VdW Rheinland Westfalen: „Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum in NRW“
02.10.2025Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen, reist zu Europas führender Immobilienmesse EXPO REAL nach München und nimmt eine klare Botschaft mit: „Zwischen Immobilien und Investitionen dürfen wir das bezahlbare Wohnen nicht vergessen!“ Denn Wohnraum wird knapper und teurer: Seit 2019 ist die durchschnittliche Nettokaltmiete in NRW um 6,2 Prozent auf 7,03€ / m² gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Baugenehmigungen in den letzten 5 Jahren um ein Drittel gesunken.
„Bezahlbarer Wohnraum“ war eines der zentralen Themen bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Laut einer Umfrage von Infratest Dimap war für immerhin 14 Prozent der Befragten die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt sogar wahlentscheidend.
Als größter Regionalverband der sozial orientierten Wohnungswirtschaft in Deutschland setzen sich der VdW Rheinland Westfalen und seine Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften für den Erhalt und den Neubau bezahlbarer Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz ein. Gerade deshalb wird der VdW Rheinland Westfalen auch auf der diesjährigen EXPO REAL in München (6. bis 8. Oktober 2025, Messestand B1.422) vertreten sein. Zwischen Projektentwicklungen, internationalen Großinvestitionen und visionären Planungen bringt der Verband die Perspektive der sozial orientierten Wohnungswirtschaft ein: das bezahlbare, klima- und generationengerechte Wohnen.
VdW-Mitglieder sichern Bestandsmieten unter Landesdurchschnitt
Denn während die Baukosten in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen sind, halten die Mitgliedsunternehmen des VdW Rheinland Westfalen ihre Mieten weiterhin vergleichsweise stabil: Zwischen 2021 und 2024 stiegen die durchschnittlichen Nettokaltmieten lediglich um 8,7 Prozent – und lagen 2024 mit 6,45 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 7,03 Euro³. „Unsere Mitglieder sind damit ein Garant für bezahlbares Wohnen“, betont Rychter.
Doch die Belastungen nehmen zu: Steigende Bau- und Energiekosten sowie die Investitionen in klimaneutrale Gebäudebestände setzen die sozial orientierte Wohnungswirtschaft zunehmend unter Druck. Ein Blick auf die Bautätigkeit verdeutlicht den Rückgang: 2024 wurden in Nordrhein-Westfalen 40.554 Wohnungen genehmigt – 29,1 Prozent weniger als 2019. Auch die Zahl der Fertigstellungen sank im selben Zeitraum deutlich: Mit 41.025 Wohnungen lag sie rund 15,7 Prozent unter dem Wert von 2019.
Bauen muss wieder finanzier- und realisierbar werden
„Bezahlbarer Wohnraum ist eines der drängendsten gesellschaftlichen und politischen Themen unserer Zeit“, so Rychter. „Unsere Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften stehen bereit und setzen sich täglich dafür ein, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten oder neuen zu schaffen. Die Politik muss jedoch für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen, damit das Bauen wieder finanzier- und realisierbar wird.“
„Es gibt zurzeit eine riesige Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit“, so Rychter. „Wer bezahlbare Wohnungen errichten möchte, sollte Hand in Hand mit der sozial orientierten Wohnungswirtschaft daran arbeiten. Was wir vor allem brauchen, sind bezahlbare Grundstücke, beschleunigte Genehmigungs- und Planungsprozesse sowie eine sinnvolle Förderpolitik“, so sein Appell. Diese Botschaft nimmt der VdW Rheinland Westfalen mit zur EXPO REAL – um deutlich zu machen, dass Investitionen und Projekte nur dann Zukunft haben, wenn sie auch den Menschen dienen, die bezahlbaren Wohnraum brauchen.