Mönchengladbacher Klimaschutzsiedlung

Energiesparen ist die halbe Miete

Dass sich energetisch sinnvolles Bauen mit hoher Transparenz, lebhafter Fassadengestaltung und durchdachter Funktionalität verbinden lässt, beweist eine innenstadtnahe Siedlung in Mönchengladbach. Das Prädikat „Klimaschutzsiedlung“ trägt sie aufgrund ihres ganzheitlichen Energiekonzeptes, in das auch hochwertige Fensterelemente und Türen des Systems Schüco Corona SI 82 eingebunden sind. Die Mieter dürfen sich dauerhaft über sehr niedrige Energiekosten freuen.

Farbige Klappläden vor den geschossweise alternierenden Fensterflächen, graue Fassadentafeln gerahmt von weißen Putzflächen – die lebhafte, hochwertige Fassadengestaltung ist sicherlich das auffälligste äußere Merkmal der drei- bis viergeschossigen Häuser in der Klimaschutzsiedlung. Die Gebäude sind durch Grünanlagen, Aufenthaltsflächen und Erschließungswege klar gegliedert. Für ein verkehrsberuhigtes, kinderfreundliches Wohnen ohne Beeinträchtigung durch fahrende oder parkende Pkw sorgt ein Konzept mit Tiefgaragen und individuellen Wohnungszugängen.

Ganzheitliches Energiekonzept

„Innerstädtisches Wohnen am Wasserturm“ ist ein konzeptionell wegweisendes Siedlungsprojekt, das die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft von 1897 eG (GeWoGe 1897) gemeinsam mit dem Projektentwickler und Architekten, der BRINGSARCHITEKTEN GmbH & Co. KG in Mönchengladbach, initiierte. Die Siedlung umfasst nach Abschluss aller fünf Bauabschnitte insgesamt elf Wohngebäude mit 81 genossenschaftlichen Mietwohnungen. Der vollendete erste Bauabschnitt mit fünf bereits bezogenen Mehrfamilienhäusern bietet Wohneinheiten zwischen 37 m² und 113 m² bei einer Gesamtwohnfläche von ca. 2.600 m².

Wesentliche konzeptionelle Zielsetzung des Projektes war es, unter Einsatz innovativer Gebäudetechnik, hoher Materialstandards und eines nachhaltigen Energiekonzeptes die Verbrauchswerte und Energieemissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Auswahlgremium des Bauministeriums Nordrhein-Westfalen zeichnete das Projekt mit dem Prädikat „Klimaschutzsiedlung“ aus. Kernanforderung für diese Auszeichnung ist ein bilanzierter CO2-Grenzwert von < 9 kg/m²a. Dieser Grenzwert wird bei der Siedlung mit hervorragenden 5,3 kg/m²a deutlich unterschritten – das Ergebnis einer konsequenten Vernetzung von baulichen und anlagentechnischen Maßnahmen.

Hoher Dämmstandard plus moderne Anlagentechnik

Die Kombination von kompakter Massivbauweise mit einem Wärmedämm-Verbundsystem (Dämmstärke > 20 cm) sowie einer vorgehängten, hinterlüfteten Konstruktion mit Fassadenplatten (ca. 12 cm) sorgt für Energieeffizienz.

Balkone, deren Laibungen zugleich als Sicht- und Sonnenschutzeinrichtungen dienen, sind als eigenständige Betonkonstruktionen vor die Fassade gestellt, um Wärmebrücken zu vermeiden. Unterhalb der Kellerbodenplatte, bei den Kellerwänden sowie im Bereich der extensiv begrünten Dachflächen ist der hohe Dämmstandard fortgeführt. Alle Wohnungen sind an eine zentrale Wärmeversorgung über einen Holzpellet-Kessel angeschlossen – hier wurde bewusst eine nachhaltige Heiztechnik auf Basis nachwachsender Rohstoffe gewählt.

Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral über Frischwasserstationen in den Wohnungen. Hierdurch werden die Wärmeverluste über Zirkulationsleitungen vermieden, zugleich entfällt der Stromverbrauch für die Zirkulationspumpen. Dezentrale Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sorgen in jeder Wohnung für ein ganzjährig gutes Raumklima ohne Überfeuchtung.

Energiesparfenster für höchste Ansprüche

Um möglichst energieeffizient einen hohen Tageslichteinfall in die Wohnungen zu gewährleisten, rundete der Architekt das ganzheitliche Energiekonzept mit großflächigen  Fenstersystemen von Schüco ab. Die besonderen Anforderungen erklärt Architekt Stephan Brings wie folgt: „Die Gebäudehülle ist konsequent mit Baustoffen und Bauteilen höchster Energieeffizienz konzipiert. Das gilt selbstverständlich auch für die Fenstersysteme. Sie sollten einerseits einen hervorragenden U-Wert und verbesserte Sicherheitseigenschaften bieten. Andererseits wollten wir aus gestalterischen Gründen möglichst schmale Profilansichten sowie attraktive farbliche Beschichtungsmöglichkeiten der Profile.“

Zum Einsatz kamen Kunststoff-Fensterelemente und Fenstertüren mit Dreifach-Isolierverglasungen aus der Systemfamilie Schüco Corona SI 82. Sie verfügen über drei Dichtungsebenen für optimalen Schutz gegen Wind, Regen und Schall. Die Kombination aus dem 6-Kammer-Profilsystem und Dreifach-Isolierverglasung erreicht mit einem Spitzenwert von Uw = 0,91 W/(m² K) hervorragende Wärmedämm-Eigenschaften. Zugleich bietet die erhöhte Profilbautiefe von 82 mm verbesserten Einbruchschutz. Bei der Farbwahl für die Systemprofile wurde die Möglichkeit genutzt, Innen- und Außenseite der Elemente verschiedenfarbig zu gestalten. Bei weißen Profilansichten für den Innenbereich erhielten die Fensterprofil-Außenflächen eine glatte anthrazitgraue Folierung. Hierdurch konnte werkstoffübergreifend eine farbliche Korrespondenz zu der Aluminium-Pfosten-Riegelkonstruktion der Treppenraumfassaden hergestellt werden.

Die Fenstertüren des Systems Schüco Corona SI 82 bilden aufgrund ihrer identischen Bauart mit gleichen Profilansichten und -tiefen eine optische Einheit mit den Fenstern und verfügen zudem über eine barrierefreie Kombischwelle nach DIN 18025.

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