Fenster

Werterhalt durch intelligente Beschlagtechnik

Fenster übernehmen heute weit mehr als ihre klassische Funktion der Belichtung und Belüftung von Innenräumen. Sie sind intelligente Bauelemente, die aktiv zur Energieeffizienz, zum Einbruchschutz und zu Wohnkomfort und Gebäudeautomation beitragen. Dabei liegt die wahre Intelligenz moderner Fenster weniger im Glas als vielmehr in der Beschlagtechnik.

Innovative Fensterbeschläge ermöglichen Funktionen, die für moderne Gebäude unverzichtbar sind: komfortables und sicheres Lüften, motorisierte Bedienung, Integration in Smart-Home-Systeme und zuverlässigen Schutz vor unbefugtem Zugriff. Die Technik dahinter bleibt meist unsichtbar – und ist doch zentral für die Leistungsfähigkeit des gesamten Fenstersystems.

Wachsende Ansprüche an die Fenstertechnik

Die Ansprüche an Fensterlösungen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Energieeffizienz steht bei Neubauten wie bei Sanierungsprojekten ganz oben auf der Agenda. Barrierefreiheit wird mehr und mehr zum Standard. Und Anforderungen an den Einbruchsschutz (DIN EN 1627 ff) gehen Hand in Hand mit einem wachsenden Bedürfnis nach Komfort. Dabei wird der Fensterbeschlag zum unsichtbaren Bindeglied zwischen Nutzenden, Fensterflügel und digitaler Gebäudetechnik.

Fensterbeschläge im Detail

Fensterbeschläge, egal ob mechanisch oder motorisch, sind die entscheidenden Komponenten, die Dreh-, Kipp- und andere Öffnungsfunktionen eines Fensters ermöglichen. Was mit einfachen Dreh-Kipp-Beschlägen begann, hat sich zu hochfunktionalen, modularen Systemen weiterentwickelt. Das Beschlagsystem activPilot von Winkhaus etwa basiert auf einem durchdachten Baukastenprinzip und eignet sich für nahezu jede Fensterform und alle gängigen Fenstermaterialien. Auch nachträglich lassen sich zusätzliche Funktionen problemlos nachrüsten.

Durch spezielle Verschlussbolzen, wie dem activPilot Achtkantbolzen mit Pilzkopf, oder eine zusätzliche Spatelverriegelung bieten moderne Beschlagsysteme ein hohes Maß an Einbruchsschutz bis RC2. Durch die zusätzliche Montage von verdeckt liegenden Verschlusssensoren ist auch die Einbindung in Alarmanlagen problemlos möglich. Trotz der hohen Sicherheitsansprüche bieten sie enormen Komfort. Fenster lassen sich heutzutage leichtgängig bedienen, motorisch steuern und je nach System in Smart-Home-Lösungen integrieren. Besonders attraktiv: automatisierte Lüftung über Sensoren (z. B. CO₂), die an Fensterantriebe gekoppelt werden. Mit der Integration digitaler Schnittstellen, etwa über Funksysteme wie EnOcean, wird der Beschlag so zum Schnittpunkt zwischen traditioneller Mechanik und intelligenter Gebäudetechnik.

Fenstertechnik für alle: Bedienfreundlich und barrierearm

Der Einsatz eines modular aufgebauten Beschlagsystems erlaubt es Fensterbaubetrieben, gezielt auf verschiedene Nutzergruppen einzugehen und auch ergonomische und barrierefreie Lösungen zuverlässig umzusetzen. Die Option, Fenstergriffe flexibel zu positionieren, ermöglicht beispielsweise eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzenden – etwa eine reduzierte Höhe für Personen im Rollstuhl oder kleinere Personen. Hierfür wird der Griff unten waagerecht montiert. Eine zwangsgesteuerte Oberschiene kippt das Fenster automatisch bei Betätigung des Griffs und zieht es beim Schließen wieder in den Rahmen – diese Funktion verbindet eine klare Ästhetik mit intuitiver Bedienbarkeit.

Zusätzlichen Komfort bietet die motorische Unterstützung, etwa durch den PADM-Motor von Winkhaus: Das Fenster lässt sich damit per Tastendruck öffnen, auch in Drehstellung. Kombiniert mit einem Smart-Home-System wird daraus eine barrierefreie Lüftungslösung, die sich ganz automatisch an Raumklima und Nutzerverhalten anpasst. Mit einer barrierefreien Schwellenlösung von 20 mm Höhe bis fast 0 mm lassen sich auch bodentiefe Elemente wie Terrassentüren so realisieren, dass sie mit Rollstuhl komfortabel passierbar sind.

Zuverlässiger Schutz durch intelligente Sicherheitsfunktionen

Fenster müssen heute nicht nur Komfort bieten, sondern auch wirksam schützen – sowohl die Nutzer als auch das Gebäude. Im Zusammenleben mit Kindern etwa kann ein Öffnungsbegrenzer sinnvoll sein, der den maximalen Öffnungswinkel des Flügels einschränkt. So lassen sich nicht nur Schäden an angrenzenden Wänden oder Möbeln vermeiden. Auch Unfällen wird effektiv vorgebeugt. Bei bodentiefen Fenstern ist dennoch eine ergänzende Absturzsicherung zwingend erforderlich. Eine Fehlbedienungssperre verhindert, dass das Fenster gleichzeitig in Kipp- und Drehstellung gebracht wird. Ergänzend sorgt ein Duofunktionselement mit Flügelheber für eine sichere Handhabung und ein stets passgenaues Schließen, selbst bei hohem Flügelgewicht. 

Die sogenannte Parallelabstellung ermöglicht wetterunabhängiges Lüften durch eine gleichmäßige Spaltöffnung über den gesamten Fensterumfang. Trotz der geöffneten Position ist das Fenster dabei weitgehend schlagregendicht. Gleichzeitig ist bei parallel abgestelltem Fenster eine RC2-konforme Sicherheitsausstattung gewährleistet. So lassen sich frische Luftzufuhr und Einbruchhemmung sinnvoll kombinieren.

Langlebige Systeme – Vorteile für Betreiber und für die Umwelt

Im Sinne des Werterhalts gehören Langlebigkeit, Wartungsfreundlichkeit und Energieeffizienz zu den zentralen Anforderungen an ein Gebäude. Intelligente Fenstertechnik trägt diesen Ansprüchen auf mehreren Ebenen Rechnung, und das selbst über den Lebenszyklus eines Gebäudes hinaus. Definierte Öffnungsmechanismen schonen Leibung und Rahmen, was die Bausubstanz langfristig schützt. Gleichzeitig minimieren schlagregendichte Konstruktionen den Feuchtigkeitseintrag und verhindern Folgeschäden im Baukörper. Eine hohe Material- und Fertigungsqualität reduziert den Wartungsaufwand und senkt mögliche Folgekosten. Das System activPilot von Winkhaus (www.winkhaus.de) etwa hat im Zertifizierungsprogramm QM 328 seine lange Lebensdauer unter Beweis gestellt. Es erreicht 20.000 Bewegungszyklen und erfüllt damit die Anforderungen der Prüfklasse H3 nach DIN 13126-8:2017.

Bedarfsgerechtes Lüften zahlt auf die Energieeffizienz und somit auf die Nachhaltigkeit einer Immobilie ein. Elektronische Lösungen wie der PADM-Motor von Winkhaus lassen sich via CO₂- oder Feuchtesensoren steuern und können so bedarfsgerecht lüften. Durch die Automatikfunktion des PADM-Motors können die Fenster auch in Lüftungskonzepte gemäß DIN 1946-6 eingesetzt werden.

Intelligenz, die sich rechnet

Die verschiedenen Anwendungsbeispiele zeigen: Fenster haben sich vom statischen Bauelement zum multifunktionalen Hightech-Bestandteil entwickelt. Hochwertige, modulare und smarte Beschlagsysteme wie activPilot Concept, oder activPilot Comfort tragen dabei aktiv zum Werterhalt von Gebäuden bei und erfüllen ein breites Spektrum an Anforderungen – von Sicherheit über Komfort bis hin zur Energieeffizienz. Das erhöht nicht nur die Nutzerzufriedenheit, sondern eröffnet auch zukünftig neue Möglichkeiten für vernetztes, nachhaltiges Bauen.

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