Minol-Wärmekostenstatistik: Geringerer Verbrauch, höhere Kosten

Minol hat die Heizkostenabrechnungen für das Jahr 2024 analysiert. Das Ergebnis: Der Trend aus den Vorjahren setzt sich fort. Während die Haushalte immer bewusster mit der Heizenergie umgehen und weniger verbrauchen, steigen die Kosten weiter – wenn auch nicht so stark wie im Vorjahr.

Die Wärmekostenstatistik von Minol für das Jahr 2024 ist unter www.minol.de/statistiken-zur-waermekostenabrechnung-2024-2025 abrufbar.
Quelle: AdobeStock/bnenin

Die Wärmekostenstatistik von Minol für das Jahr 2024 ist unter www.minol.de/statistiken-zur-waermekostenabrechnung-2024-2025 abrufbar.
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Deutschlands Haushalte gehen immer bewusster und sparsamer mit Heizenergie um. Das zeigt die Wärmekostenstatistik des Immobiliendienstleisters Minol. Auf Grundlage von Hunderttausenden abgerechneten Haushalten stellt Minol einen klaren Trend in Bezug auf den Verbrauch und die Kosten für Heizung und Warmwasser fest: Der Verbrauch von Heizöl und Fernwärme ist im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich pro Quadratmeter Wohnfläche um circa zwei Prozent gesunken. Haushalte, die mit Erdgas heizen, haben sogar rund acht Prozent weniger verbraucht. „Milde Temperaturen im Winter, aber vor allem auch die Digitalisierung des Messwesens begünstigen diesen Trend. Fernauslesbare Heizkostenverteiler ermöglichen es, den Bewohnern monatliche Verbrauchsinformationen bereitzustellen, damit sie ihren Verbrauch und die Kosten im Blick behalten und optimieren können. Angesichts steigender Energiepreise, unter anderem durch die CO2-Besteuerung, ist das wichtiger denn je“, erklärt Oliver Bartsch, Leiter Abrechnung bei Minol.

Entwicklung der Kosten

Die Wärmeversorgung wird vor allem durch Fernwärme, Erdgas und Erdöl bestimmt. Die Wahl des Heizmediums hat einen erheblichen Einfluss auf die gesamten Kosten für Wärme und Warmwasser sowie auf die Heiznebenkosten. 2024 liegen die Heizkosten für Fernwärme bei durchschnittlich 14,09 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, was einen Anstieg von fast sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Wird das Haus mit Erdgas versorgt, zahlen die Verbraucher durchschnittlich 16 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche – ein Plus von 7,4 Prozent. Eine moderate Preissteigerung in Höhe von 1,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 kommt auf Haushalte zu, die Heizöl nutzen. Sie zahlen im Durchschnitt 15,90 Euro pro Quadratmeter.

Für alle Heizmedien gilt: Je größer das Gebäude, desto geringer sind Verbrauch und Kosten pro Haushalt. Besonders deutlich wird dieser Unterschied bei Fernwärme: In einem Haus mit 2 bis 5 Wohneinheiten zahlt ein Haushalt 16,96 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizung und Warmwasser inklusive Heiznebenkosten. In Häusern mit 6 bis 10 Wohneinheiten sinkt dieser Betrag auf 14,40 Euro, in Häusern mit 11 bis 50 Wohneinheiten auf 10,90 Euro. Das entspricht einer Senkung von rund 36 Prozent zur kleinsten Wohneinheit.

Die Jahres-Übersicht zeigt die Entwicklung von Verbrauch und Kosten für alle gängigen Heizmedien in den vergangenen fünf Jahren. Deutlich wird: Während der Verbrauch über alle Medien hinweg tendenziell sinkt, steigen die Kosten – je nach Heizmedium allerdings unterschiedlich stark.

Höhere Energieeffizienz durch Digitalisierung

Bis 2045 soll der Gebäudesektor in Deutschland klimaneutral werden. Zurzeit verursacht er nach wie vor etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen, allerdings mit fallender Tendenz. Ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele ist die intelligente Nutzung von Energie. Durch die Novelle der Heizkostenverordnung (HKVO) sind Vermieter verpflichtet, bis spätestens Ende 2026 auf fernauslesbare Messtechnik umzustellen und Mietern monatlich die sogenannte unterjährige Verbrauchsinformation (uVi) bereitzustellen. Dies ermöglicht den Mietern, ihren Energieverbrauch besser zu überwachen, sich aktiv für Einsparungen zu motivieren und ihre Kosten zu reduzieren – ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Energienutzung. Laut einer Umfrage des VDIV unter rund 340 Immobilienverwaltungen sind inzwischen 58,1 Prozent des verwalteten WEG-Bestands und 61,3 Prozent des Miet-Bestands mit fernauslesbarer Messtechnik ausgestattet. Doch bislang erhalten nur 31,5 Prozent des verwalteten WEG-Bestands und 39,1 Prozent der Mietwohnungen regelmäßig die uVi. Das Potenzial der uVi ist demnach noch lange nicht ausgeschöpft. Die größten Herausforderungen bei der Umsetzung liegen laut Umfrage unter anderem in der Datenverarbeitung, der Kommunikation und der technischen Umsetzung.

„Minol bietet mit fernauslesbarer Messtechnik, dem Minol eMonitoring und der Minol App eine einfach implementierbare Komplettlösung. Eigentümer und Vermieter sind damit rechtlich auf der sicheren Seite, während Mieter einen komfortablen und aktuellen Überblick über die Verbrauchswerte erhalten“, so Oliver Bartsch. „Sie profitieren dabei von Funktionen wie Verbrauchsvergleichen, Simulationen zur Energieeinsparung und einer detaillierten CO2-Bilanz. Damit können sie ihren Energieverbrauch gezielt optimieren.“

Eine detaillierte Übersicht der Statistiken gibt es unter www.minol.de/statistiken-zur-waermekostenabrechnung

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