GLS Bank: Die Wohnungsnot lässt sich sozial und ökologisch lösen

Mit einem Baugipfel und 14 Maßnahmen versucht die Bundesregierung auf die Wohnungsnot zu reagieren. Dabei setzt sie Vorgaben, die dem Klimaschutz dienen würden. Die GLS Bank (www.gls.de) geht mit ihrer Kreditbranche Wohnen seit Jahren einen anderen Weg und realisiert Wohnraum mit Mieten unter dem Mietspiegel, der zugleich ökologischen Ansprüchen standhält.

Der 14-Punkte-Plan der Bundesregierung zur Wohnungsnot wäre laut Immobilienexperten eine große Chance gewesen, die politischen Rahmenbedingungen für sowohl bezahlbaren als auch nachhaltigen Wohnraum zu schärfen. „Ein großer Wurf ist es nicht geworden, trotz Speed-Boni und Genehmigungsbeschleunigung. Ich bin gespannt, wie verantwortungsvoll Städte und Kommunen mit den gewonnenen Freiheiten umgehen werden“, sagt André Meyer (Foto), Leiter des Kompetenzcenters Immobilien bei Deutschlands größter nachhaltiger Bank.

Richtige Schritte seien die erweiterte Förderung junger Familien und der Fokus auf die Sanierung von Bestandsimmobilien. „Leider fehlen deutliche Ambitionen beim Klimaschutz“, so Meyer. „Wir müssen Gebäude in ihrer Gesamtheit betrachten und ihre komplette Lebensdauer bewerten. Nur so wird es dem Gebäudesektor gelingen, auch seine Klimaziele zu erreichen.“ Es sei entscheidend, sorgsam mit Ressourcen wie Baumaterialien und Energie umzugehen - der nun ausgesetzte Standard EH40 hätte dazu beitragen - „auch wenn ich bezweifle, dass seine verpflichtende Einführung ein Allheilmittel gewesen wäre“, meint Meyer. Der Gebäudesektor verursacht rund 40 Prozent der CO2-Emissionen Deutschlands und wird die für 2030 gesetzten Klimaziele voraussichtlich nicht erreichen.

Sanierung und serieller Holzbau

Die GLS Bank fördert das Wohnen eigenen Angaben zufolge als eine ihrer Schwerpunktbranchen bei der Kreditvergabe. Im laufenden Jahr wurden bis Ende August trotz Zinswende bereits 240 Mio. Euro an neuen Krediten für Sanierungen, Immobilienerwerb und Neubau vergeben. Im Jahr 2022 hat die GLS Gemeinschaft mit Krediten in Höhe von 396 Mio. Euro rund 1200 neue Wohneinheiten mit insgesamt 100.000 Quadratmetern Fläche erschaffen. Zwei Drittel der Einheiten lagen unter dem örtlichen Mietspiegel. Ebenfalls zwei Drittel der Projekte fördern die soziale Durchmischung über das Quartier hinaus. 57 Prozent bieten solidarische Angebote für Menschen mit geringen Einkommen.

Das Kreditinstitut setzt seine Priorität beim Bauen darin, Bestehendes zu erhalten. Das heißt: Erst sanieren und nachverdichten, dann neu bauen. Hier ist der serielle Holzbau fester Teil des Konzepts. Hierfür steht unter anderem „GLS Kunde Wagnis“.

Für Immobilienkäufer*innen hat die GLS Bank verschiedene Tools entwickelt. Das „nWert Audit“, ein Nachhaltigkeitsrating für Immobilien, beziffert heben dem Markt- und dem Beleihungswert die soziale und ökologische Wirkung des Objekts oder Projekts. Der Sanierungsrechner hilft dabei, Einsparpotential durch energetische Sanierung zu ermitteln. Das gesparte Geld fließt direkt in die Kreditberechnung ein.

Thematisch passende Artikel:

Gestoppte Bundesprogramme: GLS Bank übernimmt Förderung genossenschaftlichen Wohnens aus Eigenmitteln

Die Haushaltssperre des Bundes hat dazu geführt, dass etliche Förderungen derzeit auf Eis liegen. Davon betroffen ist auch das KfW-Programm 134: die Förderung genossenschaftlichen Wohnens. Die GLS...

mehr

Finanzdienstleister Dr. Klein: Wahlversprechen 2017 - Das erwartet Bauherren, Immobilienkäufer und Mieter

Nimmt der Schulz-Zug noch einmal Fahrt auf oder gelingt es Kanzlerin Merkel, die CDU/CSU zum vierten Mal in Folge in die Erfolgsspur zu führen? Am 24. September entscheidet sich, welche Parteien und...

mehr
Ausgabe 12/2010

Energie und Mietspiegel

Steigende Energiepreise und die Notwendigkeit des Klimaschutzes führen seit einigen Jahren zu einer deutlichen Zunahme der energetischen Modernisierung von Gebäuden. Damit wollen Vermieter den Wert...

mehr

BFW warnt: Keine Schönfärberei beim Mietspiegel

„Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, den Mietspiegel künftig realistischer darzustellen. Die derzeitigen Diskussionen gehen jedoch in die völlig falsche Richtung“, sagte...

mehr

Kaufpreis-Boom jetzt auch in kleinen Großstädten: Immobilienpreise verteuern sich rasant

Deutschlands kleine Großstädte boomen: Die Immobilien-Kaufpreise steigen hier am stärksten. Das zeigt das aktuelle Kaufpreisbarometer von immowelt.de (www.immowelt.de). Nachdem in den letzten...

mehr