Kalksandstein bleibt Marktführer im mehrgeschossigen Wohnungsbau

Kalksandstein war 2019 der am häufigsten eingesetzte Baustoff im mehrgeschossigen Wohnungsbau.
Foto: Riehle Architekten/Martin Baitinger

Kalksandstein war 2019 der am häufigsten eingesetzte Baustoff im mehrgeschossigen Wohnungsbau.
Foto: Riehle Architekten/Martin Baitinger
Auch im Jahr 2019 war Kalksandstein der am häufigsten eingesetzte Baustoff im mehrgeschossigen Wohnungsbau, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Bei der Anzahl an Wohngebäuden mit mehr als drei Wohneinheiten kommt der Baustoff auf einen Anteil von über 35 Prozent (+ 1 Prozent). Betrachtet man das Volumen, also den Rauminhalt, wächst Kalksandstein sogar auf rund 39 Prozent Marktanteil (+ 0,4 Prozent). Das ist bereits das siebte Jahr in Folge, in dem der Wandbaustoff die Marktführerschaft halten beziehungsweise ausbauen konnte.

„Die Zahlen belegen: Kalksandstein ist im erheblichen Maße an der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum beteiligt“, sagt Jochen Bayer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie (BV KSI, www.kalksandstein.de), die veröffentlichten Zahlen. „Es geht sogar noch weiter. Im mehrgeschossigen Wohnungsbau ist unser Baustoff mit knapp über 300 Euro je Kubikmeter Rauminhalt um 7,8 Prozent preiswerter als Stahlbeton. Gegenüber Holzbauten sind es sogar 15,1 Prozent. Gebäude aus Kalksandstein leisten somit auch einen sehr wichtigen Beitrag beim Bau von bezahlbaren Wohnungen.“

„Gebäude aus Kalksandstein leisten einen sehr wichtigen Beitrag beim Bau von bezahlbaren Wohnungen“, sagt Vorstandsvorsitzender Jochen Bayer.
Foto: Henning Stauch / Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

„Gebäude aus Kalksandstein leisten einen sehr wichtigen Beitrag beim Bau von bezahlbaren Wohnungen“, sagt Vorstandsvorsitzender Jochen Bayer.
Foto: Henning Stauch / Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.
Damit das so bleiben kann, sind energieeffiziente und ressourcenschonende sowie gleichzeitig auch schnelle und rationelle Bauweisen notwendig. Potenzial für den wirtschaftlichen Mauerwerksbau haben besonders zeitsparende Mittel- und Großformate aus Kalksandstein sowie – speziell im modularen Bauen – fertig zugeschnittene und vorkonfektionierte Wandbausätze, die kostenschonende Standardisierung mit einem Höchstmaß an individueller Gestaltungsfreiheit kombinieren.

Über den Kostenfaktor hinaus, ergibt sich durch den Einsatz von massiven Kalksandsteinen bereits produktbedingt ein hoher Schallschutz und eine sehr gute Tragfähigkeit. Die Wände können dadurch schlanker geplant und gebaut werden. Die so gewonnene Wohn- und Nutzfläche ist vor allem in dicht besiedelten Wohngebieten und Quartieren ein klarer Vorteil und einer der Gründe, warum Kalksandstein häufig im Wohnungsbau eingesetzt wird.

Künftig wird allerdings nicht nur die Bereitstellung von ausreichend (bezahlbarem) Wohnraum eine große Herausforderung sein. Zeitgleich muss sich eine gesamte Gesellschaft in den nächsten Jahren noch stärker für einen effektiven Klimaschutz und eine nachhaltige Verminderung der CO2-Emissionen einsetzen. „Wir nehmen diese Herausforderungen an und werden mit der Kalksandsteinindustrie unseren Beitrag zu einem zukunftssicheren Klimaschutz leisten“, kommentiert   BV KSI-Geschäftsführer Roland Meißner. „Unsere Kalksandsteinwerke sind bereits gut aufgestellt und aufgrund seiner natürlichen Rezeptur und rohstoffschonenden Herstellungsweise hat Kalksandstein jetzt schon eine ausgesprochen gute Ökobilanz. Das bestätigt unsere Umweltproduktdeklaration.“

Darauf ausruhen wird sich die Kalksandsteinindustrie allerdings nicht. So arbeitet die industrieeigene Forschungsvereinigung Kalk-Sand im Verbund mit Universitäten und Hochschulen sowie den Kalksandsteinwerken weiter an der Verbesserung der Umweltbilanz. Beispielsweise werden kontinuierlich die Produktionsprozesse analysiert und optimiert. Auch im Bereich der Bauanwendung wird geforscht. Aktuell unter anderem der Einsatz von Seilrobotern auf der Baustelle als Alternative zum konventionellen Mauern. Letzteres könnte dabei unterstützen, dem weiter voranschreitenden Fachkräftemangel im Baugewerbe entgegenzuwirken. Denn ohne qualifiziertem Personal, können keine qualitativ hochwertigen Gebäude realisiert werden.

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