Bauhauptgewerbe im August: Großprojekte retten den Auftragseingang
24.10.2025„Die positive Entwicklung beim Auftragseingang im Juli hat sich im August leider nicht fortgesetzt. Dass es nicht zu einem Einbruch kam, ist lediglich einigen Großprojekten; insbesondere im gewerblichen Hochbau und Brückenbau zu verdanken. Diese haben den Rückgang im Wirtschaftstiefbau, im Straßenbau und im Wohnungsbau ausgeglichen. Allerdings konnten nicht alle Bundesländer von der Entwicklung profitieren, die regionalen Ordereingänge fielen sehr unterschiedlich aus.“ Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE (www.bauindustrie.de), Tim-Oliver Müller, die jetzt veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau. Demnach lag der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August mit real plus 0,1 Prozent auf dem Niveau des Vorjahresmonats, im Vergleich zum Vormonat wurde hingegen ein Plus von 2,4 Prozent ausgewiesen. Ohne die Bundesländer Brandenburg, Bremen, Baden-Württemberg und Bayern mit den gemeldeten Großprojekten hätte der Auftragseingang im August um real 19 Prozent unter dem Vorjahresmonat gelegen.
Für den gesamten Zeitraum von Januar bis August dieses Jahres werde für das Bauhauptgewerbe1 insgesamt aber noch ein reales Plus von 6,5 Prozent ausgewiesen, für den Straßenbau hingegen ein reales Minus von 9,2 Prozent. Auch im August hätten die Bauunternehmen für den Straßenbau im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Ordereinbruch von real 27,2 Prozent gemeldet. Großprojekte im Brückenbau, welche im Sonstigen Tiefbau erfasst werden, hätten den Rückgang nicht ausgleichen können: Für den gesamten Öffentlichen Bau wurde ein Minus von nominal 1 Prozent ausgewiesen.
Müller: „Dass die Sanierung der Brücken langsam in Fahrt kommt, ist erfreulich. Uns wundert aber, dass der Straßenbau auch im August nicht aus dem Tritt gekommen ist. Trotz der Ankündigung des Haushaltsausschusses Ende Juli, dass der Ausschreibungsstopp bei der Autobahn GmbH aufgehoben sei, wurden kaum neue Aufträge vergeben. Hier ist man der Branche eine Erklärung schuldig, schließlich wurde immer wieder betont, dass viele baureife Projekte in der Schublade liegen würden. Für die 27 Straßenbauunternehmen, die in den ersten sieben Monaten Insolvenz anmelden mussten – zehn mehr als im vergangenen Jahr – ist das gerade zu zynisch.“
Für den baugewerblichen Umsatz im gesamten Bauhauptgewerbe wurde – nach einem Plus im Juli – im August (im Vergleich zum Vorjahresmonat) ein reales Minus von 5 Prozent gemeldet. Für die ersten acht Monate ergibt sich damit nur noch ein Anstieg von real 1,0 Prozent. Für den Straßenbau, aber auch für den Wohnungsbau wird nach wie vor ein realer Rückgang (4,2 bzw. 4,4 Prozent) ausgewiesen.
