Digitales Aufzugsmanagement

So profitiert die Wohnungswirtschaft von IoT-Lösungen

Mieterzufriedenheit erhöhen sowie Wartungs- und Betriebskosten senken? Was sich anhört, wie der Traum eines jeden Wohnungsunternehmens, ist heute schon Realität – dank IoT.

Das Internet of Things (IoT) bezeichnet die Verknüpfung physischer Objekte (things) mit virtuellen Systemen, die über das Internet miteinander vernetzt sind und Daten austauschen. So ist es möglich, dass Geräte selbstständig Aufgaben übernehmen. Das Ziel des IoT ist es, den Alltag der Menschen zu vereinfachen. Die vernetzten Geräte geben ständig und automatisch Auskunft über ihren Zustand, der in einem Netzwerk verarbeitet wird. So ist es möglich, automatische Bestellungen aufzugeben, Warn- oder Notfallfunktionen zu aktivieren, Defekte frühzeitig zu erkennen oder einen vorher definierten Zustand, wie beispielsweise eine bestimmte Raumtemperatur, herzustellen.

Entwicklung nimmt Fahrt auf

In den letzten Jahren hat sich das IoT erheblich weiterentwickelt. Das hängt eng zusammen mit der Entwicklung des Bluetooth 4.0. Bluetooth, eine Möglichkeit zur Datenübertragung zwischen Geräten per Funktechnik, gibt es schon seit Ende der 1990er Jahre. Doch lange war die Technik sehr teuer, hatte eine geringe Übertragungsgeschwindigkeit und verbrauchte viel Strom. Das änderte sich mit Bluetooth 4.0. Durch den deutlich geringeren Stromverbrauch sind die Akkus in IoT-Geräten deutlich geschrumpft, wodurch auch kleinere Gehäusemaße realisiert werden können. Dadurch erhöhten sich die Möglichkeiten.

Zahlreiche Anwendungsbereiche

Das gilt auch in Bezug auf das Wohnen. Heute helfen IoT-Lösungen Wohnungsunternehmen, die Zufriedenheit ihrer Mieter zu erhöhen und Wartungs- und Betriebskosten zu senken. Durch intelligente Stromzähler in Kombination mit Smart Meter Gateways ist es beispielweise möglich, die Nebenkostenabrechnung der Mieter zu senken und auch die Kommunikation mit den Mietern funktioniert dank IoT einfacher als jemals zuvor. Beim Thema Wartungs- und Betriebskosten profitiert die Wohnungswirtschaft besonders im Bereich Predictive Maintenance. Durch den Einsatz von IoT-Technologie zur Überwachung von Betriebsstunden, Leistung, Output und anderen Faktoren können Störungen, beispielsweise bei Heizungsanlagen oder Aufzügen, erkannt werden, bevor es zu einem Ausfall kommt. Maschinen und Anlagen können also proaktiv gewartet werden, um Ausfallzeiten niedrig zu halten.

Vorteile durch Predictive Maintenance

Die Aufzughelden-Box des Berliner Unternehmens Digital Spine bietet genau das. Einmal installiert, digitalisiert sie jede Aufzuganlage – unabhängig von Alter oder Hersteller. So überträgt die Box alle Informationen zum Zustand der Anlage an eine eigene Cloud. Mithilfe dieser Datensammlung wird ein digitaler Zwilling erstellt, welcher als virtuelles Modell den Lebenszyklus der Anlage abbildet und Simulationen durchführt. Anhand der gesammelten Daten kann bereits vor der Entstehung eines Problems eine Wartungszeit vorhergesehen werden. So werden also Fehler und Störungen erkannt, bevor die Anlage überhaupt ausfällt.

Schont das Klima und den Geldbeutel

Kommt es dennoch zu einer Störung, ist es dank der vernetzten Lösung möglich, einen Fehlercode des defekten Aufzugs direkt an einen Techniker zu senden. Die Fachkraft kann umgehend in die betroffene Liegenschaft ausgesendet werden und weiß direkt, was zu tun ist. Mithilfe dieser direkten Kommunikation über digitalem Wege sparen sich Wohnungsunternehmen nicht nur Ressourcen, sondern auch die Kosten für die Instandhaltung werden gesenkt. Beispielsweise werden doppelte Anfahrten durch fehlende Ersatzteile vermieden. Der geringere Wartungsaufwand wirkt sich auch positiv auf den ökologischen Fußabdruck aus: Weniger Wartungsfahrten schonen Umwelt und Budget.

Mehrwerte generieren

Mit IoT-Lösungen kann die Wohnungswirtschaft große Schritte hin zu einem wirtschaftlicheren, kundenorientierteren Betrieb gehen. Die Maßnahmen können in der Regel schnell umgesetzt werden und bieten schon ab der ersten Betriebsminute die Reduktion von Kosten und der eingesetzten Ressourcen für Vermieter und Mieter.

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