Jede Wohnung zählt!

Dr. Verena Herfort, Geschäftsführerin des BFW Landesverbands Nord, fordert Vorfahrt für den Wohnungsbau.

Seit März läuft in Hamburg und Schleswig-Holstein eine groß angelegte Kampagne für den Wohnungsbau mit dem Slogan „#jede Wohnung zählt“: Plakate an Baustellen, Fahrrädern und City-Trucks, Werbung an Videotowern und online, Social Media sowie gezielte Medienarbeit rücken das Thema Wohnraummangel in den Fokus.

Getragen wird die Kampagne von den im Bündnis für das Wohnen vertretenen Verbänden BFW Landesverband Nord, Grundeigentümer-Verband Hamburg, Immobilienverband Deutschland (IVD) Nord und dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) sowie zahlreichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft, darunter AUG. PRIEN, die Behrens-Stiftung, die BUWOG, die Richard Ditting GmbH, Günther Franke Gruber Bauherren, die Hamburg Team Gruppe, die Karl Danger Grundstücksverwaltung, Köhler & von Bargen Unternehmensgruppe, Grundstücksgesellschaft Manke, Unternehmensgruppe Hermann Friedrich Bruhn, OTTO WULFF, Wohnungsunternehmen Semmelhaack u.v.m. Ihr gemeinsames Ziel: mehr Aufmerksamkeit, mehr Information, mehr Unterstützung – und vor allem mehr Akzeptanz für dringend benötigte Wohnungsbauprojekte.

Denn: Der Wohnungsmarkt ist so angespannt wie nie. Der Mangel an Wohnraum gefährdet nicht nur den sozialen Frieden, sondern wirkt sich längst auch negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Mitarbeitende finden keine Wohnungen, Umzüge scheitern an den Mietpreisen, der Wohnungsmarkt ist vielerorts eingefroren. Mit der Kampagne „#jede Wohnung zählt“ sendet die Wohnungswirtschaft ein deutliches Signal: Jetzt ist nicht die Zeit für zusätzliche Vorschriften und langwierige Genehmigungsprozesse. Jetzt ist die Zeit für entschlossenes Handeln. Dazu gehört auch ein Bewusstseinswandel in der Gesellschaft: Wohnungsbau darf nicht länger auf Abwehr- und Wünsch-dir-was-Verhalten stoßen – er ist ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Stadt. Erforderlich ist ein neuer Gemeinsinn, der die Bedeutung des Wohnens für alle anerkennt.

Vom geförderten Wohnungsbau bis zum Eigentum

Um den Wohnungsmarkt wirksam zu entlasten, braucht es alle Formen des Wohnens: den geförderten Wohnungsbau ebenso wie frei finanzierte Mietwohnungen und Wohneigentum. Denn auch Menschen mit mittlerem Einkommen finden heute kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Jede neu gebaute Wohnung hilft, den Markt in Bewegung zu bringen – und macht an anderer Stelle Platz für Menschen, die ein Zuhause suchen.

Das Kampagnenbündnis fordert deshalb

– die konsequente Einhaltung des Drittelmixes in der Quartiersentwicklung,
– Sicherung des sozialen Gleichgewichts und Schaffung passgenauen Wohnraums für alle Teile der Gesellschaft,
– die Beschleunigung und Vereinfachung der Genehmigungsverfahren,
– den Verzicht auf zusätzliche Auflagen und Forderungen in laufenden Verfahren,
– die Anpassung des Baurechts und der Vorgaben für Neubau und Sanierung,
– eine deutliche Reduzierung der Standards für Neubau und Modernisierung,
– die Stärkung des bürgerlichen Gemeinsinns,
– ein Ende der Wünsch-Dir-was-Mentalität.

Die Kampagne „#jedeWohnungzählt“ (www.jedewohnungzaehlt.de) ist nicht auf Norddeutschland beschränkt. Die Initiatoren freuen sich, wenn auch andere Unternehmen und Verbände mitmachen. Also: Teilen Sie die Inhalte auf Social Media, fordern Sie Plakate für Ihre Baustellen an oder werden Sie zum Sponsor. Denn ein Umdenken können wir nur gemeinsam bewirken. 

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