Wärmemarkt: Schleichgang statt Energiewende

Veraltete und ineffiziente Heizungen in Deutschland werden nach wie vor nur schleppend modernisiert. Der Markt für energiesparende Heiztechnik ist im Jahr 2012 um lediglich 3,4 % gewachsen. Damit kommt die Modernisierung trotz Energiewende deutlich schleppender voran als in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts. Diese Zahlen präsentierten kürzlich der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V (BDH) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena).


„Für eine erfolgreiche Energiewende müssen wir raus aus dem Sanierungsstau“, so Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen. „Dafür brauchen wir mehr Markttransparenz sowie eine verlässliche und stetige Förderung“, ergänzt Kohler.


Gut 41 % der in Deutschland verbrauchten Energie entfallen alleine auf Gebäude, davon 85 Prozent auf die Heizung und Warmwasserbereitung. Würde dieser größte Energieverbrauchssektor Deutschlands technisch auf Vordermann gebracht, könnten gut 15 % des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden. Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke, verweist auf den Modernisierungsstau in deutschen Heizkellern: „Nur etwa 25 % der in Deutschland installierten 20 Mio. Heizungsanlagen entsprechen dem Stand der Technik. Moderne Heiztechnik anstelle der veralteten Anlagen würde 30 % und mehr Energie einsparen und somit die Endverbraucher spürbar finanziell entlasten“.


Der BDH verweist auch auf die hohe Innovationskraft der deutschen Heizungsindustrie. „International nimmt die deutsche Heizungsindustrie technisch und kommerziell die absolute Spitzenstellung ein. Auf der ISH Energy werden marktfähige Systeme und Innovationen wie die Gas-Wärmepumpe, die Strom erzeugende Heizung über Kraft-Wärme-Kopplung und Pilotprojekte wie die Brennstoffzelle gezeigt“, so Lücke weiter.

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