Fortschritte bei der Kommunalen Wärmeplanung dank guter Vorbereitung

Die KWW-Kommunenbefragung 2025 der dena (Deutschen Energie-Agentur, www.dena.de) zeigt ein differenziertes Bild beim Stand bei der Wärmeplanung. Im Vergleich zur Vorjahresbefragung stieg die Anzahl der Kommunen, die mitten in der Durchführung sind, um 20 Prozent. Weniger Kommunen befinden sich in der Vorbereitungsphase – die Anzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Dadurch liegen mehr konkrete Erfahrungen aus der Startphase vor, welche die teilnehmenden Kommunen in der Befragung anführten.

Eine zentrale Erkenntnis der erfahrenen Kommunen: Wer die Kommunale Wärmeplanung (KWP) gut vorbereitet, ist im Vorteil. Entscheidend sind aus ihrer Sicht die Wahl eines geeigneten Dienstleisters, die frühe Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie Energieversorgern sowie eine frühe und gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Daran anschließend folgen der frühzeitige Beginn der Datenerhebung und klare Zuständigkeiten in der Verwaltung festzulegen.

Die bereits dritte KWW-Erhebung verdeutlicht, wie Kommunen in Deutschland vorgehen, welche Hürden sie bewältigen müssen und wo sie Potenziale sehen. Insgesamt flossen die Antworten von 967 Städten, Gemeinden und Landkreisen in die Auswertung ein.

Robert Brückmann, Leiter des KWW, stellt fest: „Die meisten Stellschrauben und Hürden liegen am Beginn der Wärmeplanung. Ob es um die Kooperation von Ämtern und Unternehmen geht, um die Abfrage von Verbrauchs- und Bedarfsdaten oder um genügend personelle Kapazitäten. Die Befragung bestätigt, was wir schon oft beobachtet haben: Wer den Prozess gründlich vorbereitet, vereinfacht die gesamte Kommunale Wärmeplanung.“

Trends zu Planungszeiträumen und Kosten

Die Befragung ergab, dass die KWP im Durchschnitt 18 Monate dauert. Bei großen Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern liegt dieser Wert etwas höher (19,7 Monate), bei kleinen Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern niedriger (16,6 Monate). Von den sechs Phasen einer KWP beansprucht die Bestands- und Potenzial-Analyse mit durchschnittlich 5 Monaten den größten zeitlichen Aufwand.

Die Kosten einer KWP sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und liegen im Durchschnitt bei 3,79 Euro/Einwohnerin und Einwohner, abhängig von Kommunengröße und Grundlagen.

Wie schon in den Vorjahren nennen die befragten Kommunen fehlende personelle und finanzielle Ressourcen als größte Hürden. Auch rechtliche Unsicherheiten, etwa bei der Verzahnung zwischen Gebäudeenergie- und Wärmeplanungsgesetz oder durch fehlende Landesgesetze, werden oft hervorgehoben. Als zentrale Herausforderung gelten weiterhin die Datenbeschaffung für die Bestandsanalyse sowie die Einbindung der Öffentlichkeit und von Fachakteuren. Um die Effizienz im Planungsprozess zu steigern, übernehmen vermehrt Verbandsgemeinden und Landkreise die Federführung für kleinere Gemeinden unter 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Realitätsgrad und Umsetzung der Wärmepläne

Neu in der diesjährigen Befragung sind die Einschätzungen der Kommunen zu den Zielszenarien der Wärmepläne. Diese werden mehrheitlich als methodisch nachvollziehbar beurteilt, doch nur 39 Prozent der Befragten haben mehrere Szenarien miteinander verglichen. 44 Prozent halten ihre eigenen Zielszenarien für realistisch, jede dritte Kommune zeigt sich dagegen skeptisch.

„Diese Einschätzung deckt sich mit unserer Erfahrung, dass sich die tatsächliche Umsetzbarkeit erst in der Praxis zeigt”, so Brückmann.

Weitere Erkenntnisse: Bereits 77 Prozent der befragten Kommunen mit Wärmeplan setzen konkrete Maßnahmen um. Im Fokus stehen die energetische Sanierung und Effizienzsteigerung kommunaler Gebäude sowie Machbarkeitsstudien, die einzelne Vorhaben aus den Wärmeplänen prüfen.

Fast jede fünfte Kommune mit abgeschlossenem Wärmeplan schätzt ihr Wissen zur Wärmeplanung als gering ein. „Das zeigt: Die Kommunale Wärmeplanung ist noch ein neues Instrument, das häufig arbeitsteilig umgesetzt wird – meist durch spezialisierte Dienstleister. Know-how-Aufbau zur Kommunalen Wärmeplanung in den Kommunen ist wichtig, gerade um zentrale Entscheidungen im Prozess selbst treffen zu können”, rät Brückmann.