Umgang mit Problemimmobilien: BBSR legt neuen Leitfaden vor

Problemimmobilien sind in vielen Städten und Gemeinden eine große Herausforderung für die Entwicklung von Quartieren und Ortsteilen. Darunter sind Immobilien zu verstehen, die durch bauliche Verwahrlosung, meist verbunden mit Leerstand oder starker Überbelegung, gekennzeichnet sind. Ein neuer Leitfaden des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wie Kommunen solche Immobilien aufwerten oder beseitigen können. Er thematisiert die aktuellen rechtlichen Regelungen und stellt Anwendungsbeispiele aus unterschiedlich großen Städten und Gemeinden vor.

Die Kommunen können dem Leitfaden zufolge unterschiedliche hoheitliche Instrumente im Umgang mit Problemimmobilien anwenden. Dazu zählen bauplanungs-, bauordnungs-, denkmalrechtliche und wohnungsaufsichtsrechtliche Befugnisse sowie gesetzliche Regelungen aus anderen Bereichen. Den Umgang mit Problemimmobilien gilt es strategisch anzugehen und in die Entwicklung des Quartiers einzubetten. Die Arbeitshilfe richtet sich sowohl an Verantwortliche in den Stadtverwaltungen als auch an weitere Akteure wie Immobilienunternehmen und bürgerschaftliche Gruppen.

„Die Beispiele unseres Leitfadens verdeutlichen: Viele Kommunen zeigen Eigentümern Grenzen für den verantwortungslosen Umgang mit Immobilien auf. Die Anwendungsbeispiele veranschaulichen erfolgversprechende Wege und sollen auch andere Kommunen dazu ermutigen, die rechtlichen Möglichkeiten aktiv zu nutzen“, sagt der BBSR-Leiter Markus Eltges.

Die Publikation ist eine Neufassung des Leitfadens aus dem Jahr 2014. Die aktualisierte Fassung widmet sich neben den einzelnen Rechtsinstrumenten auch den Möglichkeiten der integrierten Quartiersentwicklung und der Städtebauförderung.

Der Leitfaden basiert auf dem Forschungsprojekt „Problemimmobilien – Herausforderungen und Lösungen im Quartierskontext“. Das BBSR setzte das Projekt für das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) um. Daran beteiligt waren die Plan und Praxis GbR, die RegioKontext GmbH und der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung. Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag sowie eine Arbeitsgruppe aus Ländern, Verbänden und kommunalen Praktikern begleiteten das Forschungsvorhaben.

Interessierte können den „Leitfaden zum Umgang mit Problemimmobilien“ kostenfrei unter beim BBSR anfordern. Eine PDF-Version ist unter www.bbsr.bund.de abrufbar.
 

Thematisch passende Artikel:

BBSR legt Arbeitshilfe vor: Wie kleinere Städte und Gemeinden ihre Zentren stärken können

Eine neue Arbeitshilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wie kleine Städte und Gemeinden ihre Stadt- und Ortskerne stärken können. Neben strategischen Ansätzen...

mehr

Neue BBSR-Broschüre: Hitze und Starkregen in der Stadt – wie sich Kommunen wappnen können

Eine neue Arbeitshilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gibt Hinweise, wie sich Städte und Gemeinden besser gegen Extremwetter wie Starkregen mit Überflutungen und...

mehr

BBSR-Broschüre: Immer mehr Extremwetter – wie sich Städte wappnen können

Eine neue Broschüre des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hilft Kommunen, frühzeitig die eigene Infrastruktur an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Ihr Inhalt bündelt...

mehr
12/2011

Der Umbau der Städte geht weiter

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat mit dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau West“ seit 2004 vielfältige Stadtentwicklungsprojekte auf den Weg...

mehr

Bestandsaufnahme: Gestaltungsbeiräte unverzichtbar für qualitätsvolles Planen und Bauen in den Kommunen

Eine neue Publikation des Bundesbauministeriums und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bietet erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme von Gestaltungsbeiräten in...

mehr