Badezimmer flexibel und barrierefrei gestalten

Die immer älter werdende Gesellschaft stellt die Wohnungswirtschaft vor eine große Herausforderung. Damit der Mieter langfristig in der Wohnung verbleiben kann, muss diese an die veränderten Anforderungen angepasst werden. Das Bad ist hierbei von zentraler Bedeutung – Baden, Duschen, Waschen sind bereits relativ früh für Menschen mit altersbedingten Bewegungseinschränkungen schwer zu bewältigen.

Barrierefreie Bäder werden oft kurzfristig benötigt, sodass die Planung und Umgestaltung des Bades unter hohem Zeitdruck erfolgen muss. Eine ganzheitliche Planung stellt daher die Flexibilität der Badausstattung in den Mittelpunkt. Hierdurch wird ermöglicht, dass das Bad schnell an sich verändernde Anforderungen  angepasst werden kann – sei es eine kindgerechte Umgebung, Komfort und Sicherheit, temporäre Handicaps oder Unterstützung im Alter.

Barrierefreie Produkte, die flexibel einsetzbar sind, bieten diese Möglichkeit: So kann beispielsweise mit einem mobilen Duschsitz auch auf akut wechselnde Bedürfnisse des Mieters schnell reagiert werden – etwa wenn dieser nach einer Sportverletzung die Dusche nur im Sitzen nutzen kann.

Bedarfsorientierte Ausstattung

Mit mobilen Stützklappgriffen und Duschsitzen können Bäder flexibel und bedarfsorientiert mit barrierefreien Produkten ausgestattet werden. Die Kosten für barrierefrei gestaltete Bäder reduzieren sich, da zunächst nur eine Montageplatte fest installiert wird. Diese wird mit einer Abdeckplatte verdeckt. Der mobile Stützklappgriff oder Duschsitz wird nur bei tatsächlichem Bedarf in die Montageplatte eingerastet und kann jederzeit wieder rückgebaut werden.

Für die vorausschauende Badplanung em­­pfiehlt es sich, wenn eine Badsanierung an­­­steht, die erforderliche Montageplatte zur Befestigung des Stützklappgriffes oder Duschsitzes zu installieren. So muss im Fall einer Umgestaltung des Bades kein Fachhandwerker zur Montage der barrierefreien Produkte hinzugezogen werden – hierdurch werden Zeit und Kosten gespart.

Uneingeschränkte Funktionalität

Die mobilen, barrierefreien Produkte sind schnell und komfortabel anzubringen und ebenso leicht wieder zu lösen. Sie verfügen über die gleiche Funktionalität wie fest installierte Stützklappgriffe oder Duschsitze. So erfüllen sie die Vorgaben der DIN 18040, der Norm für barrierefreie Gestaltung.

Komfortable Unterstützung in der Dusche

Der Duschsitz kann, wie eine fest installierte Sitzgelegenheit in der Dusche, platzsparend an die Wand geklappt werden. Aufgrund der Glasfaserkonstruktion werden keine Streben auf der Unterseite des Sitzes benötigt, um die nötige Belastbarkeit zu erhalten. Die Sitzfläche verfügt über eine leicht angeraute  Oberfläche – hierdurch wird Rutschen bei Nässe verhindert und sicherer Halt auch während des Duschens ermöglicht. Wird er längerfristig nicht benötigt, kann er ohne Werkzeug einfach entfernt werden. Hierzu wird mit einer Hand die Feder unterhalb des Sitzes gelöst und der Duschsitz kann mühelos abgenommen werden.

Sicherer Halt

Stützklappgriffe unterstützen und stabilisieren die Bewegungsabläufe. Sie geben sicheren Halt – sei es am Waschtisch, WC oder in der Dusche. Eine große Auswahl an Materialien (Chrom, Edelstahl, Polyamid, WARM TOUCH) und Designs ermöglicht, dass sich der Stützklappgriff in das Badambiente integriert, da er passend zur übrigen Gestaltung des Bades ausgewählt werden kann. Ebenso wie der Duschsitz ist der Stützklappgriff raumsparend nach oben an die Wand klappbar. Erhältlich ist der mobile Stützklappgriff sowohl als Mono-Ausführung sowie auch als Duo-Variante mit einer zweiten Griffebene, die optimale Unterstützung beim seitlichen Eindrehen auf das WC bietet.

Der mobile Stützklappgriff kann durch Komfortelemente ergänzt werden: Kombinierbar ist ein Armpad für eine noch angenehmere Auflage des Arms. Zudem ist der mobile Stützklappgriff aufrüstbar mit einem WC-Papierrollenhalter inklusive WC-Spülauslösung und frei belegbarer Funktionstaste. Wird der Stützklappgriff nicht mehr benötigt, kann die Befestigungsfeder entriegelt werden und der Stützklappgriff kann aus der Montageplatte gelöst werden.

Häufig sind individuelle Lösungen gefragt, um körperliche Einschränkungen zu kompensieren und den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Mit den mobilen, barrierefreien Lösungen wird eine Badgestaltung ermöglicht, die auf die individuellen und sich im Alter verändernden Bedürfnisse schnell und unkompliziert anpassbar ist.

Häufig sind individuelle Lösungen gefragt, um körperliche Einschränkungen zu ­kompensieren und den vorhandenen Platz optimal zu nutzen.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2014

Barrierefrei durchs Bad

Ein Viertel der Mieter wird in den nächsten fünfzehn Jahren älter als 70 Jahre sein. Die Mehrheit älterer Menschen (93 %) wünscht sich, möglichst lange selbstständig in der gewohnten Umgebung...

mehr
Ausgabe 04/2014 Sonderteil Bad

Barrierefrei modernisieren

Badewannen, die Probleme beim Einstieg machen, Fliesen, die keinen sicheren Halt bieten oder Waschbecken, die für einen Rollstuhlfahrer nicht unterfahrbar sind: In Wohngebäuden ist die größte...

mehr
Ausgabe 12/2017 Badsanierung

Schmal und barrierefrei

Mit seinem Verein Wings for Handicapped setzt sich der querschnittsgelähmte Jörg Leonhardt aus Reiskirchen (Hessen) seit Jahren für mehr Lebensqualität und Lebensfreude körperlich...

mehr
Ausgabe 7-8/2020 Barrierefreies Bad

Platz ohne Ende

Bei der Umsetzung eines barrierefreien Badezimmers müssen nach DIN 18040-2 vor jedem Sanitärgegenstand Bewegungsflächen von mindestens 120 x 120 Zentimetern eingehalten werden, die sich allerdings...

mehr
Ausgabe 05/2012

Neue Kriterien für barrierefreie Bäder

Angesichts des demografischen Wandels werden Bäder immer häufiger barrierefrei neu gebaut oder modernisiert. Doch nicht immer ist sofort ersichtlich, was ein barrierefreies Bad überhaupt ausmacht...

mehr