Zutrittskontrolle

Schlüssellos durchs Quartier

Mit dem „Südkreuz“ verbinden BerlinerInnen in erster Linie den 1898 eröffneten gleichnamigen Turmbahnhof im Stadtteil Schöneberg. Dieser Blickwinkel wird gerade erweitert. Das international agierende Immobilienunternehmen Hines hat mit dem „Stadtquartier Südkreuz“ eines der aktuell markantesten Wohnbauprojekte der Bundeshauptstadt entwickelt. Die Mietenden können hier was erleben – Digitalisierung zum Anfassen und mit hohem Nutzeffekt.

Schon die baulichen Dimensionen beeindrucken: Auf einer Grundstücksfläche von rund 21.400 m² sind im Bereich Gotenstraße/Ella-Barowsky-Straße 664 Wohneinheiten für rund 1.200 Menschen entstanden. 116 Wohnungen sind sozial gefördert, außerdem gibt es 213 Mikroappartements für Studierende, Auszubildende und Young Professionals. Charakteristisch für das Stadtquartier sind zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen, darunter ein Café mit Coworking Space, Kindergarten, Musikzimmer, Fitnessbereiche, Fahrradwerkstatt und ein attraktiv ausgestatteter Innenhof mit Spielplatz und Pavillon.

Zukunft des Wohnens gestalten

Joachim Wintzer, Managing Director bei Hines Immobilien, sagt: „Unser Ziel ist, den Bewohnern maximale Wohn- und Lebensqualität zu ermöglichen. Dafür vereint das Stadtquartier Südkreuz innovative Wohntrends und Formen des Zusammenlebens. Die Nachfrage zeigt, dass wir genau die Bedürfnisse der Mieter treffen. Wir freuen uns daher, hier die Zukunft des Wohnens mitzugestalten.“

Digitales Anforderungsprofil

Entstanden ist ein inzwischen mehrfach ausgezeichnetes Vorzeigeprojekt für Gebäudedigitalisierung und ganzheitliche Vernetzung von modernen Wohnbauten. Das Zukunftsquartier am Südkreuz soll ein vollständig neues und digitales Wohnerlebnis abbilden und dabei gleichzeitig nachhaltige Effizienzsteigerungen in der Verwaltung sowie Bewirtschaftung ermöglichen. Konkret formulierte der Projektentwickler Hines folgende Anforderungen an das digitale Zutrittsmanagement:

– Schlüssellos durch das gesamte Quartier: Alle öffentlichen Bereiche verfügen über digitale Schließtechnik.

– Volldigitale Mikroappartements: In diesem Gebäudekomplex sind auch die Wohnungstüren mit digitalen Schließsystemen ausgestattet.

– Jedes digitale Schloss ist per App steuerbar.

– Das Zutrittsmanagement erfolgt über eine einzige zentrale Plattform.

Um die Vision eines ganzheitlich vernetzen Quartiers zu realisieren, entschied sich Hines für REOS als Digitalisierungspartner und Property Manager. Das Besondere: Im Stadtquartier Südkreuz nutzt das Hamburger PropTech die eigene Software- und IoT-Plattformlösung für die digitale Verwaltung und Bewirtschaftung des gesamten Komplexes. Die jeweiligen Szenarien wurden genau auf die Anforderungen von Hines zugeschnitten. Hierzu zählen unter anderem die quartierseigene Südkreuz-MieterApp sowie die Steuerung aller intelligenten Gebäudekomponenten wie z.B. der digitalen Schließtechnik von SimonsVoss.

Erfahrene Integrationspartner

Tom Leppin, Gründer & Managing Partner REOS: „Wir bilden die gesamte ‚Customer Journey’ der Mietenden – von der ersten Kontaktanfrage, über den online Mietvertrag bis zum Auszug – effizient, digital und serviceorientiert ab. Digitale Schließsysteme, wie das SmartIntego System von SimonsVoss, zählen zu den entscheidenden ‚Schlüsselkomponenten‘ des integrativen Prozesses.“

SimonsVoss-Geschäftsführer Bernhard Sommer unterstreicht den besonderen Charakter der Kooperation: „Wesentlicher Vorteil der Konstellation beim Stadtquartier Südkreuz für die Integration von Zutrittskontrolle in die Gebäudetechnik war die langjährige Zusammenarbeit zwischen REOS und SimonsVoss und darauf aufbauend die Tatsache, dass wir für dieses große Neubauvorhaben von Anfang an eine perfekt auf die Nutzeranforderungen abgestimmte Konfiguration der Systeme entwickeln konnten. REOS ist zertifizierter SmartIntego-Integrator und erfüllt unsere hohen Qualitäts- und Integrationsansprüche, insbesondere in Hinblick auf Ausfallsicherheit, Safety und Security.“

Schließkomponenten per App steuerbar

Mit SmartIntego bietet SimonsVoss eine offene Schnittstelle (API) zur Verwaltung der Zutrittskontrolle durch REOS. Michael Leupold, Head of Property Management & Operations und verantwortlich für die IoT Planung im Stadtquartier Südkreuz, erläutert das Prinzip: „Wir haben die SimonsVoss API in unsere Software implementiert. Auf diese Weise kann jede einzelne Schließkomponente bis hin zum Schließzylinder in der Tür angebunden und jederzeit ortsunabhängig per REOS Plattform von den BewohnerInnen und übergeordnet durch unsere Verwaltung gesteuert werden. Über den Online-Zugriff können neue Zutrittsberechtigungen vergeben, entzogen oder angepasst werden. Zudem lassen sich alle digitalen Schließkomponenten per App steuern. Die SimonsVoss Hardware SmartIntego WirelessOnline bildet somit das optimale Gegenstück zu unserer Software.“

Folgende Komponenten des Systems SmartIntego WirelessOnline wurden im Stadtquartier Südkreuz verbaut:

– 60 Gateways,, 40 Repeater und 254 Schließzylinder, davon acht Antipanik-Zylinder (in den Fluchttüren der öffentlichen Bereiche) und neun wetterfeste Zylinder (für Außentüren)

– Spezialanfertigungen (größere / kleinere Zylinder) z.B. in der Fahrrad-Garage, Allround-Pavillon öffentliche Flächen wie Musikzimmer, Café, Waschsalon, etc.

– Als Identifikationsmedien fungieren Passiv-Transponder des Typs Mifare DESFire, außerdem können sich die Bewohner per App identifizieren.  

Der Integrationsprozess durchläuft eine Simulation. Michael Leupold: „Bei Smart Building-Projekten findet die Hardwarekonfiguration und Migration in unser System vorab immer zuerst im REOS Digital Lab statt. Hier simulieren wir die gesamte digitale Gebäudeinfrastruktur, um anschließend eine 100% Prüfung durchzuführen. Wir kontrollieren, ob auch wirklich jedes einzelne Schloss über die exakt richtigen Zutrittsberechtigungen verfügt.“

Digitale Schließtechnik ideal für Mikroappartements

„Sicherheit und Komfort sind für die BewohnerInnen natürlich oberster Maßstab“, erklärt Henning Mutz, International Sales Manager System Integration bei SimonsVoss, der das Südkreuz-Projekt betreut hat, „und digitale Schließtechnik ist hier klassischen mechanischen Systemen überlegen, auch was Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die spezielle Gebäudesituation bei diesem Großprojekt betrifft. Auf dem jeweiligen Identifikationsmedium sind jegliche Zutrittsberechtigungen einer Person gespeichert – mehr wird zum Öffnen der Türen in den öffentlichen Bereichen des Quartiers nicht benötigt.“

Zusätzlich zu den öffentlichen Bereichen sind im Südkreuz Berlin insbesondere auch die Wohnungstüren der Mikroappartements mit digitalen Schließsystemen ausgestattet. „Hier können digitale Schließanwendungen ihr vollständiges Potential zur Erhöhung der Nutzerzufriedenheit und gleichzeitig zur Kostenreduktion entfalten. Charakteristisch für diese Assetklasse sind viele kleine Wohneinheiten mit kurzfristigen und damit häufiger wechselnden Mietverhältnissen. Der Verwaltungsaufwand ist hier grundsätzlich höher. Digitales Schlüsselmanagement erhöht die Effizienz und spart Kosten innerhalb der Miet- und Objektverwaltung“, erklärt Tom Leppin.

Am Südkreuz kann das digitale Property Management Team von REOS jederzeit Zutrittsberechtigungen anpassen, sowie befristen und automatisieren. Darüber hinaus können persönliche Schlüsselübergaben entfallen, was gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie immer mehr an Relevanz gewinnt. Ein volldigitales Property Management inklusive einer digitalen Zutrittsverwaltung ermöglicht auf diese Weise einen sicheren und datenschutzkonformen Vermietungsprozess für alle Beteiligten.

Die REOS GmbH steuert die Verwaltung der digitalen Schließanlage, die Programmierung der Schließmedien und die Vergabe der Zugangsrechte. Eingriffe oder Änderungen von außen sind nicht möglich. Im SimonsVoss Schließsystem werden alle Daten über ein mehrstufiges Verschlüsselungsverfahren gesichert. Zu keinem Zeitpunkt werden die persönlichen Nutzerdaten durch SimonsVoss oder REOS an externe Dritte weitergegeben.

Das „Stadtquartier Südkreuz“ soll ein vollständig neues und digitales Wohnerlebnis abbilden und Effizienzsteigerungen in der Verwaltung sowie Bewirtschaftung ermöglichen.

Zusätzlich zu den öffentlichen Bereichen sind insbesondere auch die Wohnungstüren der Mikroappartements mit digitalen Schließsystemen ausgestattet.

Persönliche Schlüsselübergaben können entfallen, was gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie immer mehr an Relevanz gewinnt.

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