Gewobag: Gut wohnen in jedem Alter

Die Gewobag (www.gewobag.de) möchte ihren Mietern auch im Alter ein angenehmes Wohnen zu bezahlbaren Mieten ermöglichen. Mit diesem Ziel entwickelt sie Strategien zur kostengünstigen Realisierung entsprechender baulicher Maßnahmen und sozialer Angebote.

Um Maßnahmen aus fundierten Analysen abzuleiten, hat die Gewobag gemeinsam mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Forschungsprojekt unter dem Titel "Seniorenwohnhäuser - altersgerechte Anpassung und Vernetzung im Quartier" beim Bundesmodellvorhaben "Altersgerecht umbauen" eingereicht.

Der Projektantrag überzeugte und so ist die Gewobag das einzige Berliner Unternehmen, das an diesem Bundesmodellvorhaben teilgenommen hat. Gemeinsam mit den Projektpartnern feddersen-architekten, der Forschungseinrichtung empirica AG und dem Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. wurden ausgewählte Seniorenimmobilien untersucht. Projektstart war im Mai 2010. Nun wurden die Ergebnisse vorgestellt.
 
Wohnen im Alter ist eigenen Angaben zufolge ein besonderes Anliegen des kommunalen Wohnungsunternehmens und das nicht erst seit heute. Gewobag unterhält 40 Seniorenhäuser mit rund 3900 Wohnungen. Damit befindet sich jede fünfte Berliner Wohnung in Seniorenwohnhäusern im Besitz des Unternehmens. Die Häuser stammen überwiegend aus den 60er und 70er Jahren.

Wenngleich einige Bewohner möchten, dass alles so bleibt wie es ist, zeichnet sich bereits jetzt eine veränderte Nachfrage ab. Nach heutigen Maßstäben gelten andere Voraussetzungen für seniorengerechtes Wohnen als noch vor Jahrzehnten. Diese beginnen bei deutlich höheren Ansprüchen an barrierearme Zugänge und hören bei Erwartungen an eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung noch lange nicht auf. Neue Konzepte sind gefragt.
 
Im Rahmen des Bundesmodellvorhabens "Altersgerecht umbauen" entwickelte die Gewobag für vier Seniorenhäuser im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beispielhafte Lösungen, die zeigen, wie sich modernes barrierearmes Wohnen in Verbindung mit Unterstützungsleistungen ohne erhebliche Mietsteigerungen realisieren lassen. Es zeigte sich, dass auch mit kleineren Maßnahmen schon viel erreicht werden kann. Wo technische Lösungen nicht möglich sind, kann über soziale Angebote ein Ausgleich geschaffen werden.

Überhaupt lag auf der Vernetzung im Quartier und Nachbarschaften von Jung und Alt ein zentraler Fokus des Modellvorhabens. So verfügt das Seniorenwohnhaus am Lichtenrader Damm 51-57 nicht nur über ein Pflegeangebot, sondern kooperiert auch mit einem benachbarten Familienzentrum. In der Winterfeldtstraße 70 wurde ein altersgerechter Garten angelegt, im Westphalweg 7 eine beispielhafte Gestaltung von Eingangsbereichen und Fluren realisiert. In der Bülowstraße 94 entsteht bis Ende des Jahres eine freundliche Foyergestaltung mit einem Conciergetresen. Es wurden darüber hinaus Konzepte zur Umsetzung neuer Formen des gemeinschaftlichen Wohnens entwickelt. Die Gewobag ist diesbezüglich mit einigen Gruppen im Gespräch.
 
Viele Maßnahmen sind nicht nur für ältere Menschen eine gute Sache, sondern für jedes Alter: Dazu gehören großzügig gestaltete Küchen und Bäder, helle angenehme Farben und lichte Flure. Das sei auch ganz im Sinne der Gewobag, die eine lebendige Mischung in Quartieren habe und auch weiterhin anstrebe. Auf Basis einer im Bundesmodellvorhaben erstellten Matrix wird künftig bei jeder baulichen Maßnahme geprüft, wie altersgerechte Anpassungen mitrealisiert werden können.
 

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