Nürnberger wbg: Gute Strategie statt Klimaziel-Aktionismus

Die Nürnberger wbg-Unternehmensgruppe ( www.wbg.nuernberg.de) hat neben den rund 50 laufenden Baustellen im gesamten Stadtgebiet auch aktuell verschiedene größere Stadtentwicklungsprojekte in der Planung, die einen Neubau von rund 1 300 Wohnungen umfassen.

Sowohl bei den Arbeiten für den eigenen Bestand als auch im Bereich Bauträger orientiert sich die kommunale Wohnungsbaugesellschaft am Kodex für Baukultur. Der Begriff Baukultur umfasst die Summe aller menschlichen Tätigkeiten, die unsere gebaute Umwelt verändern. Dabei werden die fünf Grundwerte „Ökologische Verträglichkeit“, „Wirtschaftliche Machbarkeit“, „Soziale Verankerung“, „Hohe gestalterische Qualität“ und „Konsensorientierte Planungskultur“ beachtet.

In diesem Kontext hat die wbg eine Strategie zur Erreichung der klimapolitischen Zielstellungen erarbeitet, die auf das bisher Erreichte aufbaut und die Leitplanken für die Zukunft definiert.

Dazu gehört, dass überall dort, wo es möglich ist, der Anschluss an das CO2-neutrale Fernwärmenetz der N-ERGIE erfolgt. Wo kein Anschluss an die Fernwärme erfolgen kann, wird auf regenerative Energiegewinnung durch Wärmepumpenanlagen und Geothermie oder auch Blockheizkraftwerke und Pellets-Anlagen zurückgegriffen. Aktuell wird bei einzelnen Projekten aber auch eine Grundwassernutzung oder ein Eisspeicher in Betracht gezogen.

In diese Strategie wird auch der Bauträger einbezogen, so wurde zum Beispiel eine mit Pellets betriebene Heizanlage im ersten Bauabschnitt RieterBogen errichtet, und der zweite Bauabschnitt wird zukünftig durch Geothermie und Wärmepumpen beheizt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist die regenerative Gewinnung von Strom. Durch insgesamt 81 Photovoltaikanlagen auf wbg-Dächern, die der Kooperationspartner N-ERGIE betreibt, wurden im Jahr 2020 rund 1 410 MWh Strom erzeugt. Bei einzelnen Anlagen profitieren auch die wbg-Mieter. Der auf den Dächern umweltfreundlich produzierte Solarstrom wird direkt als Mieterstrom eingespeist und kann im Tarif „Strom Regio Solar“ mindestens 10 Prozent günstiger als der Grundversorgungstarif bezogen werden.

PV-Anlagen entstehen auch auf den Neubauten sowohl für den eigenen Bestand als auch im Bereich Bauträger. Allerdings stehen hier die derzeit durch den Gesetzgeber festgelegten niedrigen Einspeisevergütungen einem intensiven Ausbau der Anlagen entgegen.

Zur Verbesserung der stadtklimatischen Gegebenheiten werden vielerorts extensive Dachbegrünungen oder Retentionsdächer angelegt. Extensive Gründächer leisten außerdem insbesondere im städtischen Bereich einen großen ökologischen Beitrag. Sie gleichen überbaute Flächen aus, fördern die Artenvielfalt von Insekten, binden Feinstaub, schlucken Lärm und dienen als Zwischenspeicher von Regenwasser.

Mit ihrem bisherigen Handeln hat die wbg den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zum Jahr 1990 um rund 80 Prozent verringert und damit das von der Bundesregierung im Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 geregelte Ziel von 40 Prozent deutlich übertroffen. Um den CO2-Ausstoß auch zukünftig kontinuierlich und signifikant zu reduzieren, wurden in der Unternehmensplanung die energetischen Standards für den Bestand und den Neubau sowie nachhaltige Energieerzeugungssysteme berücksichtigt.

Bisher wurde die Strategie an den Zielen der Bundesregierung ausgerichtet, einen weitestgehend klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 zu erreichen. Dazu soll die Sanierungsquote von 1,2 auf 1,5 Prozent (jährlich 16 400 m²) steigen. Der Anteil der Fernwärme wird auf 85 Prozent ausgebaut. Der übrige Bedarf an Wärmeenergie soll durch den Ausbau erneuerbarer oder CO2-neutraler Energieträger erzeugt werden. Ergänzend dazu erfolgt der weitere Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern der Gebäude.

„Bezogen auf das internationale Referenzjahr 1990 bedeutet dies für die wbg-Unternehmensgruppe eine Reduzierung der CO2-Emissionen um über 98 Prozent bis 2045. Dazu bedarf es aber unter anderem verlässlicher, langfristiger, gesetzlicher Rahmenbedingungen, Förderzuschüssen und technischer Innovationen, wie zum Beispiel der Wasserstofftechnologie. Dies ist im Übrigen erst recht unabdingbar, wenn die Zielstellung der Klimaneutralität nochmals verschärft werden sollte“, erklärt Geschäftsführer Ralf Schekira.

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