Wohnungsbau in Deutschland am Kipp-Punkt: Entweder die Politik „wummst“ jetzt – oder ...

Der Wohnungsmarkt ist am Ende. Und die Lage spitzt sich weiter zu – Tag für Tag. Der Wohnungsbau hat einen „Kipp-Punkt“ erreicht. – Politisch ist eine „Jetzt-oder-nie-Situation“ da: Entweder der Staat reißt das Ruder noch herum – und zwar jetzt. „Oder wir erleben ein wahres Desaster auf dem Wohnungsmarkt. Ja, Deutschland muss dringend ‚wummsen‘ – und zwar beim Neubau von Wohnungen“, so die sieben führenden Akteure der Bau- und Immobilien-Branche in Deutschland.

Zusammengeschlossen im Verbändebündnis Wohnungsbau schlagen sie auf dem Branchen-Gipfel Alarm: Der 14. Wohnungsbau-Tag 2023 am 20. April (www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de) liefert aktuelle Fakten zur Entwicklung und Prognosen – rund um das Bauen und Wohnen in Deutschland: u.a. die aktuellen Baukosten und den Stand beim Wohnungsbedarf. Ebenso Berechnungen zu notwendigen Förderungen. Und etliche To-dos, die der Staat darüber hinaus jetzt noch dringend anpacken muss.

Es wird ein „Notruf-Wohnungs-Tag“ mit einer Reihe „unangenehmer Wahrheiten“ – adressiert an die verantwortlichen Ressorts quer durch die Ampel: vom Bauministerium über Wirtschaft und Klimaschutz bis zu den Finanzen. Der Wohnungsbau-Tag wird die To-dos des Bundes als Forderungspaket vor allem für die Bundesminister Geywitz, Habeck und Lindner packen.

Der Wohnungsbau-Tag startet einen „Last Call“ der bundesweiten Bau- und Immobilienbranche an die Politik. Dabei steht eine zentrale Frage im Fokus, die allen auf den Nägeln brennt: „Was, wie und wie viel ... Kann Deutschland noch bauen?“

Das ist das Motto des Wohnungsbau-Tages 2023. Und dazu haben Wissenschaftler eine neue Wohnungsbau-Studie gemacht: „Status und Prognose: So baut Deutschland – So wohnt Deutschland. Der Chancen-Check für den Wohnungsbau“. Die Untersuchung kommt vom schleswig-holsteinischen Wohnungs- und Bauforschungs-Institut ARGE in Kiel – präsentiert vom Institutsleiter, Prof. Dietmar Walberg.

Wie dramatisch die Situation ist, wird der Wohnungsbau-Tag schonungslos im Detail offenlegen. Soviel vorab: Die Neubauzahlen sacken ab. Genauer gesagt: Sie rauschen runter. Wenn politisch jetzt nichts passiert, wird die Zahl der Neubau-Wohnungen in diesem Jahr unter die Marke von 250.000 fallen. Ohne politisches Eingreifen steht Deutschland dann eine scharfe Rezession im Wohnungsbau ab 2024 bevor: Im nächsten Jahr droht die Zahl der Baufertigstellungen unter die 200.000er-Marke abzustürzen. Das geht aus einer Prognose hervor, die Wissenschaftler und Branchen-Experten zum 14. Wohnungsbau-Tag 2023 gemacht haben.

Das Verbändebündnis Wohnungsbau warnt: „Für die Politik wäre das ein Versagen – für die Menschen, die eine Wohnung brauchen, eine Katastrophe.“ Der Wohnungsbau-Tag setzt auch deshalb klare Akzente Richtung Politik. Aspekte sind dabei u.a. die von Bundesbauministerin Klara Geywitz zuletzt häufig ins Feld geführten Stichworte: Baukapazitäten, Effektivitätssteigerungen, Wirkung von staatlichen Förderungen ...

Die Warnung der Branche ist dabei unmissverständlich: „Die in den letzten Jahren mühsam aufgebaute Kapazität am Bau ist eine wertvolle Ressource. Die darf – auch in der Krise – nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“, so das Wohnungsbau-Bündnis.

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