Pfalzwerke setzen Wärmeversorgung für Seidelsche Höfe um

Visualisierung Seidelsche Höfe.
Quelle: Thomas Ganter, screen ID digital imaging

Visualisierung Seidelsche Höfe.
Quelle: Thomas Ganter, screen ID digital imaging
Energieeffizient wohnen mit Charakter: Die Umnutzung alter Fabriken oder Büroflächen bietet vielseitige Chancen, Wohnungsknappheit entgegenzuwirken und brachliegende Gebäude zu revitalisieren. Denn die Lage der Objekte spricht meist für sich. In der Innenstadt von Pfungstadt – auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Seidel – entwickelt der Bauträger BPT Invest GmbH aus Bad Homburg v.d.H. in zentraler Lage hochwertigen Wohnraum.

Im Projekt „Seidelsche Höfe“ wird das denkmalgeschützte ehemalige Fabrikgebäude modernisiert und umgenutzt. Auf dem über 5.500 Quadratmeter großen Grundstück wird ein komplett neues Quartier entstehen, das Alt- und Neubauten verbindet. Rund 60 Wohnungen werden realisiert.

Partner für eine nachhaltige und energieeffiziente Wärmeversorgung der „Seidelschen Höfe“ ist die Ludwigshafener Pfalzwerke AG (www.pfalzwerke.de). BPT Invest und Pfalzwerke unterzeichneten jüngst einen Wärmelieferungsvertrag zur Errichtung und zum Betrieb der Wärmeerzeugungsanlagen sowie einen Gestattungsvertrag zum Bau und Betrieb einer Photovoltaikanlage.

Effizient, umweltschonend, profitabel

Das Konzept der Pfalzwerke sieht die Wärmeversorgung aus einer zentralen Wärmequelle- und Wärmeerzeugungsanlage vor. Als Wärmequelle für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung dient Grundwasser, das über eine hohe Eigentemperatur verfügt. Es wird über eine sogenannte „thermische Brunnenanlage“ gewonnen. Die Anlage transportiert das Grundwasser in die Technikzentrale, dort gibt es seine Energie ab und erzeugt mit den hier aufgestellten Wärmepumpen die Wärme für die Gebäude.

Das Konzept ermöglicht ebenfalls eine passive Kühlung der Wohnungen über die Fußbodenheizung – ohne zusätzlichen Energieeinsatz. Über die Photovoltaik-Anlage auf den Gebäuden wird zudem ein Anteil des Strombedarfs direkt im Quartier erzeugt.

„Mit unserem innovativen und nachhaltigen Versorgungskonzept konnten wir uns im Wettbewerb durchsetzen. Unser Kunde profitiert von dem niedrigen Primärenergiefaktor, der ihm eine attraktive KfW-Förderung für die Modernisierung der Bestandsgebäude ermöglicht“, erklärt Simon Urich, Pfalzwerke-Projektleiter Vertrieb B2B. Davon profitieren auch die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers.

„In der Planungsphase suchten wir einen Ansatz für ein ebenso nachhaltiges wie zukunftssicheres Energieversorgungskonzept. Gleichzeitig erforderte die zentrale Innenstadtlage niedrige Schallemissionen. Hinzu kamen die optischen Anforderungen aufgrund des Denkmalschutzes. Besonders überzeugt hat uns am Konzept der Pfalzwerke, dass der innovative Ansatz beide Fragestellungen optimal beantworten konnte. Es ist bereits unser zweites gemeinsames Projekt und wir schätzen die partnerschaftliche Herangehensweise sowie die Beratung über die gesamte Laufzeit“, so BPT Invest-Geschäftsführer Markus Braunsburger.

Ausblick Baubeginn Wärmeversorgung

Der Start der Bauarbeiten rund um die Wärmeversorgung wird voraussichtlich im Juli 2025 mit der Brunnenbohrung erfolgen. „Die Genehmigungsgrundlagen für die Brunnenanlage haben wir bereits geklärt, so dass wir nun in die Ausführungsplanung einsteigen können“, weiß Andreas Janneck, Pfalzwerke-Projektleiter für den Anlagenbau. Die bauliche Umsetzung der Wärmeversorgung wird voraussichtlich im Herbst 2026 mit der Wärmelieferung an die Neubauten zum Abschluss kommen.

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