Auf zum ­Familientreffen!

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Besuch auf der Expo Real ist wie ein großes Familientreffen, bei dem keiner fehlen will. Doch diesmal ist das Schaufenster der Branche nicht nur der Pflichttermin schlechthin für das Who’s who der Immobilienwirtschaft. In diesem Jahr ist die Expo Real auch „Chefsache“. Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) wird Europas größte Messe für die Immobilienwirtschaft besuchen und damit die Wichtigkeit dieses Wirtschaftszweiges unterstreichen, dessen Stellenwert einst im Koalitionsvertrag über die Maßen hervorgehoben wurde.

Drei Tage lang, vom 8. bis 10. Oktober, geht es auf der Expo Real wieder um gewerbliche Immobilien. Dann werden auf dem Gelände der Neuen Messe München Netzwerke gepflegt und wertvolle Geschäftskontakte geknüpft. Nicht ohne Grund gilt die Expo Real als wichtigste Arbeitsmesse der Branche.

Immobilien gelten zwar angesichts der anhaltenden Finanzkrise als sicherer Hafen für Kapital. Dennoch ist der Markt unter Druck, denn Investoren wollen keine Risiken eingehen. Am liebsten wollen sie nur Objekte kaufen, die bestens vermietet sind und in ersten Lagen stehen. Auch die Bauherren sind vorsichtig geworden und beginnen erst mit neuen Projekten, wenn sie schon verlässliche Mieter gewonnen haben.

Von einem massiven Stimmungseinbruch kann in der Immobilienwirtschaft indes keine Rede sein, auch wenn die Eurokrise die deutschen Experten nicht kalt lässt. Immerhin freut sich Messechef Eugen Egetenmeir über stabile ­Zahlen. Wie im Vorjahr rechnet er mit rund 1 600 Ausstellern, die ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren, und 37 000 Teilnehmer.

Ein Thema, das die Branche treibt, ist beispielsweise bezahlbarer Wohnraum. NRW-Bauminister Michael Groschek nahm aktuell die steigenden Mietpreise ins Visier: In besonders gefragten Großstädten des Landes drohe eine „Luxus-Ghettoisierung“, sagte der SPD-Politiker. Für Durchschnittsfamilien würden dort Wohnungen zunehmend unbezahlbar. „Gerade Boomstädte wie Köln, Düsseldorf oder Münster benötigen zusätzlichen sozialen Wohnraum.“ Die Fördergelder seien da. Sie müssten aber auch abgerufen werden.

In das gleiche Horn stößt auch GdW-Präsident Axel Gedaschko. In einem Interview mit dem BundesBauBlatt (Seite 4) warnt er vor einer gesetzlich verordneten Dämmwut, die die Kosten für die Mieter unaufhörlich steigen lässt. Gerade Mieter mit geringerem Einkommen hätten immer öfter darunter zu leiden. Dabei hat für Gedaschko eine umweltschonende Produktion von Strom und Wärme häufig einen viel größeren Effekt, zumal die Mieten dadurch bezahlbar bleiben.

 

Wir sehen uns – vielleicht schon auf der Expo Real.

 

Herzliche Grüße

Ihr Achim Roggendorf

NRWs Großstädten droht eine Luxus-Ghettoisierung.

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