Grünes Glück
Schon ein bisschen Natur rund um den Wohnort hat eine verblüffend große
Wirkung auf das Wohlbefinden von Stadtmenschen – das ergab eine Studie des
Fachmagazins "Psychological Science". Immonet (www.immonet.de) hat bei 2500 Usern nachgefragt, wie viel Natur sie in ihrem Wohnumfeld erwarten.
Genügt der Kaktus auf der Fensterbank, ein Park in der Nähe oder muss es schon ein
eigener Garten sein? Das Ergebnis der Immonet-Umfrage: Mit 43 % wünscht sich die
relative Mehrheit der User einen eigenen Garten zu Haus oder Wohnung. Besonders
Stadtmenschen können diesen Wunsch bei der Wohnungssuche jedoch nur selten
verwirklichen – es ist schlicht nicht genug Privat-Grün für alle vorhanden. Deshalb sagen
rund 36 % der Immonet-User: „Mir reicht auch ein eigener Balkon“. Wer genügend
Platz und ein geschicktes Händchen hat, kann sich auch hier eine Naturzone zum
Entspannen schaffen. Aber auch die Wohnungen mit Balkon sind ein rares und hart
umkämpftes Gut.
Es muss nicht immer der Garten sein – ein Park tut’s auch
Doch auch wer keine private Grünzone sein Eigen nennen kann, profitiert mit einem Park in
der Nähe von der entspannenden Wirkung der Natur. Denn: Die psychische Gesundheit
und Zufriedenheit von Menschen, die in der Nähe von Grünflächen leben, ist deutlich höher
als die solcher Städter, deren Bleibe hauptsächlich von Gebäuden umgeben ist. Bäume,
Gras und Vogelgezwitscher sind also auch dann ein bedeutender Glücksfaktor im Leben
von Stadtmenschen, wenn sie dafür ein paar Schritte gehen müssen.
Dieser gesunden Wirkung von Grünzonen im Viertel bewusst ist sich nur eine Minderheit
der befragten Immonet-User. Lediglich rund 14 % sagen: Ich brauche einen Park in
der Nähe meiner Wohnung. Ganz genügsam sind sieben Prozent, sie begnügen sich mit
ein paar Pflanzen in den eigenen vier Wänden.
Die Nähe zur Natur ist ein erstaunlich großer Glücksfaktor
Um den Effekt von Park und Wald in der Umgebung einschätzen zu können, verglichen die
Forscher den „Grün-Faktor“ mit anderen Einflussgrößen des Lebens wie Arbeitsplatz und
Partnerschaft. Letzteres ist eine der wichtigsten Glücks-Faktoren für Menschen – so neigen
etwa Verheiratete im Vergleich zu nicht Verheirateten weit weniger zu negativen Gedanken
und sind zufriedener. Umso überraschender war auch für die Forscher das Ergebnis, dass
eine Hochzeit nur etwa dreimal so stark zum Wohlbefinden beiträgt, wie ein Umzug in
Parknähe.
Für die Studie dokumentierten und analysierten Wissenschaftler der University of Exeter 18
Jahre lang psychische Gesundheit und Zufriedenheit von etwa zehntausend Menschen in
Großbritannien.