Modularer Innenausbau

Installationstrennwand zwischen Bad und Küche

Der Bauboom der 1950- und 1960er-Jahre prägt vielerorts noch das Gesicht der Städte. Denn ein Großteil des dringend benötigten Wohnraumes, der vor allem in mehrgeschossigen Wohnhäusern geschaffen wurde, wird nach wie vor genutzt. Allein zwischen 1950 und 1979 wurden 7,4 Mio. solcher Gebäude errichtet. Entsprechend groß ist der Sanierungsbedarf, da diese Gebäude nicht mehr den heutigen energetischen und technischen Standards entsprechen.

Per Kernsanierung macht die Hardtwaldsiedlung ­­­Karlsruhe eG derzeit gemeinsam mit der sanierungsprofi GmbH zwei Gebäude aus ihrem Bestand fit für die Zukunft. Ein besonderer Fokus liegt dabei auch auf der Modernisierung der Versorgungsleitungen und der Sanitärräume: Hier kommen TECEsystem-Trennwände zwischen Küche und Bad zum Einsatz, die eine schnelle, saubere, wirtschaftliche und platzsparende Umsetzung ermöglichen und gleichzeitig hohe Anforderungen an Funktionalität und Gestaltung erfüllen.

Die Empfehlung für den Einbau industriell vorgefertigter Installationswände in diesem Projekt stammt von Patrick Krumm, Prokurist bei der sanierungsprofi GmbH und Geschäftsstellenleiter in Karlsruhe und Stuttgart. Das Bauunternehmen, das zur weisenburger-Gruppe gehört, ist auf gewerkeübergreifende Komplettsanierungen spezialisiert und arbeitet nicht nur mit der Hardtwaldsiedlung schon lange zusammen.

„Ich kenne TECE seit zehn Jahren als verlässlichen Partner. Wir arbeiten gern bei Sanierungen zusammen“, sagt er. „Das aktuelle Bauvorhaben ist prädestiniert für die Nutzung von vorgefertigten Installationswänden. Sie sind alternativlos, wenn man kostengünstig und effizient bauen möchte.“ Krumm erläutert: „Ich bin ein großer Fan von Vorfertigung. Durch den Einsatz vorgefertigter Bauelemente verkürzt sich die Montagezeit erheblich. Die Komponenten werden werksseitig gefertigt, just-in-time geliefert und vor Ort lediglich montiert. Dies minimiert nicht nur den Zeitaufwand, sondern reduziert zugleich die Fehleranfälligkeit während der Ausführung deutlich.“ 

Der Bauherr – ein traditionelles Wohnungsbauunternehmen und eine Vermietungsgenossenschaft wurde 1919 als Handwerker- und Mieter-Genossenschaft gegründet und später als Baugenossenschaft Hardtwaldsiedlung Karlsruhe eG weitergeführt – betreut heute rund 1750 Wohneinheiten, teils denkmalgeschützt. „Bei der vorliegenden Sanierungsmaßnahme geht es um zwei Gebäude aus den 1960er-Jahren. An der Kolberger Straße sanieren wir 25 Wohnungen, in der Schneidemühler Straße 16. Hinzu kommen dort vier neue Wohnungen in der Aufstockung in modularer Holzbauweise. Dabei steht eine umfassende Modernisierung an: Die Arbeiten beinhalten eine weitgehende Entkernung sowie eine vollständige Strangsanierung in den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Alle Versorgungsleitungen werden erneuert, ebenso die Bäder und Küchen“, erläutert der zuständige Architekt und Projektleiter Johannes Mühlhäuser von der Hardtwaldsiedlung eG.

Im Dezember 2024 begannen die Arbeiten. Schon im Januar 2026 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Das gelingt auch deshalb, weil sich die Verantwortlichen für die Nutzung industriell vorgefertigter Elemente entschieden. Konkret werden in den beiden Gebäuden 45 raumhohe Trennwände von TECEsystem zwischen Küche und Bad verbaut.

Etablierte Praxis: Installationswand als Trennwand

Die bestehende Wand zwischen Küche und Bad wurde entfernt und durch die neue raumhohe Installationswand ersetzt. Darüber hinaus kann TECE auch besondere Wünsche für die jeweiligen Sanierungen umsetzen: So wurden in den Installationswänden an der Kolberger Straße die Befestigung und der Anschluss für den Durchlauferhitzer vorgerüstet, die Installationswände in der Schneidemühler Straße für den Einbau von Frischwasserstationen.

Installationswände als Trennwand sind dabei in der Praxis längst eine etablierte Lösung. In rund 50 Prozent der TECEsystem-Projekte werden diese bereits eingesetzt. In konventioneller Bauweise wäre der Bau einer Raumtrennwand mit Schacht und Sanitärvorwand, die auf beiden Seiten vor diese Wand gesetzt werden, aufwändiger, komplexer und würde mehr Platz in Anspruch nehmen. Durch die Nutzung der Installationswand als Trennwand kann bis zu 15 cm Bauraum eingespart werden. Die Installationswand zwischen Bad und Küche ist dabei eine von vielfältigen Möglichkeiten, mit modularen Sanitärelementen zu arbeiten. Dabei sind die Ver- und Entsorgungsleitungen für Bad und Küche ebenso wie die Sanitärmodule und die Einbauten zur Befestigung von Hängeschränken in dieser Installationstrennwand vorinstalliert.

Der Einsatz industriell vorgefertigter Baugruppen verringert das Haftungsrisiko bei der Frage der Verwendbarkeit einzelner Produkte, sorgt für ein übersichtliches Leistungsverzeichnis und reduziert alle Fragen zu Planung, Ausführung und außerdem auch zur Gewährleistung auf einen verantwortlichen Ansprechpartner. Bei Neubauprojekten sollten die seriellen Elemente idealerweise ab Leistungsphase zwei angedacht werden. So lassen sich effiziente Installationskonzepte und Brandschutzlösungen rechtzeitig abstimmen und Schnittstellen zwischen TGA und Trockenbau sauber definieren. 

Fachpersonal reduziert, Effizienz gesteigert

Sprung auf die Baustelle: Die Wohnungen wurden bis auf den Estrich komplett entkernt. Die Mieter sind für die Zeit der Sanierung übergangsweise in andere Wohnungen umgezogen, die von der Hardtwaldsiedlung zur Verfügung gestellt werden.

TECE (www.tece.de) begleitete den Bauprozess von Beginn an engmaschig. „Es ist ein professionelles Miteinander von Tag eins an. Wir haben uns erstmals direkt auf der Baustelle getroffen, als die Wände noch im Urzustand waren“, erklärt Krumm. Gemeinsam mit TECE machte sein Team einen Plan für das Aufmaß, sprach die Technik durch, entschied sich für die Variante, die Module in zwei Teilen anliefern zu lassen, damit sie durch das Treppenhaus zu den jeweiligen Bestimmungsorten getragen werden können.

In zwei Ladungen wurden die Sanitärmodule direkt ab Werk per Lkw auf die Baustelle gebracht, dort von den Monteuren abgeladen und zum jeweiligen Bestimmungsort getragen. Dort kamen die weiteren Vorteile zum Tragen: „Die folgende Montage erfolgte mit zwei Handwerkern. Sonst hätten wir sechs Personen benötigt. Wir haben also zwei Drittel der Manpower gespart“, erklärt Patrick Krumm. „Der Nachunternehmer, der die Montage übernommen hat, hat zum ersten Mal mit industriell vorgefertigten Installationswänden gearbeitet. Er ist hellauf begeistert“, berichtet der Fachmann. „Der zeitliche Faktor ist einfach unschlagbar. Es geht alles deutlich schneller. Für jeden Strang haben wir lediglich eine Woche gebraucht. In konventioneller Bauweise wäre der Aufwand doppelt so hoch gewesen.“  Sowohl Bauherr als auch Bauunternehmer sind zufrieden mit dem Verlauf. Mühlhäuser ist überzeugt: „Wir werden industriell vorgefertigte Installationswände auch weiterhin nutzen.“ Parallel zur Sanierung an der Kolberger und Schneidemühler Straße saniert Krumm aktuell drei weitere Projekte mit TECEsystem. Krumm betont: „Trennwände haben wir zum ersten Mal eingebaut und werden es auch künftig verstärkt tun. Denn wir wollen grundsätzlich die Nutzung von vorgefertigten Modulen in der Sanierung in Bestandswohnungen vorantreiben“, unterstreicht Patrick Krumm.

Brandschutz im Deckenschottprinzip

Im TECEsystem stehen generell zwei brandschutztechnische Varianten zur Auswahl. Bei den Sanierungen der Kolberger Straße und Schneidemühler Straße entschieden sich die Verantwortlichen für die klassifizierte TECEsystem-Brandschutzlösung im Deckenschottprinzip. TECEsystem-Installationswände erfüllen sämtliche baurechtlichen Vorgaben an Schall- und Brandschutz. Sie werden grundsätzlich aus dem TECEprofil-Tragwerk gefertigt. Dieses ist baurechtlich zur Errichtung von nichttragenden Brandschutzkonstruktionen durch das Deutsche Institut für Bautechnik zugelassen und werkseitig mit der entsprechenden Ü-Kennzeichnung Z19.140-2573 versehen. Zudem halten die Installationswände den baurechtlichen Anforderungen nach DIN4109-1 beziehungsweise die erhöhten Anforderungen nach DIN4109-5 stand. TECE übernimmt dafür die Gewährleistung.

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