Stadt- und Quartiersentwicklung

LED it go

844 Straßenleuchten hat die Stadt Dinslaken auf einen Schlag auf LED-Technik umgerüstet. Damit beleuchtet sie kommunale Straßen auf einer Länge von 25 km mit einem um 63 % verringerten Energieeinsatz.

In Dinslaken – gelegen im Grenzgebiet zwischen quirligem Ruhrgebiet und beschaulichem Niederrhein – vertreiben genau 6.638 Straßenleuchten die Dunkelheit. Das Aus der Quecksilberdampflampen ab 2015 vor Augen galt es zukunftsträchtige Alternativen zu finden. Im ersten Schritt hatte man von Ende 2009 bis Anfang 2010 insgesamt 1.831 „Chinesenhüte“ und andere ältere Modelle gegen Kompaktleuchtstoffsysteme ausgetauscht. Doch die Stadt wollte mehr. Als dann von der Bundesregierung im Rahmen der Klimaschutzinitiative ein Förderprogramm für LED-Leuchten aufgelegt wurde, zögerte man nicht lange. Die mit der Planung und Realisierung beauftragten Stadtwerke Dinslaken machten 844 Straßenleuchten mit einer Lichtpunkthöhe von 4,5 m in Anliegerstraßen des gesamten Stadtgebiets aus, die sich für eine Umrüstung auf LED eigneten.

Energieeffizienter, klimaschonender und von einer besseren Qualität sollte das neue Licht sein. Fündig wurde man in der Convia LED von Trilux. „Das Gesamtpaket hat uns letztlich überzeugt“, erinnert sich Ralf Grömping, zuständig für die Planung der Straßenbeleuchtung bei den Stadtwerken Dinslaken. Als dann noch der Förderbescheid des Bundes in Höhe von fast 200.000 Euro vorlag, stand der Gesamtinvestition von knapp 490.000 Euro nichts mehr im Wege.

Energieeinsparung durch

intelligentes Lichtmanagement

Durch den Einsatz der LED-Leuchten reduziert sich der Stromverbrauch um rund 117.000 kWh/Jahr und gegenüber den alten Lichtsystemen sinken die Energiekosten um gut 63 %. Das entlastet nicht nur das Stadtsäckel. Der Umwelt bleiben 70.000 kg klimafeindliches CO2 erspart.

Anteil an diesem Ergebnis hat auch die Beleuchtungssteuerung. Von Einschaltung der Beleuchtung bei Dämmerung bis 21 Uhr gibt es „Full Power“. Von 21 Uhr bis Ausschalten der Beleuchtung halbiert sich die Lichtleistung LED von 31 auf 16 Watt. Sollte die Dämmerung erst nach 21 Uhr eintreten, schaltet die LED direkt in die Halbnachtschaltung. Auf 100.000 Betriebsstunden kommen die LED-Systeme aufgrund der nächtlichen Leistungsreduzierung. Umgerechnet sind dies 25 Jahre, in denen auch der Wartungsaufwand klein gehalten werden kann.

Das Licht hält sich von

Grundstücken und Häusern fern

Der Leuchtenkorpus aus Aluminiumdruckguss ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Er wurde so konstruiert, dass sich Verschmutzungen aus der Luft und durch Niederschläge nur schwer festsetzen können. Reinhard Fredebold, Leiter Zentrale Dienste bei den Stadtwerken: „Wir können das Licht genau dahin lenken, wo wir es haben wollen. Streulicht ist jetzt kein Thema mehr.“ Insgesamt sei das Licht durch die Convia-Leuchten, deren Abstand zueinander 30 m beträgt, gleichmäßiger geworden. Davon würden auch die Autofahrer profitieren, da das gewöhnungsbedürftige Gefälle von hell zu dunkel entfalle.

„Insgesamt hat sich auch die Anwohnerakzeptanz erhöht“, berichtet Ralf Grömping. Die Monteure vor Ort berichteten ihm, die Straßenbeleuchtung funktioniere ohne unerwünschte Nebenwirkungen – das Licht bleibe auf der Straße und halte sich von Grundstücken und Häusern fern. Lediglich ein Anwohner „bemängelte“, dass er sich jetzt, wo kein Streulicht mehr in den Garten falle, wohl dort eine eigene Beleuchtung installieren müsse.

Unterstützung im Planungsprozess

Die ersten Berechnungen für dieses Großprojekt – galt es doch das Licht für insgesamt 25 Kilometer Anliegerstraßen zu planen – hat Ralf Grömping mit dem Planungsprogramm ausgearbeitet, das der Leuchtenhersteller anbietet. „Mit der Software arbeite ich nahezu täglich“, berichtet der Straßenbeleuchtungsexperte. Bei kniffligen Sachen, wie beispielsweise Kreisverkehre, binde er dann aber auch die Experten des Unternehmens mit ein. Besonders überrascht habe ihn die Exaktheit der Berechnung im Planungstool: „Wir haben die Werte der Convia LED in der Praxis überprüft, und die Ergebnisse waren nahezu identisch. Das galt auch für die um 50 % reduzierten Leistungsstufen in der Nacht.“

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