Denn sie wissen, was sie tun: EBZ befragt Azubis
14.11.2025
Die „Immobilienkaufmann/-kauffrau“-Azubis am EBZ Berufskolleg sind hochgebildet, ehrgeizig und zielorientiert.
Foto: EBZ / Sascha Kreklau
Selten war er so attraktiv wie heute. Der Ausbildungsberuf „Immobilienkaufmann/-kauffrau" wird von den Azubis sehr geschätzt, und das gerade deshalb, weil er als Grundstein für eine angestrebte Karriere in der Immobilienbranche erkannt wird. Die Azubis sind hochgebildet (mehr als 90 % haben Fachabitur), ihre Zufriedenheit mit den Ausbildungsbetrieben und dem EBZ Berufskolleg (www.e-b-z.de) ist sehr hoch. Dennoch nennen sie Kritikpunkte. Diese aufzugreifen hilft Betrieben, Bildungseinrichtungen und der Immobilienwirtschaft insgesamt, den gegenwärtig erfreulich hohen Anklang der Branche bei jungen Menschen zu verstetigen.
Ziel der nach 2023 und 2024 dritten Befragung von (2025 insgesamt 694) Azubis war es, den Grad der Zufriedenheit, die Motive und beruflichen Ziele zu erfassen sowie zentrale Einflussfaktoren für die Ausbildungswahl zu identifizieren. EBZ-Vorstandsvorsitzender Klaus Leuchtmann: „Die Azubis sind sehr gut gebildet, sehr gut informiert und erkennen in ihrem hochwertigen Ausbildungsberuf den Türöffner für den Weg in höherwertigere Ausbildungsgänge. Für die Branche bedeutet das: Die betriebliche Ausbildung zum Immobilienkaufmann ist das Rekrutierungsinstrument schlechthin, um die Entscheidungsträger von morgen ins Unternehmen zu bekommen.“
Die Befragten aus der Unterstufe
Die Unterstufen-Azubis wissen, was der Ausbildung folgen soll: ein immobilienwirtschaftliches Studium, Karriere machen, finanzieller Erfolg, Selbstständigkeit in der Branche, Übernahme im Ausbildungsbetrieb oder eine Weiterbildung zum Immobilienfachwirt. Bei der Wahl des Ausbildungsberufs entschieden sich nur 6 % kurzfristig (2023: 25 %), während 52 % ihre Entscheidung bereits neun Monate oder länger im Voraus trafen (2023: 28 %). Für die Berufswahl sprachen vor allem die Aufgabenvielfalt (47 %), Karrierechancen (39 %), Arbeitsplatzsicherheit (31 %) und das Gehalt – Tendenzen, die sich bereits 2023 abzeichneten. Rund die Hälfte (2023: 80%) der Befragten wurde durch Familie, Freunde oder Bekannte auf die Ausbildung aufmerksam, ein Fünftel über ein Praktikum (2023: 21%). Die Ausbildungsbetriebe wurden meist über das persönliche Umfeld gefunden, wichtig waren aber auch Jobbörsen (z.B. Indeed, Stepstone, Azubiyo) oder die Betriebs-Homepage.
Die Befragungen in der Oberstufe
84 % der Oberstufenschüler würden sich erneut für die Ausbildung entscheiden – und genauso viele für ihren Ausbildungsbetrieb. Sie loben Eigenverantwortung und Teamarbeit. Gleichzeitig sehen sich viele gezwungen, sich weiterzuqualifizieren, um langfristig erfolgreich zu sein – fühlen sich dabei jedoch unzureichend informiert, vor allem durch ihre Ausbildungsbetriebe. Zwar schätzen die meisten ihre Karrierechancen positiv ein, doch möchten rund 60 % nicht im aktuellen Betrieb bleiben. Gründe sind fehlende Aufstiegschancen, geringe Wertschätzung, schlechte Arbeitsbedingungen und Bezahlung. Kritik gibt es an fehlender Homeoffice-Möglichkeit, am Arbeitsklima, der Vergütung sowie mangelnder Struktur und Aufgabenvielfalt. Auch Betreuung und das Aufzeigen von Karriereperspektiven gelten als ausbaufähig. Zukünftige Tätigkeitsfelder sehen die Befragten u.a. bei Maklern, Hausverwaltungen und Projektentwicklern. Besonders wichtig bei der Arbeitgeberwahl sind interessante Aufgaben, Vergütung und Entwicklungsmöglichkeiten.
Der Weg in die Unternehmen
Ein zentrales Thema ist die Rekrutierung: Klassische Kanäle wie Messen oder Flyer spielen kaum eine Rolle. Stattdessen wünschen sich viele Jugendliche mehr Informationen im Internet (34 %), auf TikTok und Instagram (29 %) sowie in Schulen (27 %). Besonders TikTok und Instagram gewinnen als Recruiting-Plattformen deutlich an Bedeutung (TikTok: 13 % auf 32 %, Instagram: 17 % auf 29 % von 2023 bis 2025). Etwa die Hälfte der Befragten empfiehlt Unternehmen eine stärkere, zielgruppengerechte Präsenz in sozialen Medien und im Netz. Zudem werden frühzeitige, sichtbare Ausschreibungen sowie attraktivere Arbeitsbedingungen gewünscht: bessere Vergütung, flexible Modelle (z. B. Homeoffice), Work-Life-Balance und Azubi-Benefits. Am Bewerbungsprozess wurden Schnelligkeit, Effizienz, Freundlichkeit und persönliche Gespräche geschätzt.
Das Berufskolleg im Spiegel der Befragungen
Über 90 % der Oberstufenschüler sind mit der Berufsschule zufrieden, besonders mit den Lehrkräften, deren Fachkompetenz und Kommunikation. Auch die Lernatmosphäre wird positiv bewertet. Ein Drittel der Ausbildungsbetriebe nutzt bereits KI, vor allem zur Texterstellung in Exposés oder Kundenkommunikation. Rund 20 % setzen Tools wie ChatGPT oder CoPilot im Alltag ein. In der Berufsschule wird KI-Wissen deutlich häufiger vermittelt (70 %) als in Betrieben (40 %). Die Mehrheit erwartet, dass KI die Immobilienberufe künftig stark verändern wird.
Der Nutzen der Befragungen fürs EBZ
Nicht nur die Immobilienunternehmen, sondern auch die EBZ Business School (FH) zieht konkrete Konsequenzen aus den Ergebnissen der Azubi-Befragungen. Sie hat ihr Studienangebot erweitert und bietet nun die beiden dualen Studiengänge B.A. Real Estate sowie B.Sc. Nachhaltiges Energie- & Immobilienmanagement an. Die Befragungen zeigten deutlich, dass viele Auszubildende den Mehrwert der dualen Ausbildung – die enge Verzahnung von Theorie und Praxis – schätzen und sich eine entsprechende Fortsetzung auf akademischer Ebene wünschen. Mit den neuen Studienangeboten schafft die EBZ Business School genau diese Brücke und eröffnet den Absolventinnen und Absolventen des Berufskollegs attraktive Perspektiven für ihre weitere Qualifikation und Karriere in der Immobilienwirtschaft.
