Rauchwarnmelder selbst bewirtschaften
Die Anforderungen an die Wohnungswirtschaft steigen kontinuierlich. Deshalb setzen viele Eigentümer beim Thema Rauchwarnmelder auf externe Dienstleister. Warum die Selbstbewirtschaftung jedoch sehr sinnvoll sein kann und wie entscheidend der Faktor Qualität dabei ist, zeigt das Beispiel der LebensRäume Hoyerswerda eG.
Bereits zur Einführung der Rauchwarnmelder-Pflicht wusste man bei der sächsischen Wohnungsgenossenschaft LebensRäume Hoyerswerda eG: Das machen wir selbst. Schließlich kümmerten sich die Hoyerswerdaer bereits um die Mess- und Verbrauchstechnik in ihren rund 6.700 betreuten Wohneinheiten. Gateways waren bereits vorhanden, um die insgesamt rund 20.000 Rauchwarnmelder in die bestehende Infrastruktur einzufügen. Zum Einsatz kamen ferninspizierbare Geräte, die sich mit wenig Aufwand betreiben lassen, weil der Inspektionsprozess keinen Wohnungszutritt erfordert.
Den Bestand im Blick
Das selbstgesteckte Ziel der LebensRäume Hoyerswerda eG bestand darin, alle Prozesse rund um Inspektion, Wartung und Dokumentation vollständig in die eigenen Hände zu nehmen, unterstützt durch digitale Werkzeuge und umgesetzt durch den eigenen Regiebetrieb. Doch das Konzept hatte zunächst noch eine entscheidende Schwäche – die Qualität der eingesetzten Rauchwarnmelder.
Der Umstand, dass die Hoyerswerdaer ihre Bestände selbst verwalteten, führte jedoch glücklicherweise dazu, dass Störungen direkt registriert wurden und man rasch realisierte, dass das eingesetzte Fabrikat erhebliche Probleme bereitete. Dass man das Thema nicht an einen externen Dienstleister gegeben hatte, erwies sich somit als zweifacher Vorteil: Erstens war die Wohnungsgenossenschaft zu jeder Zeit in vollem Umfang über den Status ihrer Melder informiert und zweitens konnte sie schnell und souverän handeln, um Ruhe in das Thema zu bringen.
Anbindung ans ERP-System
Seitdem tauscht man alle auffällig gewordenen Geräte gegen Melder von Ei Electronics aus. Gleichzeitig kam hinzu, dass die Wohnungsgenossenschaft die Chance nutzen wollte, die Rauchwarnmelder-bezogenen Prozesse noch weiter an die internen Strukturen und Abläufe anzupassen. In diesem Zusammenhang stellte sich dann die Frage, ob nicht auch eine Bewirtschaftung der Melder aus dem ERP-System Wodis Yuneo heraus möglich wäre. Die Umsetzung hierzu läuft bereits auf Hochtouren: Über eine Schnittstelle via Aareon Connect soll zukünftig auf den Rauchwarnmelder-Manager von Ei Electronics zugegriffen werden.
Dies wird die Bewirtschaftung noch weiter vereinfachen, denn die Software ermöglicht die Steuerung aller relevanten Prozessschritte rund um die Geräte. Mit einer Übersicht über den Melderzustand, automatisierter Inspektionsplanung und der rechtssicheren Dokumentation kann der Rauchwarnmelder-Bestand dann noch effizienter und zielgerichteter gemanagt werden.
Perspektive: Ein Modell mit Skalierungspotenzial
Die Entscheidung zur Selbstbewirtschaftung war für die LebensRäume Hoyerswerda eG von Anfang an nicht nur ein technischer, sondern auch ein strategischer Schritt. Er stärkt die Unabhängigkeit, erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit und schafft Vertrauen – intern wie extern. Besonders in Zeiten, in denen die Wohnungswirtschaft unter hohem Effizienzdruck steht und gleichzeitig steigende Anforderungen an Sicherheit und Digitalisierung erfüllen muss, bietet der Ansatz der Wohnungsgenossenschaft eine zukunftsfähige Lösung. Die Voraussetzungen sind überschaubar, die Vorteile hingegen vielfältig, wie Jens Schönwälder, Vorstandsmitglied LebensRäume Hoyerswerda eG zusammenfasst: „Mehr Kontrolle, mehr Transparenz, mehr Sicherheit.“
Fazit
Die Erfahrungen der Lebensräume Hoyerswerda eG zeigen, dass die digital unterstützte Selbstbewirtschaftung von Rauchwarnmeldern nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist. Die Kombination aus ferninspizierbarer Technik und benutzerfreundlicher Software sorgt für Souveränität und rechnet sich auch wirtschaftlich. Über die Qualität der eingesetzten Melder sollten vorab Erfahrungswerte eingeholt werden.
