalter werden die verschiedenen Bereiche der Immobilienbewirtschaftung wie Abrechnung, Energiemonitoring, Energieausweis, Rauchwarnmelder-Service, aber auch Verkehrssicherungspflicht und Schutz der Bewohner nicht mehr getrennt voneinander, sondern als zusammenhängendes, digitales Ökosystem betrachtet. Der zentrale Zugang erfolgt bei Minol über B.One Living, eine Cloud-basierte Internet-Anwendung, die alle Funktionen jederzeit und an jedem Ort verfügbar macht.

Fazit

Das Submetering hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Die Art und Weise, wie die Verbrauchsdaten erfasst und abgerechnet werden, ist heute viel komfortabler, transparenter und effizienter als früher. Das hat mit gesetzlichen Vorgaben zu tun, aber auch mit den gestiegenen Anforderungen an eine moderne und nachhaltige Immobilienverwaltung.

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