Fösts Fazit: Wärmewende mit angezogener Handbremse

Die Deutsche Wärmekonferenz 2025 hat gezeigt, dass die Branche geschlossen steht: Industrie, Großhandel und Handwerk ziehen an einem Strang, so Daniel Föst, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK, www.zvshk.de). Doch sie stößt auf eine Wand aus politischer Unklarheit. Der Markt ist eingebrochen, die Investitionsbereitschaft der Verbraucher gering, das Vertrauen in politische Zusagen geht gegen null.

Das SHK-Handwerk bleibt der entscheidende Umsetzer der Wärmewende. Ohne die 48.000 Betriebe und ihre fast 400.000 Beschäftigten wird kein Klimaziel im Gebäudebereich erreicht. Die Betriebe haben investiert, Fachkräfte geschult und neue Technologien integriert. Jetzt brauchen sie Verlässlichkeit – statt wechselnder Förderkulissen und widersprüchlicher Signale, die den Markt verunsichern.

Dass die beiden zuständigen Ministerinnen kurzfristig absagen mussten, hat Spuren hinterlassen. Viele Teilnehmende empfanden das als irritierendes Signal in einer Phase, in der der direkte Austausch zwischen Politik und Branche besonders wichtig wäre. Die anwesenden Staatssekretäre und Abgeordneten haben sich dem Dialog offen gestellt – doch deutlich wurde auch: Der Gesprächsbedarf bleibt groß.

Die Forderung der Branche ist klar: verlässliche Rahmenbedingungen, technologieoffene Förderung, stabile Energiepreise. Der Wärmemarkt braucht kein weiteres Reformversprechen, sondern Planungssicherheit. Die nächste GEG-Anpassung muss die Realität auf den Baustellen abbilden – nicht Wunschdenken aus den Referaten.

Das Handwerk ist bereit, Millionen Heizungen zu modernisieren, sobald die Signale stimmen. Die Wärmekonferenz hat diese Bereitschaft eindrucksvoll gezeigt. Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Klima- und Wirtschaftsziele ernst nimmt, muss sie das Handwerk als Partner behandeln – nicht als nachgelagerte Instanz.

Deutschland hat im Wärmemarkt alles, was es braucht: Kompetenz, Kapazität und Innovationskraft. Was fehlt, ist ein verlässlicher Kurs. Die Wärmewende kann gelingen – aber nur mit dem Handwerk an Bord und mit einer Politik, die zuhört und handelt.

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