Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Daten helfen auf dem Weg zur klimaneutralen Immobilie

Die Digitalisierung erhöht die Transparenz im Gebäudesektor und ermöglicht mehr Energieeffizienz. Minol zeigt, welche Regelungen und Gesetze die Digitalisierung im Gebäudesektor vorantreiben.

Aktuell steht die nachhaltige Immobilie im Fokus – mit dem Ziel, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Keine einfache Aufgabe, denn der Gebäudesektor erzeugt jährlich rund 225 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) und andere Emissionen. Davon entfallen wiederum rund 100 Millionen Tonnen auf die Bereiche Heizen und Warmwassererzeugung. Verbrauchstransparenz und Energieeffizienz sind zwei wichtige Parameter, die dabei helfen können, den CO2-Ausstoß zu senken. Energieeffizienz verbinden viele mit hohen Investitionskosten. Doch neben der energetischen Sanierung von Immobilien, die weiterhin eine wichtige Rolle spielt, kann die Energieeffizienz auch mit einer angepassten Nutzung verbessert werden.

Gesetze treiben Klimaschutz voran

Die Novelle der Heizkostenverordnung (HKVO) ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Gesetzgeber durch die Digitalisierung die Dekarbonisierung der Wohnungswirtschaft in konkrete Bahnen lenken und dauerhaft den Klimaschutz stärken will. Die Verbrauchstransparenz soll wiederum den effizienten Umgang mit Energie fördern. Gerade angesichts der aktuell steigenden Energiekosten ist es auch im Interesse von Vermietern und Hausbewohnern, Energie so effizient wie möglich zu nutzen. So lassen sich wirtschaftliche Interessen und Umweltziele kombinieren.

Klimaschutz durch digitales Submetering

Insgesamt sieht die HKVO vier Pflichten für Immobilienverwalter vor: fernauslesbare Messtechnik, monatliche Verbrauchsinformationen, eine erweiterte Abrechnung für die Hausbewohner und die sichere Anbindbarkeit der Messtechnik an ein Smart Meter Gateway. Schon die erste Pflicht, fernauslesbare Messtechnik, bedeutet für viele Liegenschaften eine Modernisierung. In neuen Wohngebäuden sind fernauslesbare Messausstattungen bereits Pflicht, im Bestand muss bis Ende 2026 umgerüstet werden.

Vermieter müssen den Bewohnern außerdem monatlich sogenannte unterjährige Verbrauchsinformationen (uVI) bereitstellen und so den Energieverbrauch transparent abbilden. Dies erfordert eine entsprechende Infrastruktur, zum Beispiel das Funksystem Minol Connect, das mit dem Minol eMonitoring auch die passende Anwendung für die uVI beinhaltet. Durch die Transparenz können Energieverbrauch und -kosten nachhaltig verringert und zugleich die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden.

Mehr Effizienz durch Transparenz

Auch die Pflicht, den Hausbewohnern erweiterte Informationen auf der Heizkostenabrechnung liefern zu müssen, erhöht die Transparenz für den Mieter. Einfach ausgedrückt, bedeuten mehr Daten mehr Transparenz: So können Wohnungseigentümer und Mieter erstmals wichtige Erkenntnisse zu ihrem Verbrauchsverhalten direkt aus der Abrechnung gewinnen und ihren Verbrauch mit dem Vorjahr oder einem normierten Durchschnittsnutzer vergleichen.

Der Gesetzgeber verankert die Digitalisierung des Gebäudesektors, aber nicht nur, um die Transparenz für Eigentümer und Bewohner zu verbessern. Auch Städte und Gemeinden können in Zukunft von den Verbrauchsdaten von Gebäuden profitieren. Am 1. Januar 2024 tritt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft, welches Gemeinden und Städte zu einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet, die zeigt, wie ihr Gebäudebestand in Zukunft klimaschonend mit Wärme versorgt werden kann. Die gesammelten Daten können Gemeinden und Städten helfen genauer zu planen und die Wärmeversorgung an das Nutzungsverhalten anzupassen.

Datenübertragung über Smart Meter Gateways

Ein digitaler Stromzähler und ein Smart Meter Gateway (SMGW) bilden zusammen ein intelligentes Messsystem. Über das SMGW werden dabei die Messwerte des digitalen Stromzählers sicher und verschlüsselt übertragen. Um Submetering-Daten über das Smart Meter Gateway zu übertragen, wird eine so genannte Submetereinrichtung (SME) benötigt. Diese Funktion übernimmt das Minol Connect Gateway. Es sammelt alle Daten der funkenden Messausstattungen ein und leitet sie über das Smart Meter Gateway weiter. So werden die Daten sicher und rechtskonform über das intelligente Messsystem in das Minol Abrechnungssystem übertragen. Dort können Verwalter und Vermieter die Daten übersichtlich aufbereitet einsehen.

Nachhaltigkeit beeinflusst den Immobilienwert

Auch auf EU-Ebene treiben Gesetze den Klimaschutz im Gebäudesektor voran: EU-Taxonomie und ESG-Ansatz steigern die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Immobiliensektor. ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Rating-Agenturen berechnen mithilfe dieser Dimensionen den so genannten ESG-Score und bewerten damit auch Immobilien unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit. Je besser der Score, desto nachhaltiger ist eine Immobilie. In Zukunft wird dieser deshalb immer wichtiger und hat damit auch einen Einfluss auf den Wert einer Immobilie. Um eine Immobilie bewerten zu lassen, sind Angaben zum Verbrauch und zu den Emissionen notwendig. Die notwendigen Daten können Eigentümer durch die Digitalisierung ihrer Immobilie sammeln und vorweisen. Digitalisierung hat damit einen direkten Einfluss auf den Wert einer Immobilie.

Technologie ermöglicht nachhaltige Immobilien

Bei aller Größe der neuen Aufgaben sind die The­men Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht nur Pflicht, sondern bieten auch große Chancen für Immobilienunter­nehmen. Wer jetzt proaktiv den Fokus auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit legt, sorgt für die eigene Zukunftsfähigkeit und positioniert sich als Vorreiter ge­genüber Wettbewerbern. Durch eine ganzheitliche Betrachtung von Liegenschaften gelingt es, nachhaltige Lösungen allen Bewohnern zugänglich zu machen. Dazu gehören die Digitalisierung im Messwesen, die grüne Energieerzeugung vor Ort oder nachhaltige Mobilitätskonzepte, die von Anfang an mitgedacht und geplant werden.

Mehr Informationen unter www.minol.de

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