Über den Dächern von Fürth
Die ARGE Fürther Baugenossenschaften GmbH und der Fürther Bauverein eG betreuen zahlreiche Mehrfamilienhäuser in der Fürther Südstadt. Knapp 70 Objekte wurden jüngst einer umfassenden Sanierung unterzogen und erhielten dabei auch eine neue Dacheindeckung.
Logistische Meisterleistung
Insgesamt 16.000 m² Gesamtdachfläche galt es, mit dem hochwertigen Tondachziegel einzudecken. Hier war eine reibungslose Baustellenlogistik gefragt. Drei Dachdeckerunternehmen der Region teilten sich die Arbeiten: die Zimmerei & Dachdeckerei Sperber & Bayer aus Pommelsbrunn-Hartmannshof, die Möbus GmbH Dachdeckergeschäft aus Fürth und die Weidmann Dach & Gerüst GmbH aus Nürnberg. Die Ziegel wurden über den Baustoff-Fachhandel bestellt und mit Lkws mit integrierten Ladekranen vom Werk Großengottern direkt auf die Baustelle geliefert.
Bei den Innenstadtbaustellen mit belebten, teils vierspurigen Durchfahrtstraßen musste die Entladung sorgfältig geplant und zügig durchgeführt werden, um die Verkehrseinschränkungen zu minimieren, zumal die Hinterhöfe der Objekte für eine Lkw-Entladung größtenteils zu eng waren. So mussten die Entladestellen teilweise bis zu 800 m vom Verarbeitungsort entfernt eingerichtet werden. Die ausführenden Betriebe fuhren dann die Paletten mit ihren Gabelstaplern zur Baustelle und hievten sie mit Lastenaufzügen aufs Dach. Die Entsorgung der Alteindeckung erfolgte auf dem gleichen Weg.
Optimaler Schutz vor Feuchteeintrag
Da die Dachräume der Mehrfamilienhäuser nur für Speicherverschläge ausgebaut waren und der obere Dämmabschluss schon über die Dämmung der obersten Geschossdecke erfolgte, konnte das Dach als Kaltdach ausgeführt werden. Dabei bleibt über der Dämmschicht zwischen den Sparren ein Hohlraum von mindestens 2 cm Höhe. Von der Traufe bis zum First kann hier Luft durchströmen und eventuell in die Dämmung eingedrungene Feuchtigkeit abführen.
Nach der Abdeckung der alten Biberschwanzziegel zeigte sich, dass der Dachstuhl bis auf wenige reparaturbedürftige Ausnahmen in gutem Zustand war und daher problemlos weitergenutzt werden konnte. Als Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit, brachten die Dachdecker eine Unterspannbahn auf. Strömungstechnischen Untersuchungen zufolge erreicht das Ziegelmodell Magnum aufgrund der technisch ausgereiften Verfalzungen mit einer Unterspannung bereits bei 16° Dachneigung die erforderliche Regeneintragssicherheit. Mit Dachneigungen zwischen 40° und 45° war diese somit bei den Dächern der Bauvereins-Wohnanlagen noch einmal deutlich besser.
Originalzubehör für ein einheitliches Erscheinungsbild
Den oberen Abschluss der Entlüfterrohre bilden Magnum-Dachziegel mit integrierter keramischer Dunstrohrhaube Signum Typ A in kupferroter bzw. schiefergrauer Ausführung. In den jeweiligen Farben ist auch das Aluminiumzubehör lackiert: die Creaton-Dachausstiegsfenster, die Grundelemente in Magnum-Form für die Schneefanggitterstützen und Schneefanggitter. Da praktisch rings um die Häuser Verkehrsflächen liegen, musste die Schneefangsicherung entlang aller Traufen montiert werden. Die nach Süden ausgerichteten Dachflächen erhielten darüber hinaus aufgeständerte Photovoltaik-Elemente zur zusätzlichen Energiegewinnung.
Trotz der großen Flächen ging die Arbeit schnell von der Hand. Hier zeigt sich ein wichtiger Vorteil von Komplettsystemen. Aufeinander abgestimmte Zubehörteile lassen sich deutlich schneller und einfacher montieren. Gleichzeitig reduzierte die geringe Anzahl der Flachdachziegel pro Quadratmeter die Zahl der Handgriffe und erhöhte so die Verleggeschwindigkeit.
Die nach Süden ausgerichteten Dachflächen erhielten aufgeständerte Photovoltaik-Elemente.
Die Schnittstellen zwischen Firsten und Walmgraten wurde mit dreiachsigen Walmkappen gestaltet.