BFW NRW: Die fünf größten NRW-Städte ächzen unter der Wohnungsnot

In Düsseldorf sinkt die Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser seit Jahren kontinuierlich. Laut der aktuellen Wohnungsmarktstudie, die der BFW-Landesverband NRW (www.bfw-nrw.de) beim Beratungsunternehmen bulwiengesa in Auftrag gegeben hat, wurden 2023 NRW-weit nur noch rund 215 Wohnungen pro Stadt genehmigt – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird Düsseldorf seinen wachsenden Wohnungsbedarf nicht decken können“, warnen Klaus Küppers (PANDION) und Alexander Schmitz (Arrow Global), Sprecher des BFW NRW für die Region Düsseldorf.

Die Analysten von bulwiengesa haben im Auftrag des BFW NRW 77 Städte in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 50.000 Einwohnern nach verschiedenen Faktoren analysiert. Neben den Leerstandsquoten, den Fertigstellungszahlen oder dem Bevölkerungswachstum wurden auch Daten zur Haushaltsstruktur analysiert.

Düsseldorf gehört mit Köln, Bonn und Münster zu den Städten mit dem höchsten Wohnungsbedarf in NRW. Seit 2011 konnte die Landeshauptstadt ihre Einwohnerzahl um rund 4,5 Prozent steigern. Der Anteil der Singlehaushalte wuchs von 50 Prozent im Jahr 2011 auf 56 Prozent im Jahr 2022. Bis 2030 wird in den fünf größten NRW-Städten (Köln, Düsseldorf, Bonn, Dortmund und Bochum) weiteres Wachstum – insbesondere in Düsseldorf, Köln und Bonn – erwartet. Dem gegenüber steht in Düsseldorf eine Leerstandsquote von 1,6 Prozent – ein funktionierender Wohnungsmarkt benötigt rund drei Prozent.

Bis 2040 werden in Düsseldorf mehr als 55.000 neue Wohnungen benötigt. Dennoch kommen nach Auffassung der Analysten zu wenige Bauprojekte zur Umsetzung. Hauptgründe sind gestiegene Baukosten, eine sinkende Investitionsbereitschaft und komplexe städtische Vorgaben. „Die Stadt Düsseldorf muss dringend die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessern“, fordert Schmitz. „Schnellere Planungsverfahren, realistische Vorgaben für Neubauprojekte und gezielte Fördermaßnahmen für Investoren könnten helfen, die Bautätigkeit wieder anzukurbeln.“

Wie schwierig die Situation aktuell für die Bauträger ist, zeigt sich auch daran, dass es inzwischen deutlich mehr Baugenehmigungen als Baufertigstellungen gibt. „Neben gestiegenen Zinsen und höheren Baupreisen spielen hier auch Kostentreiber wie überhöhte Forderungen aus städtebaulichen Verträgen und Baulandmodellen eine Rolle, die eine Realisierung genehmigter Verfahren unter den aktuellen Rahmenbedingungen schlicht unwirtschaftlich machen“, ergänzt Küppers.

Der BFW NRW sieht eine besondere Herausforderung in der hohen Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen. „Ohne neue Anreize für den Mietwohnungsbau wird sich die Situation weiter verschärfen“, warnen beide Verbandsvertreter. Düsseldorf müsse hier gegensteuern.

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