Kosten zu hoch: altoba drosselte 2024 Tempo beim Neubau

Das zurückliegende Geschäftsjahr der Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba, www.altoba.de) war wieder durch Zukunfts-Investitionen geprägt. Das zeigt der jetzt vorgelegte Jahres- und Geschäftsbericht 2024. Beim Thema Neubau trat die Genossenschaft im Vergleich zu den Vorjahren jedoch auf die Bremse. Hauptgrund waren die hohen Bau­kosten. Im vergangenen Jahr wurden 19 Neubau­wohnungen bezogen (Kolbenhöfe, Hamburg-Ottensen). 2023 hatte die altoba 155 Neubauwohnungen fertiggestellt.

Wirtschaftlich war das zurückliegende Geschäftsjahr erfolgreich. Der Jahres­überschuss betrug rund 6,3 Mio. Euro. Die Vertre­ter­versammlung konnte über die Ver­wendung eines Bilanzgewinns in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro entscheiden, so dass die altoba wie in den Vorjahren eine Dividende in Höhe von 4 % auf die Geschäfts­gutha­ben der Mit­glieder auszahlt. Die Summe der Spareinlagen und Sparbriefe stieg im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf über 200 Mio. Euro. Die Bilanzsumme der Genos­sen­schaft wuchs auf rund 645 Mio. Euro. Rund 23 Mio. Euro investierte das Unternehmen in Neu­bau- und Moderni­sierungs- sowie 12 Mio. Euro in Instandhaltungsleis­tun­gen.

Reichardtblock: Großprojekt in Bahrenfeld steht vor dem Abschluss

Mit der Modernisierung und Fassadensanierung des denkmalgeschützten Reichardt­blocks (Hamburg-Bahrenfeld) mit inzwischen 446 Wohnungen steht ein Großprojekt in diesem Jahr vor dem Abschluss. In neun Jahren Bautätigkeit hat die altoba ein Ham­burger Backsteindenkmal gerettet und die Chance genutzt, ohne zusätzliche Versie­gelung neuen Wohnraum zu schaffen. Ende 2024 waren sämtliche Arbeiten in den Wohnungen und an den Fassaden abgeschlossen. Jetzt steht noch die Fertigstel­lung des zweiten Innenhofs aus. Burkhard Pawils, Vorsitzender des Vorstands der altoba, sagt: „Den Mitgliedern im Reichardtblock gilt unser großer Dank, denn sie ha­ben anstrengende Jahre mit Baulärm, Schmutz und anderen Unannehmlichkeiten hinter sich. Ohne die Toleranz und Kooperationsbereitschaft der Bewohnerinnen und Bewohner wäre es nicht möglich gewesen, die Wohnanlage in dieser Form für die Zukunft zu ertüchtigen.“

Den bereits in den 1980-er Jahren begonnenen Pfad der systematischen energeti­schen Sanierung ihres Wohnungsbestands wird die altoba auch künftig weiterverfol­gen, allerdings verschiebt sich der Fokus. Da die Potenziale im Bereich der Energieef­fizienz – beispielsweise durch Dämmung – im altoba-Bestand weitgehend ausge­schöpft sind, steht künftig die Dekarbonisierung der Energie- und Stromversorgung im Vordergrund.

altoba Natur – Konzept zur Rettung der Artenvielfalt in den Außenanlagen

Gemäß Beschluss der Bundesregierung steht die altoba vor der Aufgabe, ihren Gebäu­debestand bis 2045 klimaneutral zu bewirtschaften. Jedoch setzt sich die Genossen­schaft in Sachen Ökologie freiwillig weitere Ziele. Als Pilotpartner aus der Wohnungs­wirtschaft kooperiert die altoba mit der Loki Schmidt Stiftung. Das Konzept altoba Natur hat das Ziel, das enorme Potenzial der Außenflächen zu nutzen, um mehr Biodiversität zu schaffen und einen Beitrag gegen das Artensterben zu leis­ten. Mit ihrem Gartenpflegekonzept, das die altoba im Jahr 2024 weiter­entwickelt hat, profitieren die Genossenschaft und ihre Mitglieder von der Exper­tise des Projekts MOIN Stadtnatur der Loki Schmidt Stiftung.

Thematisch passende Artikel:

Kleine Miete – große Herausforderungen: Wohnungsgenossenschaften bleiben Garanten für bezahlbares Wohnen

„Bezahlbares Wohnen in Sachsen klingt selbstverständlich – ist es aber nicht. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von nur 5,62 Euro pro Quadratmeter erfüllten die sächsischen...

mehr