Multifunktionale Sportstätten

Stadion 2.0 lässt Herzen vieler Fans höher schlagen

Die Bundesliga am eigenen Balkon statt im Fernseher verfolgen – sicher der Traum eines jeden Fußballfans. In Kaiserslautern rückt er in greifbare Nähe: Ein Masterplan setzt das dortige Fritz-Walter-Stadion ins Zentrum eines neuen Stadtquartiers.

Das Stadion soll nicht nur an einzelnen Spieltagen genutzt werden. Vielmehr sollen die Stadtbewohner durchgehend von der vorhandenen Kapazität profitieren. Wohnungen, Büroflächen und Einkaufsmöglichkeiten werden in und um das Stadion integriert und schaffen ein multifunktionales Stadtquartier. Dies bedeutet nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle für Eigentümer, Betreiber und Pächter, sondern auch Resilienz in Hinblick auf die Zukunft des Stadions.

Das Stadion 2.0 – Fußball war erst der Anfang

Die Sportstätte auf dem Kaiserslauterner Betzenberg ist eine Institution: Benannt nach dem legendären deutschen Nationalspieler Fritz Walter, beheimatet es den
1. FC Kaiserlautern und war auch schon Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft. Kein Wunder also, dass die Stadt Kaiserslautern das Stadion an prominenter Stelle in das neu geplante Quartier integrieren will. Der zusammen mit Drees & Sommer erarbeitete Masterplan setzt das Fritz-Walter-Stadion sogar ins Zentrum – und inszeniert ein multifunktionales Stadtquartier rundum. 

„Sportstadien üben eine enorme Faszination aus, die es zu nutzen gilt. Davon profitieren am Ende nicht nur die Eigentümer – das gesamte Stadtviertel wird lebendig, dynamisch und gewinnt an wirtschaftlicher Stärke hinzu“, so Projektleiter Frank Bornmann von Drees & Sommer. Ein solches Konzept kann die Verweildauer der Besucher an Spieltagen deutlich verlängern. Vor und nach dem Anpfiff ergeben sich zahlreiche Aktivitätsmöglichkeiten – von der Shoppingtour bis zum Restaurant- oder Kinobesuch.

Zu vermieten: Wohnung mit Blick aufs Stadion

Sicher lässt das neue Stadtquartier auf dem Betzenberg die Herzen vieler Fußballfans höher schlagen. Kein Wunder – mit der Heimspielstätte des 1. FC Kaiserslautern als emotionalen und inhaltlichen Mittelpunkt. Doch damit nicht genug: Ganz im Sinne des Fußballs sieht der Masterplan in direkter Umgebung ein „Haus des Sports“ vor. Es bietet Raum für Physiotherapie, Sportschulen, Vereine, eine Sport-Akademie sowie Veranstaltungen. Daneben sind auch ein Rehazentrum oder eine Yogaschule in der Einrichtung möglich. Im Stadion selbst bieten Südtribüne und Logenturm genügend Platz für Co-Working-Spaces und Start-ups. Zusätzliche Containermodule ermöglichen eine kurzfristige und günstigere Nutzung.

Fest steht: Das Stadion hat eine einzigartige Atmosphäre zu bieten. Davon profitieren auch die Wohnanlagen, die in unmittelbarer Nachbarschaft geplant sind. Einerseits fühlt man sich dort als Anwohner wie ein fester Bestandteil des Kaders und  andererseits garantieren tausende Fußballfans für regelmäßige Gänsehaut – Torjubel inklusive. Der Fangesang lässt sich nämlich auch außerhalb des Stadions hören. Das Fritz-Walter-Stadion bietet die Grundlage für einen regen Austausch und für die Bildung einer Gemeinschaft innerhalb des Quartiers. Außerdem motiviert es die Bewohner selbst zur sportlichen Aktivität, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Der Masterplan integriert Fußballfans jeden Alters und sieht neben einem Ärztehaus auch eine Einrichtung für Senioren sowie eine Kindertagesstätte vor.

Das Wohnen im Quartier ist nachhaltig konzipiert: Eine klimafreundliche Energieversorgung wird durch erneuerbare Quellen gewährleistet und in quartiersinterne Speicher eingespeist. Auch das Abwasser wird lokal aufbereitet und rundet so ein weitgehend autarkes Energiekonzept ab. Sogenannte Mobilitätshubs gewährleisten die Fortbewegung: Sie sind auf einen nachhaltigen und zukunftsorientierten Verkehr ausgerichtet und beinhalten neben Car- und Bike-Sharing auch Stadtbuslinien als Alternative zum privaten PKW.

Ein Bürgerdialog bringt den Ball weiter ins Rollen

Die Stadt Kaiserslautern geht mit der Neugestaltung des Fritz-Walter-Stadions und dessen Umfeld einen in Deutschland noch eher unbekannten Weg. Während ähnliche Konzepte in Großbritannien bereits positive Resonanz finden, gilt es hierzulande noch viele Fragen und Bedenken bezüglich der Umsetzung zu klären. Umso wichtiger ist es der Stadtverwaltung, mit der Bevölkerung in einen offenen Dialog zu treten und sie in die Entscheidungsfindung einzubinden.

Dabei wurde das zentrale Anliegen schnell klar: Das neue Quartier muss sich in bestehende Strukturen integrieren und darf weder die Anwohner noch die bestehenden Gebäude auf dem Betzenberg außen vor lassen. Im Frühjahr 2023 gab es dazu ein Bürgerbeteiligungsverfahren, das von Drees & Sommer begleitet wurde. Die Ergebnisse aus der Beteiligung werden derzeit verarbeitet und sollen in das Konzept einfließen.

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