Die EnEV 2014 kommt: BID warnt vor den Folgen

Die novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) ist auf dem Weg. Das Bundeskabinett gab jetzt grünes Licht für den Gesetzentwurf. Der Bundestag soll die Neuregelungen noch vor der Sommerpause beschließen, so dass die EnEV  voraussichtlich Anfang 2014 in Kraft treten kann. Die EnEV 2014 sieht unter anderem vor, dass bei Neubauten der Energiebedarf 2014 um 12,5 % und 2016 nochmals um 12,5 % gesenkt werden soll. Für den Gebäudebestand ist keine Verschärfung der Regelungen geplant.


Die BID bewertet die geplante Verschärfung der energetischen Vorgaben für Neubauten als sehr kritisch. "Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Immobilienbranche ein stabilisierender Faktor in Deutschland", sagte Walter Rasch, Vorsitzender der BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland und Präsident des BFW. Höhere Neubauanforderungen bedeuteten aber für alle Beteiligten weitere Kostensteigerungen. "Außerdem ist davon auszugehen, dass besonders in den Ballungsgebieten zu wenig in den unteren Preissegmenten gebaut wird."


Noch immer bestehe in Deutschland ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der nur über den Neubau gedeckt werden könne. "Die Verschärfung der EnEV fördert hingegen den Neubau im hochpreisigen Segment, so dass sich die Wohnungssituation für Menschen mit mittleren oder kleinen Einkommen sowie für Rentner, Studenten und junge Familien zuspitzt", so Rasch weiter.


Energieeffizienz sei ein wichtiges und erstrebenswertes Ziel für die Immobilienwirtschaft, die hier in den letzten Jahren auch bereits Milliarden investiert habe. Aber alles habe seine Grenzen, denn steigende Anforderungen bedeuteten unweigerlich steigende Kosten. "Das Wirtschaftlichkeitsgebot ist ein maßgebliches Kriterium für Investitionen in energetische Maßnahmen. Bevor das Wohnen in Deutschland zum Luxus wird, muss es Alternativen zu den stetigen Verschärfungen geben", fordert Rasch.


Die Politik müsse sich jetzt stärker denn je Alternativen oder neuen Konzepten öffnen und nicht ihre energiepolitischen Ziele maßgeblich zu Lasten der Immobilienwirtschaft abhandeln, mahnte der BID-Vorsitzende an.


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