Die Zukunft der Hotellerie ist smart und hybrid

Der Immobiliendienstleister Drees & Sommer greift Themen auf, die die Branche bewegen.

Abgesagte Messen, Reisebeschränkungen für Urlauber und strenge Auflagen für die Gastronomie: Die Corona-Krise hat der Hospitality-Branche schwer zugesetzt. Standen Hotelimmobilien zuvor jahrelang ganz oben auf der Einkaufsliste vieler Investoren, droht nun eine Herabstufung dieser Asset-Klasse. Nach wie vor sind viele Hotels geschlossen, Eigentümer kämpfen mit Mietverlusten und Umsatzausfällen. Gemeinsam mit den Betreibern sind sie nun gefordert, an einer Neuausrichtung der Branche mitzuwirken. Zukunftschancen liegen vor allem in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Durch die ausgesprochenen Reiserestriktionen und Kontaktbeschränkungen wurden insbesondere Stadthotels zu Teil- oder Komplettschließungen gezwungen, die vielerorts noch immer anhalten. Während Ferienhotels und Destinationen mit einem hohen innerdeutschen Gästeanteil gut ausgelastet sind, trifft die Corona-Krise vor allem Hotels mit einer internationalen Ausrichtung sowie Tagungshotels. Um Betreibern und Eigentümern Luft zum Atmen zu lassen, werden derzeit vielerorts hybride, an den Umsatz gekoppelte Pachtzinsen, die Stundung von Zahlungen oder eine Verlängerung von Pachtverträgen verhandelt.

Auch wenn wieder stabilere Belegungszahlen erzielt werden können: Das Vorjahresniveau wird in nächster Zeit nicht erreicht werden können. Stattdessen müssen Stakeholder neue Wege gehen, um auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig den Anforderungen der Gäste zu genügen. Hier bieten eine konsequente Ausrichtung auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit große Chancen.

Nachhaltiger Treibstoff für den Wirtschaftsmotor

In den letzten Jahren blieben Nachhaltigkeitsaspekte bei der Entwicklung und dem Betreiben von Hotels oft unberücksichtigt. Nun ist eine Trendwende in Sicht: Gerade jetzt, wo sämtliche Betriebe jeden Euro zwei Mal umdrehen, müssen kluge Zukunftsentscheidungen getroffen werden. Richtig kombiniert, können digitale und nachhaltige Lösungen zu einer Triebfeder für wirtschaftlichen Erfolg werden.

Eigentümer und Betreiber könnten von einer signifikanten Effizienzsteigerung profitieren. Konkret könnte das so aussehen: Haustechnische Anlagen lassen sich beispielsweise digital mit den Gästeströmen in verschiedenen Nutzungsbereichen verknüpfen – ohne dass ein Mitarbeiter manuell eingreifen muss. So spart Digitalisierung Ressourcen und damit auch Kosten. Für eine perspektivische Wertsteigerung lohnt sich daher die Kombination aus digitalen Technologien und Nachhaltigkeit.

Hotelimmobilien, die nach diesen Gesichtspunkten entwickelt werden, sind nicht nur energieeffizienter, sondern auch kostengünstiger im Betrieb sowie bei der immobilienwirtschaftlichen Wertschöpfung. Außerdem wird die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien für Hotelbetreiber perspektivisch nicht nur von mehr Gästen, sondern auch durch den Gesetzgeber gefordert. Das gilt beispielsweise bei der Abfrage nach Firmenkonditionen großer, oft international agierender Unternehmen. Ohne den Nachweis von Nachhaltigkeitsmaßnahmen scheitern Hotels gegebenenfalls bereits bei diesem frühen Auswahlkriterium.

Smart, ökologisch und verantwortungsvoll zu agieren – das ist nicht erst seit Corona oberstes Gebot für die Stakeholder der Branche. In Summe und klug kombiniert führen nachhaltige und digitale Lösungen auch in der Hotellerie zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und letztlich zur Zukunftsfähigkeit von Hotelimmobilien.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 10/2021

Hotelbranche in Aufbruchstimmung

Jahrelang standen Hotels auf der Einkaufsliste vieler Investoren ganz oben. Die Corona-Pandemie hat diesem Trend nun einen empfindlichen Dämpfer verpasst: Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 sind...

mehr
Ausgabe 7-8/2022

Alles im grünen Bereich: ESG-Strategie für Hotels

Im Zusammenhang mit nachhaltigen Hotelinvestments taucht immer häufiger die Abkürzung ESG auf. Investoren und Eigentümer stehen vor der Frage, welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen langfristig die...

mehr
Ausgabe 03/2021

Prop- und ConTechs sind gefragt wie nie

Wer junge, motivierte Startup-Unternehmen sucht, sollte dringend einen Blick nach Berlin werfen. Die deutsche Hauptstadt gilt gemeinsam mit Paris und London als die Gründer-Hochburg Europas...

mehr
Ausgabe 1-2/2021

Wohnungen für Senioren sind Mangelware

Selbstbestimmt und selbstständig alt werden – und das möglichst im gewohnten Wohnumfeld: Das wünscht sich die Mehrzahl der Senioren in Deutschland. Doch hierzulande fehlt es fast überall an einem...

mehr
Ausgabe 11/2019

Spannungen auf dem bayerischen Wohnungsmarkt

München ist unter den Spitzenreitern Deutschlands teuerster Städte, was das Thema Wohnen angeht. Neben der Landeshauptstadt ist auch in bayerischen Metropolen wie Nürnberg oder Ingolstadt...

mehr