Schindler entwickelt erste Standardlösung für Aufzugschächte

Hoch hinaus mit Holz

Vielen gilt Holz als der Baustoff der Stunde. Es ist ökologisch, bindet Kohlenstoffdioxid und schafft nicht nur schöne Räume, sondern auch ein gutes Raumklima. Allein wegen des Klimawandels gewinnt der Holzbau damit zunehmend an Bedeutung. Hinzu kommt: Weil sich selbst große Holzelemente im Werk leicht vorfertigen lassen, sind Holzgebäude wesentlich schneller errichtet als Mauer- oder Stahlgebäude.

Für Aufzugsbauer stellen Holzhäuser allerdings eine neue Herausforderung dar: Aufzüge benötigen normalerweise einen Beton-, Mauerwerks- oder Stahlschacht. Holz ist hier bislang nicht üblich. Für einzelne Projekte hat Schindler (www.schindler.de) in der Vergangenheit zwar immer wieder individuelle Sonderlösungen zur Befestigung der Aufzugskomponenten in einem Holzschacht konzipiert. Allerdings fehlte bislang eine Standardlösung.

Den Ausgangspunkt für eine entsprechende Entwicklung bildeten, neben der allgemeinen Entwicklung in Richtung Holz, Kundengespräche und eine daraus resultierende Angebotserstellung zu konkreten Projekten: In Berlin sollten im Rahmen der Schulbauoffensive 24 Schulen mit dreigeschossigen Ergänzungsbauten in Holz-Modul-Bauweise entstehen und mit Aufzügen barrierefrei ausgestattet werden.

Das Ergebnis ist ein Montagesystem für Aufzüge, das auf einer Standardbefestigung aus dem Holzbau basiert. Nach entsprechenden Tests im Trainingscenter, die dessen Eignung für dynamische Lasten belegt, wurde das System im vergangenen Jahr zertifiziert.

Das neue System kam nach Auftragserteilung erstmals im Sommer 2021 in einer Grundschule in Berlin-Lichtenberg zum Einsatz und hat sich bewährt. Für neun weitere Schulen ist Schindler bereits beauftragt, die restlichen 14 sollen bis Ende 2024 folgen. Auch jenseits der öffentlichen Bauvorhaben sind bereits Projekte in Planung. Darunter ist beispielweise ein Wohnhochaus in Hybridholzbauweise.

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