Sozialer Wohnungsbau in höchster Qualität

Die zweitgrößte Wohnungsbaugesellschaft der Stadt München setzt auf Qualität: Trockenbau spielt dabei eine große Rolle.

Als große Wohnungsbaugesellschaft der Stadt München verwaltet die GWG München derzeit 27 000 Wohneinheiten. Rund 100 davon werden jährlich umfassend modernisiert. Weitere 350 Einheiten entstehen jedes Jahr neu. In diesem Jahr gehört zu jenen Neuzugängen eine Wohnanlage in der Echardinger Straße inmitten des Sanierungsgebiets Berg am Laim. Als sozial geförderter Wohnungsbau wurde die Anlage zwangsläufig kostenbewusst realisiert – doch am Design und an der Ausstattung hat die GWG München nicht gespart.

Das städtebauliche Konzept der Siedlung ging aus einem Architekturwettbewerb hervor. Die Planung des Ensembles selbst stammt vom Büro Zimmermann + Partner aus Cottbus. Die Architekten sahen zwei Bauteile vor, einen mit 40 Wohnungen, darunter 25 Einraum-, zwei Zweiraum-, fünf Dreiraum- und acht Vierraumwohnungen, und einen zweiten mit 34 Wohnungen, die allesamt größer sind und sich daher bevorzugt für Familien eignen.

Dabei gingen die Planer ungewöhnliche Wege, um möglichst hohen Wohnkomfort zu erzielen: „Weil die Echardinger Straße sehr laut ist, haben wir die Einraumwohnungen zum Garten ausgerichtet und sie von außen – also auf der Straßenseite – über einen Laubengang erschlossen“, informiert Architekt Frank Zimmermann. „Vor diesen Laubengang haben wir eine Laubengangfassade gesetzt, sodass die Bewohner auf dem Weg in ihr Zuhause gegen die Witterung geschützt sind.“ Auch energetisch ist der Neubau vorbildlich: Beide Bauteile unterschreiten die Werte der EnEV 2009 deutlich. Die Außenwände bestehen bis zum zweiten Obergeschoss aus Porenbeton. Das dritte Obergeschoss ist aus Stahlbeton erstellt und zusätzlich mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet. Für die tragenden Innenwände kamen im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss Stahlbetonfertigteile zum Einsatz.

Schnelle Bauzeiten

Dort, wo Massivbauweise nicht zwingend nötig war – bei den nicht tragenden Innenwänden und bei den Wohnungstrennwänden im dritten Obergeschoss – entschied sich Bauherr GWG München zusammen mit den Planern für die zeitgemäße Form des Wandaufbaus in Leichtbauweise. „Wir lieben schnelle Bauzeiten und möglichst wenig Feuchtigkeit im Bau, daher verwenden wir, wo es geht, Betonfertigteile und Gipsplattenwände. Das entspricht unserer ­Philosophie“, erklärt Zimmermann diese Wahl. „Zudem war dem Bauherrn wichtig, dass die Grundrisse im Lebenszyklus des Gebäudes verändert ­werden können“, fährt er fort. Der Wohnungs­bauträger setzt in seinen Projekten mittlerweile gezielt Gipsplattensysteme ein.


Schutz vor Feuchtigkeit

Die Innenwände in der Echardinger Straße entstanden nach dem Knauf System W 112 als Metallständerkonstruktionen, die beidseitig mit zwei Lagen Gipsplatten beplankt wurden. Das spart Gewicht, Montagezeit und Platz, der wiederum den Wohnungen zugeschlagen werden kann.

Um ausreichenden Schutz vor Feuchtigkeit sicher zu stellen, beplankten die Monteure der mit den Trockenbauarbeiten beauftragen Firma Gruber Innenausbau-Holzbau GmbH die Wände hinter den Duschen zudem mit Feuchtraumplatten und die wasserführenden Schächte mit Aquapanel Cement Boards. Im dritten Obergeschoss machen Wohnungstrennwände in Knauf Trockenbauweise die hier geforderte individuelle Grundrissplanung erst möglich, da dieses Geschoss vom Grundrissraster abweicht und daher Baustoffe gewählt werden mussten, deren Gewicht die darunter liegenden Ebenen nicht belastet. Für eine solche Aufgabe sind Leichtbauwände aus Gipsplatten die ideale Lösung.

Das Gerüst der hierfür gewählten Konstruktionen besteht aus 100er Profilen, deren Zwischenräume mit Dämmung in Ecose-Qualität ausgefacht sind. Weil die Schallschutzanforderungen extrem hoch waren – an den Wohnungstrennwän­den liegen Bäder und Küchen, sodass der hier entstehende Geräuschpegel die Nachbarn massiv belasten könnte – entschied sich die GWG München, die Metallständer beidseitig mit je zwei Lagen Diamantplatten zu beplanken. Im eingebauten Zustand erreicht diese Konstruktion einen R‘w-Wert von 55 dB. Die Diamantplatten gelten darüber hinaus als besonders biegesteif, schlagfest und widerstandsfähig.

In den Bädern hatten die Planer im Spritzwasserbereich entsprechend den gängigen DIN-Normen ursprünglich die Knauf Greenboard Plus GKBI als Feuchtraumplatten vorgesehen. Der Bauherr ließ sie jedoch in den Duschbereichen durch die in punkto Nässeschutz noch höherwertigen Perlite Aquapanel Indoorplatten ersetzen, um noch mehr Qualität bzw. Sicherheit zu bieten.


Fazit

Für die GWG München ist das angesichts ihrer Stellung in der bayerischen Landeshauptstadt Ehrensache – und eine Herausforderung, die das kommunale Wohnungsbauunternehmen Tag für Tag mit Erfolg angeht.

Flexibel und ruhig – dank Trockenbau und Diamant.

Dem Bauherrn war wichtig, dass die Grundrisse im Lebenszyklus des Gebäudes verändert werden können.

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