BDH und FGK fordern: Potenziale der Wohnungslüftung endlich ausschöpfen

Eine mechanische Wohnungslüftung sorgt für kontinuierlichen Luftaustausch, filtert die Zuluft und verhindert mit einer Wärmerückgewinnung, dass teuer aufgeheizte Raumluft „zum Fenster hinausgeblasen“ wird.


Foto: Zehnder Group Deutschland GmbH

Eine mechanische Wohnungslüftung sorgt für kontinuierlichen Luftaustausch, filtert die Zuluft und verhindert mit einer Wärmerückgewinnung, dass teuer aufgeheizte Raumluft „zum Fenster hinausgeblasen“ wird.

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Niedrigenergiehäuser können nur dann energieeffizient betrieben werden, wenn sie mit einer mechanischen Wohnungslüftung, idealerweise in Kombination mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Aus energetischen Gründen werden neue Wohngebäude oder auch bestehende Gebäude bei energetischen Sanierungsmaßnahmen mit hohem Aufwand wärmegedämmt. Die dichte Bauweise bewirkt jedoch, dass über die Fassade der Gebäude kein Luftaustausch und somit auch keine Luftschadstoff- und Feuchteabfuhr mehr stattfindet. Schlechte Raumluftqualität und die Gefahr der Schimmelpilzbildung sind die Folgen. Eine Lösung bietet die mechanische Wohnungslüftung, die für einen kontinuierlichen Luftaustausch sorgt, die Zuluft filtert und mit einer Wärmerückgewinnung verhindert, dass teuer aufgeheizte Raumluft „zum Fenster hinausgeblasen“ wird. Auf diese Zusammenhänge machen der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH, www.bdh-industrie.de) sowie der Fachverband Gebäude-Klima (FGK, www.fgk.de), die gemeinsam das „Bündnis für Wohnungslüftung“ tragen, aufmerksam.

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 51.000 zentrale Lüftungsanlagen und 240.000 Einzelraumlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung abgesetzt. Zwar ist bei der dezentralen Technik ein leichter Anstieg zu verzeichnen, dennoch zeigt sich deutlich, dass bei steigender Bautätigkeit sowohl im Neubau als auch im Bestand das Potenzial der mechanischen Lüftung bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Sollen die Klimaschutzziele 2045 erreicht werden, müssen diese Potenziale dringend gehoben werden. Denn mit Hilfe von Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung können die CO2-Emissionen durch den reduzierten Heizenergiebedarf im Wohngebäude um bis zu 15 % verringert werden. Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung kann einen Beitrag zur Erreichung des Anteils von 65 % erneuerbarer Energie bei neu eingebauten Heizungen ab 2025 leisten. Vor diesem Hintergrund kommt auch die Deutsche Energieagentur, dena, in ihrer Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ zu dem Ergebnis, dass die mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung als wichtige Maßnahme zur Effizienzsteigerung und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors einzustufen ist. Deshalb fordert die dena folgerichtig, dass bis zum Jahr 2045 8,8 Mio. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert werden müssen.

Gerade in energieeffizienten Gebäuden stellen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eine Grundvoraussetzung für gesunde Raumluft dar. Mit einer breiten Palette an zentralen und dezentralen, raumweisen Lüftungssystemen bietet der Markt für jeden Bedarf und für jeden Anwendungsfall die richtige Lösung. Das „Bündnis für Wohnungslüftung“ rät allen Bauherren, sich sowohl für den Neubau wie für die Sanierung über Möglichkeiten von Lüftungsanlagen und deren Fördermöglichkeiten zu informieren. Aufgrund des weitreichenden Nutzens der mechanischen Wohnungslüftung stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung.

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