Infrastrukturoffensive: Stadtwerke, M-net und Telekom machen München zur Glasfaser-Metropole
23.09.2025
Beschleunigen den Glasfaserausbau: (v.l.n.r.) Rodrigo Diehl (im Vorstand der Telekom für das Deutschland-Geschäft verantwortlich), Dr. Christian Scharpf (Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München), Dr. Florian Bieberbach (Vorsitzender der SWM Geschäftsführung) und Maximilian Oertle (Geschäftsführer von M-net).
Foto: SWM
Die Stadtwerke München (SWM) und ihre Telekommunikationstochter M-net setzen für den weiteren Glasfaserausbau auf eine nachhaltige und langfristige Zusammenarbeit mit der Telekom. Dadurch wird München zur ersten Großstadt in Deutschland mit einem vollumfänglichen Glasfaserausbau-Plan für das gesamte Stadtgebiet. Ziel der Kooperation ist es, Glasfaserkabel direkt bis in die Wohnungen und Geschäftseinheiten zu legen. Mit dieser strategischen Kooperation setzen die Partner zusammen mit der Landeshauptstadt München Maßstäbe in der digitalen Infrastruktur.
Jede Wohn- oder Geschäftseinheit erhält eine Glasfaser-Anschlussdose mit zwei Eingängen, jeweils einen für M-net und Telekom.
Quelle: SWM
In den kommenden Jahren werden die Partner die Stadt flächendeckend mit modernster Glasfaser-Technologie (Fiber-to-the-Home – FTTH) ausstatten und so allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Buchung eines Glasfasertarifs geben. So erhalten Haushalte und Unternehmen in München eine nachhaltige und zukunftssichere Infrastruktur, die den stetig wachsenden Anforderungen der Digitalisierung gerecht wird.
Tempo auf den letzten Metern: Vom Keller bis in die Wohnung
Rund 650.000 Wohnungen und Geschäftseinheiten in der Münchener Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen haben die SWM seit 2009 bereits mit Glasfaser erschlossen. Bislang enden die Leitungen meist im Keller der Gebäude (Fiber-to-the-Building – FTTB). Auf dieser Grundlage gehen die SWM jetzt den nächsten entscheidenden Schritt: In den kommenden Jahren werden die Glasfaseranschlüsse konsequent vom Keller bis in jede Wohnung und Geschäftseinheit weitergeführt. So wird die digitale Infrastruktur der Stadt auf ein neues Niveau gehoben und München zur Glasfaser-Metropole Deutschlands.
„Dieser Ausbau ist digitale Daseinsvorsorge. Wir machen München fit für die Zukunft und schaffen eine Infrastruktur, die nicht nur heute, sondern für die kommenden Jahrzehnte Maßstäbe setzen wird“, erklärt Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München. „Wir treiben die Vernetzung Münchens voran und leisten damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Stadt. Denn ein stabiles, schnelles und nachhaltiges Internet ist heute mehr denn je die Grundlage für modernes Leben, Wohnen und Arbeiten.“
Kooperation erhöht Auswahl und reduziert Baustellen
Die Kooperation umfasst perspektivisch rund 550.000 Anschlüsse und somit einen Großteil der durch die SWM erschlossenen Wohn- und Geschäftseinheiten. Dabei erhält jede Wohnung und jede Geschäftseinheit eine Glasfaser-Anschlussdose mit zwei Eingängen, jeweils einen für M-net und Telekom. Kundinnen und Kunden können so frei wählen, welchen Anbieter sie nutzen möchten: M-net oder die Telekom. Oder aber andere Anbieter, die die jeweiligen Partner neben ihren Eigenmarken mitbringen. Das sichert eine breite Anbietervielfalt und steigert die Attraktivität der Glasfaserinfrastruktur.
Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München: „Von der Kooperation von SWM, M-net und der Telekom profitieren die Münchnerinnen und Münchner ganz konkret, denn das heißt: weniger Baustellen und schnelleres Internet im ganzen Stadt-gebiet. Während bisher ganze Straßen mehrmals aufgerissen werden mussten, um die Glasfaserkabel der unterschiedlichen Anbieter zu verlegen, kann das durch die Zusammenarbeit deutlich reduziert werden. Ganz im Sinne meines Vorhabens, die Anzahl der Baustellen in unserer Stadt spürbar zu reduzieren. München ist bereits heute Spitzenreiter beim Ausbau der Glasfaser und stärkt diese Stellung mit dieser Zusammenarbeit noch weiter.“
Referent für Arbeit und Wirtschaft, Dr. Christian Scharpf: „Glasfaser ist das Rückgrat für Münchens Wirtschaft – vom Start-up bis zum Weltkonzern. Gleichzeitig erleichtert ein starkes Netz sowohl Home-Office als auch Handel und stärkt alle Stadtteile. Der heutige Abschluss bildet das Fundament für den effizienten, kostensparenden und flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt. So bleibt München technologisch an der Spitze und fit für die digitale Zukunft.“
SWM, M-net und Telekom: Gemeinsam für München
Die Kooperation zwischen SWM, M-net und der Telekom ermöglicht die komplette Erschließung der gesamten Stadt München mit Glasfaser-Infrastruktur. Die Telekom hat 2021 begonnen, für weitere 300.000 Haushalte in der Landeshauptstadt die Glasfaser auszubauen. Im Zuge der Partnerschaft erhalten M-net und die Telekom Deutschland gegenseitig Zugang zu den jeweiligen Glasfaserinfrastrukturen.
Rodrigo Diehl, im Vorstand der Telekom für das Deutschland-Geschäft verantwortlich: „Glasfaser ist die Technologie der digitalen Zukunft Deutschlands. Umso entscheidender ist es, dass Unternehmen kooperieren und so den Menschen flächendeckend Teilhabe mit Gigabit-Geschwindigkeit ermöglichen. In München kombinieren wir jetzt erstmalig doppelt: Eine Kooperation mit unserem Glasfaser-Eigenausbau flankieren wir mit der kooperativen Erschließung der letzten Teilstücke im Gebäude. So machen wir München zu einer Blaupause für zukunftsweisende Kooperationen.”
„Mit dieser Partnerschaft schlagen wir in unserer Heimatstadt München ein neues Kapitel in unserer knapp 30-jährigen Unternehmensgeschichte auf“, sagt Maximilian Oertle, Geschäftsführer von M-net. „Auf Basis der langfristig angelegten Kooperation und der zuverlässigen, zukunftssicheren Infrastrukturbasis können wir einem erweiterten Kreis an Nutzerinnen und Nutzern in zusätzlichen Gebieten unserer Stadt noch leistungsstärkere Internet- und weitere Telekommunikationsdienste zugänglich machen. Das ist uns als regionaler Telekommunikationsanbieter aus München besonders wichtig.“
Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer: Jetzt die Chance nutzen!
Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden im Glasfasernetz von SWM und M-net können ihre Häuser kostenfrei von FTTB auf FTTH aufrüsten lassen – und damit langfristig auf ein digitales Fundament setzen. Besonders praktisch: Der Ausbau erfolgt unabhängig davon, ob die einzelnen Bewohnerinnen oder Bewohner bereits Verträge über Glasfaser-Internet abgeschlossen haben. Dadurch wird der Ausbauprozess effizienter gestaltet und spätere Baumaßnahmen vermieden – ein klarer Vorteil für Eigentümerinnen und Eigentümer, Bewohnerinnen und Bewohner und Umwelt. Dieses Vorgehen unterstreicht das Ziel, eine zukunftssichere und nachhaltig digitale Infrastruktur für München zu schaffen.
„Wir laden alle Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer ein, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen. Mit einem Glasfaseranschluss sichern sie nicht nur den Wert ihrer Immobilie, sie schaffen auch die perfekte Grundlage für modernes Wohnen und Arbeiten“, so Dr. Florian Bieberbach.
Glasfaser – die Technologie fürs digitale Heute und Morgen
Ein Glasfaseranschluss ist mehr als nur ein schneller Internetzugang. Die Technologie bietet nicht nur beeindruckende Geschwindigkeiten von derzeit bis zu 5 Gigabit pro Sekunde, sondern ist auch besonders zuverlässig und nachhaltig. Glasfaser ist resistent gegen äußere Einflüsse wie Unwetter und ermöglicht stabile Verbindungen mit minimaler Latenz – ideal für datenintensive, reaktionsschnelle Anwendungen wie unterbrechungsfreies, hochauflösendes Streaming, Cloud-Dienste oder anspruchsvolles Online-Gaming. Auch das Speichern und Abrufen größerer Datenmengen in einer Cloud oder die Nutzung des Anschlusses im Home-Office für berufliche Tätigkeiten, die große Datenmengen erfordern, profitieren von dieser Technologie. Darüber hinaus punktet die Glasfaser durch ihre Klimafreundlichkeit: Im Vergleich zu herkömmlichen Kupferkabeln arbeitet sie deutlich energieeffizienter und ist somit wesentlich klimafreundlicher. Damit stellt sie einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Digitalisierung dar.
Technischer Hintergrund
Die SWM verpachten der Telekom über M-net Teile ihres passiven FTTH-Glasfasernetzes. Damit wird die langjährig erfolgreich von den SWM und M-net entwickelte Infrastruktur für eine noch breitere Nutzung geöffnet. Für den Zugang wird die Telekom nach und nach 54 Glasfaserknotenpunkte der SWM per Glasfaser anbinden und kann so in den kommenden Jahren insgesamt rund 550.000 Endkundenanschlüsse in München erreichen. Gleichzeitig erhält M-net einen Open-Access-Zugang auf Basis einer aktiven Bitstream-Vorleistung zu den bestehenden und geplanten Glasfaserbeständen der Telekom in München. So kann M-net auch in bislang nicht von ihr erschlossenen Gebieten eigene Angebote auf Basis des Glasfasernetzes der Telekom machen und Kundinnen und Kunden anschließen.
Darüber hinaus stehen die Anschlüsse beider Netzbetreiber jeweils auch anderen Telekommunikationsdienste-Anbietern zur Verfügung. Per Open Access können diese ihre Services auf Basis einer aktiven Bitstream-Vorleistung anbieten. Dieses Modell fördert nicht nur den Wettbewerb, sondern maximiert die Nutzung der Glasfaser-Infrastruktur und schafft somit zusätzliche Angebote und Vorteile für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger.
Informationen zum Glasfaserausbau und den Möglichkeiten für Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer unter www.glasfaser-fuer-muenchen.de