Patrizia: Mietpreissteigerungen haben Höhepunkt überschritten

Die Mieten in den meisten deutschen Großstädten werden bis 2017 weiter ansteigen, wenn auch nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Das ist das Ergebnis des aktuellen Investmentkompasses Wohnen der Patrizia Immobilien AG (www.patrizia.ag). Ausgehend von dem durchschnittlichen Wachstum der Mietpreise von 5 % im Jahr 2012 prognostiziert die Studie weiter steigende Mieten. „Dabei muss man zwischen neuen und bestehenden Wohnungen unterscheiden. Die Mieten für Neubauten werden nicht so stark steigen wie bei Bestandswohnungen“, sagt Dr. Marcus Cieleback, Leiter Research.


Zwischen 1992 und 2007 ist der Anstieg der durchschnittlichen Mietpreise für Wohnungen in den deutschen Städten Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt am Main und München unterhalb der jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent geblieben. Für Neubauten seien die Mieten durchschnittlich um 0,5 %, für Bestandswohnungen um 1,5 % pro Jahr gewachsen. „Entgegen der vorherrschenden Meinung in Deutschland, die Mieten würden explodieren, sind die Anstiege noch schwächer als die eigentliche Inflation“, erklärt Cieleback. „Vor allem im Neubausegment sind die Anstiege mit durchschnittlich 0,5 % pro Jahr schwächer ausgefallen als zunächst gedacht.“


Seit 2007 ist der Anstieg der Mieten allerdings spürbar gewachsen. „Wenn man den Untersuchungszeitraum der Studie um fünf Jahre bis 2012 erweitert, steigen die durchschnittlichen Mietpreise nochmal deutlich an. „Die schwachen Mietpreise der vergangenen Jahre werden seit 2007 durch den starken Anstieg wieder ausgeglichen“, erklärt Cieleback.


Je nach Teilmarkt unterscheiden sich die einzelnen Städte auch in dem potentiellen Risiko für Investoren. So weist Frankfurt am Main im Neubaumarkt die größten Abweichungen von der durchschnittlichen Mietpreisentwicklung auf. „Für Investoren bedeutet dies ein Risiko, da die Mieten für Immobilien auf diesem Markt teilweise stark von der Gesamtentwicklung des Marktes abweichen können“, so Cieleback.


Dagegen weichen in Düsseldorf die Mieten nur geringfügig von der Durchschnittsmiete ab und weisen daher nur ein geringes Risiko auf. Im Bestandsmarkt ist Berlin der Standort mit dem höchsten Risiko und Hamburg der risikoärmste Markt. „Daher sollten Investoren im Hinblick auf eine gute Investmentstrategie für ihr Portfolio je nach Standort zwischen Bestands-und Neubaumarkt unterscheiden.“, sagt Cieleback.
 

Thematisch passende Artikel:

Patrizia-Studie: Schere zwischen Angebot und Nachfrage nach Wohnungen öffnet sich

Die Schere zwischen Wohnungsangebot und –nachfrage öffnet sich in den westdeutschen Top-6-Städten immer weiter. Das führt zu deutlichen Mietsteigerungen. Während der Wohnungsneubau bestenfalls...

mehr
Ausgabe 12/2014 Wohnungsmarktbericht 2014/2015

Zahl der grenzüberschreitenden Immobilien-Investitionen steigt

Auf dem europäischen Immobilienmarkt steigt die Zahl der grenzüberschreitenden Investitionen deutlich an. „Es zeigt sich, dass die Investoren ihren Ankündigungen der vergangenen Jahre zunehmend...

mehr
Auch in schrumpfenden Städten

Höherwertige Wohnungen haben immer Konjunktur

Städte mit schrumpfender Bevölkerung können entgegen der allgemeinen Meinung auch Perspektiven für Immobilien-Innvestoren bieten – vorausgesetzt es handelt sich um höherwertige...

mehr
Ausgabe 11/2011 Wohninvestment-Kompass

Westdeutsche Norm – Ostdeutsches Paradoxon?

Während sich die Mieten in den Top-Standorten Westdeutschlands entsprechend der Gesetze der Marktwirtschaft entwickelt haben, ist dies bei den Top-Standorten Ostdeutschlands nicht festzustellen. Dies...

mehr

Euler Hermes-Studie: Boom in deutscher Baubranche – Mietpreisbremse als Risiko

Für die deutsche Baubranche geht es aufwärts. Zwar verzeichnete das Gewerbe mit 4131 Fällen im vergangenen Jahr nach dem Handel inklusive Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit rund...

mehr