Neues Klimaschutzquartier: Bremer Gewoba erschließt „Seehöfe“ am Werdersee

Der Eingangsbereich der „Seehöfe“.
Fotos (3): GEWOBA

Der Eingangsbereich der „Seehöfe“.
Fotos (3): GEWOBA
Startschuss für das neue Wohnquartier „Seehöfe“ der Bremer Gewoba (www.gewoba.de). Zwischen Werdersee, Roland-Klinik, Huckelrieder Friedhof und der Scharnhorst-Kaserne entwickelt das Wohnungsunternehmen ein knapp 2,5 Hektar großes Gelände mit ehemals militärischer Nutzung zu einem neuen Wohnquartier.

Nach den Plänen des Architekturbüros gruppeomp, die sich in einem Architekturwettbewerb der Gewoba als Sieger durchgesetzt haben, werden mehrere Mehrparteienhäuser mit 214 barrierefreien Wohnungen für junge Familien, Singles und Paare realisiert. Mit dem Bau der Straße für das neue Quartier übernimmt das Unternehmen zusätzlich die Aufgaben des Erschließungsträgers. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäude wurden die Seehöfe mit dem Label „Klimaschutzsiedlung“ von der Klimaschutzagentur energiekonsens ausgezeichnet.

Citynahes und bezahlbares Wohnen

Bremens Bausenatorin Dr. Maike Schaefer bewegt die ersten Meter auf der Baustelle.

Bremens Bausenatorin Dr. Maike Schaefer bewegt die ersten Meter auf der Baustelle.
In insgesamt drei Bauabschnitten soll das neue Quartier am Werdersee schrittweise bis voraussichtlich Ende 2026 entstehen. Geplant sind für das Gelände neun barrierefreie Mehrparteienhäuser in einer offenen Blockrandbebauung mit sich zum Wasser öffnenden Gärten. „Der Bebauungsplan sieht Durchblicke in die grünen Innenhöfe sowie Richtung Werdersee vor. Damit öffnet sich das neue Quartier nach Außen in die Öffentlichkeit“, sagt Gewoba-Vorstand Dr. Christian Jaeger.

Von den 214 Wohnungen werden mindestens 85 Wohnungen preisgebunden zu einer Kaltmiete von 6,80 Euro pro Quadratmeter vermietet. „Damit schaffen wir an einem sehr attraktiven Standort bezahlbaren Wohnraum, den wir dringend in Bremen benötigen, beispielsweise für Familien mit kleinerem Geldbeutel“, so Dr. Jaeger. Der Wohnungsmix sieht die gesamte Bandbreite von barrierefreien Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen vor.

Die zukünftige „Laube“ im Quartier: Gemeinschaftshaus für die MieterInnen.

Die zukünftige „Laube“ im Quartier: Gemeinschaftshaus für die MieterInnen.
Alle Neubauten erhalten einen hochwertigen Klinker, werden mit Balkonen auf den Süd- und Ostseiten sowie Loggien auf den Nord- und Westseiten ausgestattet. Gezielte Rücksprünge in der Fassade heben die einzelnen Gebäude im Quartier hervor. Für den eigenen Pkw stehen zwei Tiefgaragen zur Verfügung. Zusätzlich erhalten die Mieterinnen und Mieter eine Car- und Bikesharing-Station im Quartier. Zwei betreute Wohngemeinschaften bieten Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, selbstbestimmt zu wohnen.

Einen besonderen Fokus legt die Gewoba in den Planungen auf die Frei- und Grünräume des neuen Quartiers. Angelegte begrünte Höfe sollen nachbarschaftliche Kontakte der Bewohnerinnen und Bewohner fördern. Das Quartier wird über ein Gemeinschaftshaus – die sogenannte „Laube“ – belebt: ein multifunktionaler Pavillon in Holzbaukonstruktion, der sich für gemeinschaftliche Aktivitäten wie gemeinsames Werken, für Kindergeburtstage oder Nachbarschaftsfeiern anbietet. Rückgrat des Quartiers ist ein zentraler Fuß- und Radweg, der im Westen am Niedersachsendamm beginnt, die Gebäude und Freiräume miteinander verbindet und vor dem Gelände des Huckelrieder Friedhofs wieder in den Fuß- und Radweg am Werdersee mündet.

„Mit dem Neubauvorhaben Seehöfe entwickelt die Gewoba nicht nur ein neues Baugebiet, um das bezahlbare Wohnangebot in Huckelriede zu erweitern, sondern gibt auch einen wichtigen Impuls für die städtebauliche Entwicklung im Stadtteil selbst – ohne dabei die hohen ökologische Baustandards außer Acht zu lassen“, sagt Bremens Bausenatorin .

Regenwassernutzung, Photovoltaik und Wärmepumpen

Alle Neubauten werden mit einer Klinkerfassade und einer energieeffizienten Gebäudetechnik ausgestattet. Hierzu gehören Wärmepumpen, die über die Photovoltaikmodule auf den Dächern betrieben werden und die Wohnungen umweltfreundlich mit Wärme versorgen. Das Regenwasser wird durch begrünte Dächer und Versickerungsmulden soweit möglich für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt. Aufgrund der klimafreundlichen Wärmeversorgung und des hohen energetischen Baustandards, das eine CO2-Emission unter 7,5 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr erreicht, sowie die Gestaltung der Freianlagen, die die Biodiversität in hohem Maße fördert, hat das Bauvorhaben zusätzlich das Siegel „Klimaschutzsiedlung“ von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens erhalten.

Die geplanten Neubauten erfüllen mit dem Standard „KfW 40“ (Nachhaltigkeitsklasse) besonders hohe Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäude und sind damit ein Vorbild für energieeffizientes Bauen und eine klimafreundliche Quartiersentwicklung. „Wie wichtig Gebäude mit einem hohen energetischen Niveau sind, zeigt uns auch die aktuelle geopolitische Lage“, sagt Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens.

Bei dem von der Gewoba umgesetzten KfW 40-Standard müssten künftige Mieterinnen und Mieter deutlich weniger heizen als in Gebäuden nach den aktuellen gesetzlichen Mindeststandards. Die Wärmeversorgung, die durch PV-betriebene Luft-Wärmepumpen sichergestellt ist, schafft mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. „Die heute gebauten Wohnsiedlungen müssen so gestaltet werden, dass sie die Ziele Bremens, bis 2038 klimaneutral zu werden, unterstützen. Wir freuen uns daher, die ersten zwei Baufelder des Projekts Seehöfe als Klimaschutzsiedlung auszuzeichnen,“ betont Grocholl.

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