Aufzüge werden anhand ihres Lebenszyklus bewertet

Green Building ist mehr als Energieeffizienz

Die nachhaltige Zertifizierung von Gebäuden etabliert sich zunehmend als Standard. Wie eine aktuelle Untersuchung der BNP Paribas Real Estate belegt, hat sich das Investment in diesem Bereich seit 2008 mehr als verdreifacht. Ob LEED, DGNB oder BNB – immer seltener möchten Bauherren und Betreiber auf die wert- und imagesteigernde Strahlkraft der grünen Labels verzichten. Jedoch denken die meisten Verantwortlichen bei der Zertifizierung weiterhin nur an Energieeinsparungen. Wie aber das Beispiel von Aufzugsanlagen veranschaulicht, ist für eine Auszeichnung mit den begehrten Gütesiegeln der gesamte Lebenszyklus der verwendeten Produkte entscheidend.

„Die Zertifizierungsgesellschaften fordern Arbeitsweisen und Materialien, die sowohl für die menschliche Gesundheit als auch die Umwelt unbedenklich sind“, sagt Peter Kaulfuß vom Aufzughersteller. „Das fängt bereits bei der Produktion der Anlagen an. So ist etwa der Einsatz von Aluminiumbauteilen allein wegen der hohen Umweltbelastung im Herstellungsprozess weitestmöglich zu vermeiden.“ Ein ebenso großer Wert wird darauf gelegt, dass die eingesetzten Werkstoffe wiederverwertet werden können. Selbst für die Verpackungsmaterialien müssen die Hersteller ein Recyclingkonzept liefern.

Auch wenn die Aufzüge später genutzt werden, sind neben dem Energieverbrauch noch andere Aspekte entscheidend. Die Luftqualität in den Kabinen etwa: „Es geht darum, Anstriche und Kleber zu vermeiden, die leicht flüchtige organische Verbindungen wie Lösungsmittel enthalten“, sagt Kaulfuß. Oberflächen aus Edelstahl oder Glas seien hier Alternativen. Natürlich bleibt die Energieeffizienz ein Thema. Allerdings haben die Aufzüge mit 3 bis 5 % einen eher geringen Anteil am Gesamtenergieverbrauch eines Gebäudes.

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