Ein guter Plan für Jena: Siegerkonzept für das erste Baufeld des neuen EichplatzAreals steht fest

So soll Jenas „lebendige Mitte“ einmal aussehen.
Visualisierung: STRABAG Real Estate GmbH

So soll Jenas „lebendige Mitte“ einmal aussehen.
Visualisierung: STRABAG Real Estate GmbH
Die Stadt Jena präsentierte jetzt den Siegerentwurf aus dem Bieterverfahren zur Eichplatz-Bebauung der Öffentlichkeit. Das Konzept der STRABAG Real Estate GmbH, das sowohl vom Werkstatt- als auch Architekturgremium am besten bewertet wurde, setzte sich durch seine vielfältige Nutzung und eine sehr hohe architektonische Qualität durch. Das EichplatzAreal im Herzen von Jena schlägt damit, wie es heißt, ein neues Kapitel in seiner bewegten Geschichte auf und wird sich zu einer attraktiven und lebendigen Stadtmitte wandeln.

„Mit der Bebauung des EichplatzAreals wird noch mehr Leben in die Innenstadt einziehen wird – in neu entstehenden Wohnungen, Büros, Läden, Cafés und Restaurants“, freute sich Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche. Und Bürgermeister Christian Gerlitz ergänzte: „Eines der spannendsten und komplexesten Stadtentwicklungsprojekte kommt nach fünf Jahren intensiver Arbeit zu einem ersten erfolgreichen Ergebnis. Möglich war dies nur durch die breite Bürgerbeteiligung während des gesamten Verfahrens.“

Manuel Rost aus Jena ist seit 2015 Mitglied des Werkstattgremiums. Er sagt über den Prozess: „Als Einwohner einer Stadt in deren Gestaltung eingebunden zu werden, war ein neues und gelungenes Konzept und ich bin zuversichtlich, dass dieses Vorgehen Schule für künftige Bauvorhaben machen wird. Das Werkstattgremium ist eine großartige Möglichkeit, zur Gestaltung der Stadt beizutragen.“

Ablauf des Verfahrens für das Baufeld A 

Nachdem das letzte Bebauungskonzept im Jahr 2014 abgelehnt wurde, wurden die Planungen mit breit angelegter Bürgerbeteiligung bereits nach einem Jahr wieder aufgenommen. Ein Werkstattgremium, bestehend aus einem repräsentativen Querschnitt der Jenaer Bevölkerung und per Zufall gewählt, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, Politik, Jugendparlament und der Initiative Innenstadt haben seitdem das Bauvorhaben konstant begleitet.

39 Beteiligungsveranstaltungen haben bis heute stattgefunden. Zu Beginn wurden zehn Grundsätze für den Eichplatz erarbeitet, die seitdem und bis heute als Leitplanken der Bebauung dienen. Auf dieser Basis wurde im Jahr 2017 ein Rahmenplan erarbeitet. 2018 startete dann das Vergabeverfahren und erste architektonische Entwürfe wurden bewertet.

Bereits am 3. September wurde das Ergebnis des Investorenauswahlverfahrens dem Werkstattgremium vorgestellt und besprochen. Am 16. September wurde der Stadtrat informiert. Anschließend wird das Siegerkonzept nun in verschiedenen Gremien und im Bürgerforum vorgestellt. Die finale Abstimmung ist in der nächsten Stadtratssitzung im Oktober intendiert. Die Bürgerbeteiligung geht indes weiter: Die Planungen zum Stadtgarten werden weiter verfeinert und das Baufeld B startet in die Konzeptionsphase.

Das Siegerkonzept

Das Siegerkonzept wurde sowohl vom Werkstatt- als auch Architekturgremium als das Beste ausgewählt. Drei Hochpunkte werden entstehen und das Bild des Stadtzentrums neu kennzeichnen. Insgesamt ist der Entwurf von einer zeitlosen und modernen Architektur geprägt. Das Nutzungskonzept ist sehr vielfältig: Auf dem Areal werden ca. 3900 qm Fläche für Gastronomie und Einzelhandel und ca. 6600qm Büroflächen entstehen. Insgesamt werden 178 Wohnungen – unterschiedlicher Größe und Preiskategorien – geplant.

Die Arbeit entwickelt den städtebaulichen Ansatz des Rahmenplans geschickt und intelligent weiter, insbesondere unter Berücksichtigung der umgebenden Stadträume und benachbarten Stadtfassaden. Die drei neuen Hochpunkte auf dem ersten Baufeld werden in der Fernwirkung wegen ihrer verschiedenartigen Fassaden und Farben als individuelle Gebäude erkennbar sein. Im Inneren des Quartiers entsteht eine eigenständige räumliche Struktur. Die Flächen auf den Sockelbereichen werden intensiv begrünt und der Gemeinschaft sowie angrenzenden Wohnungen angeboten.

Insgesamt gelingen eigenen Angaben zufolge eine sehr gute Verknüpfung mit den umgebenden Stadträumen und Plätzen. Die Erdgeschosszonen mit ihren Kolonnaden stärken die räumliche Öffnung für Passanten. Sie betonen die Hauseingänge sowie die anliegenden Räume für Gastronomie und Einzelhandel.

Weitere Informationen unter www.eichplatzareal.de

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