Preisgekröntes Kita-Projekt mit Lichtbauelementen 

Werte des Bestandes sichtbar machen

Im bayerischen Memmingen sollte die alte Goldhofer Villa der gleichnamigen Stifterfamilie aus den 1960er Jahren ein wesentlicher Bestandteil der an dieser Stelle geplanten neuen Kindertagesstätte bleiben. Das Architekturbüro orientierte sich entsprechend dem Stiftungswunsch an dem Grundsatz der Reggio-Pädagogik – Vorhandenes wertzuschätzen und Gebrauchtes wiederzuverwenden. Das bereits existierende Wohnhaus sowie die anliegende Garage und der Pool blieben im Kern bestehen. Die Altbauten wurden vorerst freigelegt und sind nun Teil des neuen Grundrisses. Eine besondere Herausforderung bestand darin, den Bestand des alten Wohngebäudes soweit wie möglich zu erhalten und nicht mit wärmedämmenden Maßnahmen zu überziehen.

Um dies zu lösen, wurden transluzente Polycarbonatpaneele von Rodeca (www.rodeca.de) eingesetzt. Die neue Gebäudehülle verbindet die erhaltenen Strukturen und schafft eine neue und freie Raumaufteilung. Der frühere Außenbereich wurde auf diese Weise zu neuem, wertvollen Innenraum für das gemeinschaftliche Zusammensein umgestaltet. 

Die Polycarbonatplatten weisen verschiedene Transluzenzgrade auf. Dadurch wird unterschiedlich viel Licht in das Gebäudeinnere gelassen. Auf diese Weise entsteht nicht nur ein abwechslungsreiches Lichtspiel, sondern auch der Energiedurchlass wird passgenau reguliert. 

Das Projekt ist aufgrund seines intelligenten Energiekonzeptes, der ansprechenden Optik und der Konstruktion aus Bestand und Neuem für zahlreiche Auszeichnungen nominiert. Unter anderem wurde die Kita Karoline Goldhofer unlängst im Rahmen des Deutschen Architekturpreises ausgezeichnet.

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