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Ausweis, bitte!

Gebäuderessourcenpass macht aus Häusern Materialspeicher

Die Baubranche ist für etwa 40 Prozent des globalen CO2-Verbauchs und 60 Prozent des Abfalls verantwortlich. Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll damit bald Schluss sein: Knappe Baustoffe sollen wiederverwertet werden, statt auf der Deponie zu landen. Bestandteil der Pläne ist ein sogenannter Ressourcenpass. Das Umweltberatungsinstitut EPEA hat einen solchen Pass bereits vor drei Jahren konzipiert und in mehreren Projekten erfolgreich eingesetzt.

Aus den Augen, aus dem Sinn – so lässt sich der Umgang mit Müll wohl am besten beschreiben. Und das trifft auch auf die derzeit größte Abfallquelle zu: den Abriss von Gebäuden. Wiederverwertet wird nur ein kleiner Teil davon, und das zumeist in minderwertigerer Form. So landen bei Umbau- oder Abrissarbeiten Materialien wie Beton oder Stahl meist auf der Deponie oder als Füllmaterial im Straßenbau, obwohl sie für neue Bauvorhaben dringend benötigt und teuer bezahlt werden. Dabei ließe sich das gigantische Rohstofflager, das in Gebäuden schlummert, durch ein Umdenken vom linearen Effizienzpfad hin zu einer Circular Economy heben. Cradle to Cradle heißt dieses Designprinzip, mit dessen Hilfe der Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen minimiert werden kann. Damit das funktioniert, müssen Konstruktionen und Produkte so gestaltet werden, dass bei deren Wiederverwertung keine Schadstoffe in Rezyklate und Umwelt gelangen.

Building Circularity Passport macht Rohstofflager transparent

Welche Bauprodukte und -materialien genau eingesetzt werden, wie groß ihr ökologischer Fußabdruck ist und welchen Wert die eingesetzten Materialien haben, wird in einem sogenannten Building Circularity Passport (BCP) festgehalten. Anders als sein kleiner Bruder, der Energiepass, hat der Ressourcenpass das gesamte Bauwerk im Fokus. Eingesetzt wurde er beispielsweise im Drees & Sommer-Neubau OWP12 in Stuttgart, wo er nahezu jede Schicht, jede Tür und jeden Balken des Gebäudes erfasst. Um eine solche Menge an Informationen beherrschbar zu machen, werden die Daten im Idealfall mit einem digitalen Zwilling verknüpft. Hier können die Ergebnisse des BCP über eindeutige Ampel-Farbskalen visualisiert werden und helfen dabei, unterschiedliche Qualitäten schnell zu identifizieren und zu bewerten. Ist zum Beispiel die einfache Trennbarkeit der Materialien noch nicht oder nicht ganz gewährleistet, erscheint das zugehörige Bauteil in Rot oder Gelb. Kreislauffähige Bauteile erscheinen in Grün.

Echte Kreislauffähigkeit rechnet sich

Der Circularity Passport ist ein zentrales Planungs- und Dokumentationstool, um zirkuläres Design von Beginn an zu optimieren. Das für die Baustoffe gebundene Kapital geht somit nicht länger verloren, sondern wird ähnlich einer mittel- bis langfristigen Wertanlage bei Umnutzung oder Rückbau wieder freigegeben – zudem bilanzierbar mit der Baufertigstellung. Jenseits der Rendite bietet Cradle to Cradle in Verbindung mit dem Building Circularity Passport aber noch eine weiteren, viel größeren Vorteil: einen Ausweg aus dem ökologischen Schneeballsystem, das die Ressourcen der Zukunft benutzt, um für die Gegenwart zu bezahlen. Denn um Klimanotstand und Ressourcenknappheit zu bekämpfen, müssen ökonomische Einbahnstraßen letztlich ökologischen Kreisverkehren weichen.

Cradle toCradle® | Drees & Sommer (dreso.com)

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