Wenn der Ableser nicht mehr klingelt

Die städtische Wohnungsgesellschaft in Teltow hat den Komfort für ihre Mieter erhöht: Minol liest den Wärme- und Wasserverbrauch aller 1.600 Wohnungen per Funk ab – Ablesetermine in den Wohnungen sind nicht mehr nötig.

„Das Gesicht der Stadt prägen – Das Leben der Stadt mitgestalten“: So bringt die Wohnungsgesellschaft Teltow GmbH ihre Aktivitäten auf den Punkt. Gegründet 1994, ist das städtische Unternehmen heute einer der führenden Wohnungsanbieter in der Region südwestlich von Berlin. In dieser Zeit hat sich Teltow stark entwickelt. Die sanierte Altstadt, der S-Bahn-Anschluss an Berlin und städtebauliche Projekte wie die Marina am Teltowkanal ziehen vor allem junge Familien in die Stadt. Teltow hat in den vergangenen zehn Jahren rund 7.000 Einwohner hinzugewonnen und ist mit 25.000 die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die WGT prägt das Stadtbild. Sie hat mehr als 90 % ihres Wohnungsbestandes aufwändig modernisiert und behutsam um Neubauten ergänzt. Darüber hinaus unterstützt sie Initiativen und Vereine, die das Miteinander verbessern, vom City-Bus über den städtischen Fußballverein bis zu sozialen Projekten.

Mehr Komfort für die Mieter

Auch für die Heizkostenabrechnungen ihrer 1.600 Wohnungen hat die WGT eine moderne und mieterfreundliche Lösung gefunden: In den vergangenen drei Jahren wurde die Ablesung der Verbrauchswerte für Wärme und Wasser komplett auf Funk umgestellt. „Für die Mieter ist das bequemer, weil die bisherigen Ablesetermine in den Wohnungen wegfallen. Sie müssen nicht mehr zuhause auf den Ableser warten und erst recht keinen Urlaubstag opfern“, sagt WGT-Geschäftsführer Michael Kuschel. Das zehnköpfige Team der Wohnungsgesellschaft wünschte sich ebenfalls eine moderne Möglichkeit zur Erfassung und Übertragung der Verbrauchsdaten, um Zeit und Aufwand zu sparen.

Walk-by-Ablesung per Funk

Weil die WGT seit ihrem Gründungsjahr mit dem Energiedienstleister Minol zusammenarbeitet und die beiden Unternehmen eine gute Partnerschaft pflegen, fiel die Wahl auf das Funksystem Minol radio3. Dabei funken die Servicemitarbeiter von Minol die Heizkostenverteiler und Wasserzähler einmal jährlich in der Nähe der Häuser mit Handcomputern an, rufen die Verbrauchswerte ab und übermitteln sie ins Minol-Abrechnungszentrum. „Dieses System mit Walk-by-Ablesung passt am besten zum aktuellen Bedarf der WGT. Es bietet mit wenig Technik die gewünschten Vorteile, also die vollständige Ablesung außerhalb der Wohnungen und den Komfortgewinn für die Hausbewohner“, erklärt Heinrich Mühl, Accountmanager in der Minol-Niederlassung Berlin. Die Walk-by-Ablesung ist sinnvoll, wenn die Verbrauchswerte vorrangig für die Jahresabrechnung benötigt werden. Sollten sich die Anforderungen an die Abrechnung zu einem späteren Zeitpunkt ändern, kann es zu einem System mit Fernablesung erweitert werden. Dieses umfasst außer den funkfähigen Geräten auch ein Datensammler-Netzwerk, das die Verbrauchswerte speichert. Der zentrale Datensammler ist aus der Ferne ablesbar. Eine solche Fernablesung würde zum Beispiel unterjährige Verbrauchsinformationen und ein laufendes Energiemonitoring der Immobilie ermöglichen.

Sukzessive Umstellung von 50 Liegenschaften

Gut geeignet für die Umstellung auf Funk ist der Zeitpunkt, an dem die Eichfristen der Wasserzähler oder die Mietverträge der Heizkostenverteiler auslaufen. Für jede der 50 Liegenschaften war also ein anderer Zeitpunkt wirtschaftlich am sinnvollsten. So kam es, dass Minol die WGT-Gebäude zwischen 2012 bis 2015 nach und nach auf die neue Technologie umrüstete. Die alten Wasserzähler und Heizkostenverteiler wurden durch funkfähige Geräte ersetzt. Inzwischen hat Minol für die WGT bereits zwei Jahresabrechnungen auf Basis der Funktechnologie erstellt.

Digitalisierung des Alltags

„Auf die Umstellung haben die Mieter insgesamt positiv reagiert“, erklärt Janine Kandetzki, Assistentin der Geschäftsführung bei der WGT.  Vor allem die jüngeren Bewohner seien froh, dass sie nicht mehr zur Ablesung vor Ort sein müssten. „Einige ältere Bewohner haben gefragt, wie sie die Ablesewerte in Zukunft kontrollieren können. Wir haben darauf hingewiesen, dass elektronische Messgeräte mit Funktechnik sogar mehr Kontrollmöglichkeiten bieten, weil die Geräte die letzten Monats- und Stichtagswerte speichern und jeder Bewohner seine Verbrauchswerte auf dem Display abrufen kann.“

Heinrich Mühl bestätigt: „Die Funkablesung erreicht eine hohe Akzeptanz, weil unser gesamtes Leben mittlerweile digitalisiert und vernetzt ist.“

Entlastung für Verwalter

Die WGT kann dank Funk effizienter arbeiten. Die Mitarbeiter müssen weniger Zeit in die Abwicklung der Betriebskostenabrechnung investieren, zum Beispiel für Terminabstimmungen oder um leer stehende Wohnungen zugänglich zu machen. Weil die Monats- und Stichtagswerte digital dokumentiert sind, lässt sich eine ungewöhnliche Verbrauchsentwicklung besser nachvollziehen und den Bewohnern erklären. Ein Funksystem ist immer auch eine Investition in die Zukunft. In naher Zukunft wird es selbstverständlich sein, dass die Messgeräte in den Wohnungen mit den Versorgungszählern des Gebäudes vernetzt sind, und dass auch Funk-Rauchwarnmelder und Sensoren, etwa für Feuchte und Temperatur, in das System eingebunden sind. Das ermöglicht beispielsweise „Smart Homes“ und Monitoring-Portale für Verwalter und Mieter. Auch die rechtlichen Anforderungen an die Abrechnung steigen: Vorschriften zur unterjährigen Verbrauchsinformation oder zu verkürzten Abrechnungszeiträumen sind schon jetzt absehbar. All das ist nur mit Funk realisierbar.

Weil die Monats- und Stichtagswerte digital dokumentiert sind,
lässt sich eine ungewöhnliche Verbrauchsentwicklung besser
nachvollziehen und den Bewohnern erklären.

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