Schachtsysteme

Auf die richtige Abgasführung kommt es an

Das Immobilienunternehmen B & W Bauen & Wohnen aus Fürth fand im mittelfränkischen Adelsdorf ideale Bedingungen für die Schaffung von Wohnraum für etwa 2.000 Menschen. Dieses Bauprojekt „SeeSide“ wird im TGA-Bereich von der Firma Voran verantwortet. Für die Realisierung der Abgasstrecken inklusive Brandschutz fand man in der ATEC den richtigen Partner.

Schick und erschwinglich wohnen

Die mittelfränkische Gemeinde Adelsdorf mit rund 8.000 Einwohnern liegt mitten in einer reizvollen Hügellandschaft, die sich bis in die fränkische Schweiz erstreckt, umgeben von Wiesen, Wäldern und Weihern. Die hervorragenden Verkehrsanbindungen an den Großraum Nürnberg und Erlangen bieten kurze Arbeitswege und ideale Wohnmöglichkeiten für Familien mit Kindern, junge Paare und Senioren.

Um die entsprechenden Interessengruppen in der Region zu binden, gilt es, adäquaten Wohnraum für die verschiedenen Bedürfnisse bereitzustellen, auch unabhängig davon, ob das Eigenheim selbst genutzt oder vermietet wird. Die geeignete Fläche für die Realisierung ihres Wohnbauprojektes „SeeSide“ fand die B & W Bauen & Wohnen GmbH südlich an der Adelsdorfer Ortsgrenze mit dem rund 150.000 m² großen Areal des ehemaligen Aldi-Zentrallagers. Die Vorteile dieses ruhigen und dennoch zentralen Geländes lagen für B & W auf der Hand. Es bot Platz für ein neues Wohngebiet und die Beheimatung von rund 2.000 Menschen. Insgesamt entstehen 550 Wohnhäuser, konform der EnEV 2014, in massiver Bauweise für die schlüsselfertige Übergabe.

Das Rundum-Sorglos-Paket enthält sechs Häusertypen, die als Reihen- oder Doppelhaushälfte mit Wohnflächen von 100 bis 163 m² erhältlich sind, abhängig von Budget und Platzbedürfnis. Die attraktiven Grundrisse variieren, u. a. mit Gäste- oder Arbeitszimmer, unterschiedlich großer Küche, Wohn- und Schlafräumen bis zu den Außenanlagen mit Zuwegung und Zaun. Alle Häuser sind mit bodentiefen Fenstern versehen. Sie sorgen für eine freundliche und lichtdurchflutete Wohnatmosphäre.

Erfolgsfaktoren bei Projektumsetzung

Die Gebäudeplanung und technische Konzeption übernahm das Architekturbüro Ebenhöch aus Amberg. Projektierung und Baubetreuung der kompletten gebäudetechnischen Anlagen verantwortete die Voran Heizung & Sanitär GmbH aus Burgebrach. Im Bereich der technischen Gebäudeausstattung sorgt beispielsweise eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung für kontinuierlichen Luftwechsel. Der Wärmetauscher entzieht der Abluft die Wärme und heizt damit die Zuluft vor.

Die Bereitstellung von Warmwasser und Heizwärme erfolgt in jeder Wohneinheit durch ein umweltfreundliches Gasbrennwertgerät mit 14 kW Leistung inklusive wandhängendem Warmwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 125 Liter. Die Installation der Einheiten erfolgt im Heizungsraum des Untergeschosses.

Mit Baubeginn im Jahr 2015 soll das Projekt in sechs Jahren umgesetzt sein. Die Realisierung erfolgt in drei Bauabschnitten mit jeweils rund 180 Häusern. Die B & W Bauen & Wohnen GmbH arbeitet ausschließlich mit regionalen Handwerksbetrieben und setzt auf langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit der Voran Heizung + Sanitär GmbH begann die Partnerschaft bei einem Hausprojekt mit 20 Häusern.

Heute gilt Voran als Experte für die Umsetzung von Wohnbauprojekten mit größerem Umfang im Großraum Nürnberg: „Trotz Planung gibt es häufig unvorhergesehene Situationen, in denen schnelle Entscheidungen notwendig sind, um Bauverzögerungen zu vermeiden. Bei solchen Bauvorhaben gibt es Schnittstellen mit anderen Gewerken, da sind Ansprechpartner vor Ort gefragt“, erklärt Leo Voran, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens mit 35 Angestellten.

Die Installation der Haustechnik erfolgt nicht hausbezogen, sondern orientiert sich an Bauabschnitten, in denen fünf bis acht Häuser zusammengefasst werden. Die Deckendurchbrüche für den Abgasschacht entstehen bereits in der Rohbauphase. Nach den Maurerarbeiten folgt die Verlegung der Rohrinstallationen und Lüftungsleitungen. Im nächsten Arbeitsschritt wird der LA30-Leichtbauschacht mit innen liegender Kunststoff-Abgasanlage montiert. Zug um Zug folgen die Estricharbeiten mit der anschließenden Installation des Gasbrennwertgerätes sowie des Warmwasserspeichers gemeinsam mit der Lüftungsanlage im Haustechnikraum des jeweiligen Untergeschosses. Die Verbindung vom Gasgerät bis zur senkrechten Abgasanlage ist eine der letzten Installationsmaßnahmen. Final werden die Mündungsanschlüsse in Zusammenarbeit mit den Zimmerleuten montiert. „Diese Vorgehensweise minimiert die Abstimmung mit anderen Gewerken. Unser Team kann sich fokussieren und effektiver arbeiten. Umgerechnet errichten wir die komplette Abgasanlage in durchschnittlich zwei Mann-Stunden und die gesamte Haustechnik im Heizraum im KG in rund zwei Tagen mit einem Team von drei Monteuren“, erklärt Rainer Faatz, verantwortlicher Projektleiter des „SeeSide“-Projektes.

LA30-Brandschutz und -Abgasanlage im System

In den einzelnen Wohneinheiten wird der LA30-Brandschutz und der Abgasweg mit dem vorgefertigten Leichtbausystem „PolyCase“ von ATEC umgesetzt. Das Schachtsystem mit integrierter  ATEC-Kunststoff-Abgasleitung wurde für den raumluftunabhängigen Anschluss ausgelegt, passend für das eingesetzte Buderus-Gasbrennwertgerät mit 14 kW Leistung. Vorteil der  Kunststoffabgasanlage ist die herstellerunabhängige Verwendung. Sie muss ggfs. bei einem notwendigen Wechsel des Wärmeerzeugers nicht ausgetauscht werden.

Das ATEC-Leichtbausystem führt mit etwa 10 m Gesamtlänge durch alle Geschosse bis zur Dachhaut, beginnend auf der Untergeschossdecke. Der rechteckige Schacht mit den Außenabmessungen von 150 x 200 mm nimmt wenig Raum in Anspruch und würde auch in Installationsschächten Platz finden. Der Abgasweg im Schacht wird in der Nennweite 60 mm mit starren PP-Kunststoff-Rohrelementen realisiert. Die Zuluftversorgung des Gaskessels sichert der Ringspalt zwischen Innenwand des Schachtes und der Außenwand des Kunststoffrohres.

Oberhalb der konzentrischen Dachdurchführungen mündet das Abgassystem. Über Dach kommt das Mündungspaket inklusive bleifreier Schrägdachpfanne für Dachneigungen von 25 bis 45 Grad zum Einsatz. Es ist passend zur Dacheindeckung farblich in Ziegelrot gehalten.

Das „PolyCase“-Leichtbausystem wird für Abgastemperaturen bis 120 °C bei flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen eingesetzt. Das ist rechteckig erhältlich und besteht aus 25 mm dicken Brandschutzplatten. Sie verfügen einerseits über eine vergleichsweise niedrige Wärmeleitfähigkeit und andererseits über eine hohe thermische Beständigkeit. Zudem lassen sie sich leicht mechanisch bearbeiten und werden zur Montage mittels Steckverbindung verbunden und mit einem Brandschutzkleber verklebt.

Aufgrund des geringen Gewichtes von rund 9 kg/stgm empfiehlt sich der LA30-Schacht auch für den nachträglichen Einbau im Gebäudebestand. Bei der Montage wird der Deckendurchgang entsprechend groß ausgeführt, um die thermische Ausdehnung des Schachtes zu gewährleisten. Das System ist beim DIBt mit der Nummer Z-7.4-3396 zugelassen.

Sicherer Übergang

Für die Verbindung zwischen Wärmeerzeuger und dem senkrechten Schachtsystem „PolyCase“ wird das konzentrische Kunststoff-Luft-Abgassystem „PolyTwin“ verwendet. Das Abgas wird durch das Innenrohr in Nennweite 60 mm geführt. Die Zuluft erfolgt über das farblich in Weiß gehaltene PP-Außenrohr mit der Nennweite von 100 mm. Auf rund 0,5 m Verbindungsleitung werden zwei Winkel mit 87 Grad und ein kürzbares Rohrelement mit einem Kesselanschluss eingesetzt. In den Winkel oberhalb des Geräts ist eine Revisions- und Messöffnung integriert. Der Bogen in die Senkrechte beinhaltet komfortabel die Ringspaltprüfung der Vertikalen. Der Anschluss und Halt an die senkrechte Abgasführung erfolgt unmittelbar unterhalb der Untergeschossdecke. Die Abgasleitung wird separat befestigt.

Schick, erschwinglich und zentrumsnah

In Adelsdorf finden Familien mit Kindern, junge Paare und Senioren ideale Wohnmöglichkeiten mit hoher Lebensqualität. Das Bauprojekt „SeeSide“ zeigt, dass Quartiersentwicklung im größeren Umfang modern, erschwinglich und zentrumsnah möglich ist und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Bewohner zugeschnitten werden kann. Durchdachte Systemlösungen wie beispielsweise die Abgassysteme von Atec helfen dabei, ein solch ambitioniertes Projekt wie das Wohnquartier in Adelsdorf in kurzer Zeit mit überschaubaren finanziellen Mitteln umzusetzen.

Vorteil der Kunststoffabgasanlage ist die herstellerunabhängige Verwendung. Sie muss bei einem notwendigen Wechsel des Wärmeerzeugers nicht aus-getauscht werden.

Das „PolyCase“-Leichtbausystem wird für Abgastemperaturen bis 120 °C bei flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen eingesetzt.

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