Stahlmodulbauweise

„Fliegende Klassenzimmer“

Für die Realisierung von drei Projekten im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive zeichnet sich die ALHO Systembau GmbH verantwortlich. An den drei Grundschulen „Am Hohen Feld“, „Elisabeth Shaw“ und „Arnold Zweig“ im Bezirk Pankow entstehen derzeit Erweiterungsbauten in Stahlmodulbauweise.

Bei der Stahlmodulbauweise handelt es sich um eine serielle Bauweise. ALHO-Gebäude werden in modernen Fertigungshallen witterungsunabhängig als montagefertige, dreidimensionale Raummodule in Fließfertigung – ähnlich der in der Automobilindustrie – produziert und auf der Baustelle sauber und leise zusammengefügt. Durch die zertifizierte industrielle Werksfertigung mit stetigen Qualitätskontrollen überzeugen die Module mit einem gleichbleibenden und höheren Qualitätsstandard als ihn konventionell errichtete Gebäude bieten können.

Doch auch in Sachen Nachhaltigkeit weist der Stahlmodulbau erhebliche Vorteile gegenüber konventionellen Bauweisen auf. Diese beginnen beim Werkstoff Stahl, denn was kaum jemand weiß: Stahl ist weltweit das am meisten recycelte Material. Rund 99 % des Baustahls werden recycelt. Heute ist im Grunde jedes Stahlerzeugnis – und somit auch die Grundkonstruktion der Stahlmodule – ein Recyclingprodukt. Durch das Stahlrecycling werden in Deutschland jährlich mehr als 20 Mio. Tonnen CO2 vermieden - so viel, wie ganz Berlin in einem Jahr freisetzt. 

Stahlmodulgebäude von ALHO werden in Lean Fertigung industriell produziert. Grundprinzip des Lean ist, Verschwendung zu minimieren. Alle Ressourcen – Material, Personal und Energie – werden optimal ausgeschöpft. Das reduziert den Ressourceneinsatz um 36 % und den Abfall um 70 %. Durch die Vorfertigung und die kurze Bauzeit vor Ort wird die Belastung durch Baustellenverkehr um 20 % und Lärm und Baustaub um 50 % verringert.

Nachhaltige Schulgebäude

Nachdem sich das Unternehmen in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren durchsetzen konnte, wurden im Juni die Aufträge für die baugleichen Schulen an drei Standorten in Pankow erteilt. Die Gebäude bieten mit jeweils 880 Quadratmeter auf zwei Geschossen Raum für sieben Schulklassen. Das Erdgeschoss besteht aus einem Eingangsbereich mit Treppenhaus, drei Klassenräumen mit Nebenräumen, einer Teamzone für das Lehrpersonal, Sanitärbereichen für Schüler- und Lehrerschaft sowie Technikräumen. Das Obergeschoss umfasst vier weitere Klassenräume, einen Ruheraum und Sanitärbereich.

Die Fassade wird mit vorgehängten Faserzementtafeln in Beige und Braun abwechslungsreich und attraktiv gestaltet.

Die Erweiterung der Grundschule „Am Hohen Feld“ bildete den Bauauftakt. Hier begann Mitte Januar die Montage, bei der 20 vorgefertigte Stahlmodule in nur drei Tagen zum erweiterten Rohbau zusammengefügt wurden. Direkt im Anschluss begannen die Ausbauarbeiten. Ende Januar begann die Modulmontage an der Grundschule „Elisabeth-Shaw“ und Anfang März an der Grundschule „Arnold Zweig“. 

Die Schulen „Am Hohen Feld“ und „Elisabeth-Shaw“ werden bereits Ende Mai an den Bauherrn übergeben und können dann den Unterrichtsbetrieb aufnehmen. Mitte Juni folgt die Übergabe der Grundschule „Arnold Zweig“.

Durch die zertifizierte industrielle Werksfertigung mit stetigen Kontrollen überzeugen die Module mit einem gleichbleibenden Qualitätsstandard.

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