Mietpreissteigerungen konzentrieren sich auf wenige gehobene Wohnlagen – Mietpreisbremse ist überflüssig

Die Dynamik der Mietenentwicklung konzentriert sich in Deutschland in guten und sehr guten Wohnlagen, die im Fokus der Wohnungsnachfrage stehen. Dagegen verzeichnen die weniger attraktiven einfachen bis mittleren Lagen nur moderate Preisanstiege bei den Wohnungsmieten. Auf dieses Ergebnis des Hintergrundpapiers „Aktuelle Mietenentwicklung und ortsübliche Vergleichsmiete“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) weisen die wohnungswirtschaftlichen Verbände BFW, GdW und Haus & Grund gemeinsam hin. In dem Hintergrundpapier hat die Forschungs-Einrichtung des Bundesbauministeriums die Angebotsmieten in Deutschland je nach Wohnlage untersucht.

„Die Untersuchung des BBSR zeigt, dass steigende Mietpreise ein Problem einzelner Hotspots in den Ballungszentren sind. Dagegen hilft nur eine Förderung des Wohnungsneubaus – eine Mietpreisbremse würde nur für eine weitere Verknappung des Angebots und damit weiter steigende Mieten sorgen“, erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

„Die Mietpreisbremse trifft vor allem die Städte mit hoher Wohnungsknappheit und einem daraus resultierenden starken Nachfrageüberhang. Sie wird dazu führen, dass sich gerade in diesen Räumen die Situation zuspitzt, indem Investitionen in den Neubau zurückgedrängt werden und somit ein knapp bleibendes Immobilienangebot übrig bleibt. Wollen wir mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland schaffen, um Mietpreis-Exzesse zu verhindern, so müssen wir mehr Wohnraum zur Verfügung stellen, was nur über den Neubau geschehen kann“, betont BFW-Präsident Walter Rasch.

„Die Bundesregierung sollte die Ergebnisse ihrer eigenen Forschungseinrichtung ernst nehmen und auf die verfassungsrechtlich sowie wohnungspolitisch höchst fragwürdige Mietpreisbremse verzichten. Sie hilft den sozial schwachen Mietern nicht, sondern schürt den Streit zwischen Mietern und Vermietern über die tatsächliche Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete“, gibt Haus & Grund-Präsident Rolf Kornemann zu bedenken.
 

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