Fliesenverlegung

Schäden und Streit vermeiden

Das häusliche Bad gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen zwischen Mietern und Vermietern. Weit oben auf der Streitskala steht das Thema Schimmel. Durch hochwertige Produkt- und Systemlösungen lassen sich viele Schäden von vornherein vermeiden. Bei Sanierungen sorgen Maschinenlösungen für eine geringe Belastung der Mieter.

Immer wieder begegnet man der Annahme, die Verfugung von Fliesen genüge als Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit. Diese An­­nahme ist falsch, denn mineralische Fugmörtel sind im Höchstfall wasserabweisend. Um Durchfeuchtungsschäden, insbesondere in Duschbereichen, zu vermeiden, bedarf es einer fachgerecht ausgeführten Flächenabdichtung unter den Fliesen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Unterkonstruktion nicht aus feuchtigkeitsempfindlichem Material besteht, da andernfalls Schimmelbildung vorprogrammiert ist.

Zementhaltige Baustoffe als Basis

In Feuchträumen sind zementhaltige Konstruktionsaufbauten als Untergrund erste Wahl. Zementestriche oder -putze sowie Kalk-Zement-Kombinationen gelten als feuchtigkeitsunempfindlich und liegen im alkalischen pH-Bereich von 11-13. Keramische Fliesen werden bei hohen Temperaturen gebrannt, wobei sämtliche organische Verbindungen ausgetrieben werden und so die Resistenz gegen Schimmel erhöht wird. Die zur Verlegung und Verfugung verwendeten Mörtelkombinationen sind im Regelfall ebenfalls zementhaltig und komplettieren somit den resistenten Aufbau. Für die Fliesenverlegung sollte im Idealfall ein Kleber mit hoher Stand- und Haftzugfestigkeit gewählt werden, beispielsweise der Flex-Klebemörtel Universal weber.xerm 861.

Schwachstelle Fuge

Schadhafte, undichte Fugen begünstigen Durchfeuchtungsschäden. Um Rissbildungen infolge von Temperaturschwankungen und Spannungen im Bauteil, Verdunstung oder zu weichen Mörteln zu vermeiden, empfiehlt es sich, Anschluss- und Bewegungsfugen mit elastischen, fungizid eingestellten Materialien auszuführen. Haushaltsübliche saure Bad- und Sanitärreiniger greifen den Zement in Fugenmörteln an und lösen ihn nach und nach auf. Daher sollten die verwendeten Fugenmörtel eine erhöhte Resistenz gegen saure Sanitärreiniger aufweisen. Der quarzfreie Longlife-Fugenmörtel weber.fug 875 BlueComfort beispielsweise ist besonders widerstandsfähig gegen diese sauren Bestandteile und ergibt eine sehr feine Fugenoberfläche, die abriebfest, wasser- und schmutzabweisend ist.

Rissige Fliesen aufgrund schlechter Untergründe

Eine häufige Schadensursache bei Baumaßnahmen im Bestand sind nicht tragfähige Untergründe. Eine Verlegung von keramischen Bodenbelägen im Verbund ist darauf meist nicht ohne weiteres möglich, denn aufgrund von Untergrundbewegungen oder unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien neigt das Verlegegut zu Rissbildung oder zur Ablösung. Trittschall verursachende Hohllagen sowie Fugenausbrüche können die Folge sein.

Scheinfugen sowie Trennrisse in Beton- oder Estrichuntergründen sollten vor Verlegung von Fliesenbelägen kraftschlüssig verschlossen werden. Für die gängigen Risssanierungsverfahren empfiehlt sich ein schnell abbindendes Epoxidharz, wie beispielsweise weber.prim 806, das aufgrund seiner hohen Druck-, Biegezug- und Haftfestigkeit die notwendige Sicherheit zum Verschließen von Rissen bietet. Die Oberflächenhaftung des Materials, die entscheidend für die zuverlässige Abdichtung und das kraftschlüssige Verbinden ist, ist besonders auf Beton und Estrich ausgezeichnet.

Für weniger stark belastete Flächen oder kleinere Rissbreiten sowie für die kraftschlüssige Verfüllung und Verfestigung hohler Keramikbeläge, Estriche oder Putze bietet Saint-Gobain Weber weber.sys 891, eine niedrigviskose Spezialflüssigkeit auf Basis einer Acryl-Copolymer-Dispersion mit außerordentlichen Penetrationseigenschaften. Nach dem Abbinden bleibt weber.sys 891 elastisch und entwickelt eine hohe Haftkraft. Beim Abbinden versiegelt es den Riss und verhindert so das weitere Eindringen von Feuchtigkeit und sorgt für eine gute Verbundfestigkeit der Flächen, wodurch oft der Komplettausbau verhindert werden kann.

Dünnentkopplung mit multifunktionalem System

Häufig greift man in der Praxis auch zu Maßnahmen wie dem Einbau von Entkopplungsschichten, dem Einsatz armierter Bodenverlaufsmassen mit selbsttragender Wirkung oder einer Dünnentkopplung. Der Riss wird dabei zwar im Unterbau belassen, eine direkte Weiterleitung an den Neubelag jedoch verhindert. Entsprechende Lösungen müssen immer auf den Einzelfall und die jeweilige Nutzung abgestimmt werden. Es handelt sich hierbei um Sonderkonstruktionen, die vertraglich gesondert vereinbart werden müssen.

Ein Beispiel für eine solche Entkopplungslösung ist das hochflexible Abdicht- und Klebesystem weber.xerm 844. Es eignet sich als wasserdichte Reaktivabdichtung unter Fliesen und Platten sowie als Fliesenkleber und kann außerdem verwendet werden, um eine funktionsfähige Entkopplungsschicht zwischen kritischen Untergründen und Fliesen oder Naturstein herzustellen. Zusätzlich mindert das Dicht- und Entkopplungssystem Trittschall um bis zu 7 dB. Da das mineralische System zudem frostbeständig ist und witterungsunabhängig abbindet, eignet es sich auch gut für Fliesenflächen im Außenbereich, beispielsweise auf Balkonen.

Lange Bauzeiten vermeiden

Müssen Altbodenflächen saniert werden, insbesondere bei einer Strangsanierung, bedeutet dies häufig eine große Belastung für die Mieter. Zu einer Bauzeitverkürzung trägt der Einsatz moderner Maschinentechnik bei. Neben entsprechender Silotechnik bietet der Hersteller Saint-Gobain Weber auch angepasste Lösungen für kleine bis mittlere Baustellen an, z.B. die weber biene zum schnellen und wirtschaftlichen Einbau von Fließspachtelmassen.

Mit der handlichen Misch- und Fördereinheit lässt sich eine Bodenrenovierung in der Hälfte der bisher benötigten Zeit ausführen. Die Maschine mischt den mitgelieferten Premium-Fließspachtel an und pumpt ihn per Schlauchleitung bis in oberste Stockwerke direkt zum Einsatzort. Das Anmischen erfolgt staubfrei außerhalb des Gebäudes. Mischfehler durch das manuelle Anmischen werden vermieden. Das Material ist bereits nach zwei bis vier Stunden begehbar. Die verkürzte Bauzeit und optimierte Logistik kommen den Eigentümern und Mietern zugute. Treppenhäuser bleiben zugänglich und werden nicht durch den Transport von Säcken blockiert oder verschmutzt.

Fazit

Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die aufwändige Sanierungsarbeiten an Feuchträumen verhindern möchten, sollten vorausschauend planen und von Anfang an Wert auf eine fachgerechte Abdichtung legen. Keramische Beläge und Produkte mit einem hohen pH-Wert wirken schimmelpilzhemmend und bieten somit zusätzlichen Schutz. Hohlräume und Risse im Untergrund lassen sich mit geeigneten Produkten verschließen. Alternativ bietet sich der Einsatz leistungsfähiger Entkopplungssysteme an. So kann die Auswahl der richtigen Untergründe, geeigneter Produkte sowie ggfs. der Einsatz von technischen Hilfsmitteln dazu beitragen, die Zufriedenheit der Mieter zu erhalten und Unstimmigkeiten zu vermeiden.

Mineralische Fugmörtel sind im Höchstfall

wasserabweisend. Um Durchfeuchtungsschäden zu vermeiden, bedarf es einer fachgerecht ausgeführten Flächen­abdichtung unter den Fliesen.

Eine häufige Schadensursache bei Baumaßnahmen im Bestand sind nicht tragfähige Untergründe

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