BBU-Jahrespressekonferenz: Eine Wohnoffensive für Brandenburg

Dank des Engagements der Wohnungswirtschaft kommen Brandenburgs Städte bei der Bewältigung des durch Wende und Einheit verursachten wirtschaftlichen und demografischen Strukturwandels gut voran. Am deutlichsten sichtbar wird das in der Entwicklung der Leerstandsquote bei den BBU-Mitgliedsunternehmen. BBU-Vorstand Maren Kern: „Unsere Mitgliedsunternehmen stehen für starke und lebenswerte Städte. Jetzt ist es an der Gemeinde- und Landespolitik, die sich hieraus ergebenden Potenziale noch besser zu erschließen.“


Brandenburgs Städte sind attraktive Wohnorte: Das bescheinigen ihnen nicht zuletzt BBU-Mitgliedsunternehmen in einer Umfrage. Trotz aller Anstrengungen verharrt die Leerstandsquote in den Städten des weiteren Metropolenraums des Landes Brandenburg allerdings seit 2010 praktisch unverändert bei ca. 10,5 %. Kern: „Landesweit stehen bei unseren Mitgliedsunternehmen insgesamt rund 27.000 Wohnungen leer, davon nur rund 7.000 wegen geplanter Abrisse in strukturschwachen Regionen. Daraus ergibt sich allein bei unseren Unternehmen ein ungenutztes Wohnpotenzial von etwa 20.000 Wohnungen, das erschlossen werden muss. Dafür sollte sich jetzt die öffentliche Hand einsetzen.“

16,5 Mrd. € sichern starke Städte


Seit 1991 haben die brandenburgischen BBU-Mitgliedsunternehmen rund 14,8 Mrd. € in Bestand und Neubau investiert. In diesem Zeitraum haben sie – vor allem im Berliner Umland – fast 15.000 Woh-nungen neu gebaut und den Wohnungsbestand zu weiten Teilen umfassend modernisiert. Im gleichen Zeitraum wurden von ihnen – insbesondere im weiteren Metropolenraum – gut 60.000 dauerhaft leerste-hende Wohnungen mit einem Buchwert von schätzungsweise 1,7 Mrd. € abgerissen. „Damit haben unsere Unternehmen rund 16,5 Mrd. € für gutes Wohnen und starke, attraktive Städte aufgebracht. Ohne unser Engagement und unsere Expertise wären Brandenburgs Städte in einem schlechteren Zustand. Wir sind Hauptsäulen von Stadtentwicklung und Stadtumbau“, fasste Kern zusammen.

Ansatzpunkte für mehr Wohnen

Das große Engagement der Wohnungsunternehmen schafft gute Voraussetzungen dafür, dass auch die Städte des weiteren Metropolenraums besser vom starken Wachstum Berlins und Potsdams profitieren. Kern: „Die Aktivierung der Brandenburger Wohnpotenziale ist nicht nur sinnvoll, sondern auch regional- und sozialpolitisch geboten.“ Der Weg dorthin führt zum einen über eine weitere konsequente Fortsetzung und Nutzung der Städtebauförderprogramme, allen anderen voran beim Stadtumbau Ost. Zum anderen nannten BBU-Mitgliedsunternehmen in einer Umfrage des Verbandes eine bessere Nah- und Regionalverkehrstaktung sowie ein besseres Wohn-Marketing dieser Städte als weitere Handlungspunkte. Kern: „Hier-bei sehen wir auch das Land in der Pflicht, besser zu unterstützen.“ 


Potsdam boomt – soziale Wohnungswirtschaft stabilisiert


Das Wachstum der Landeshauptstadt Potsdam setzt sich fort – in den nächsten Jahren werden dort des-halb mindestens 10.000 neue Wohnungen benötigt. „Da ist es eine gute Nachricht, dass unsere Mitglieds-unternehmen mit ihrem Marktanteil von fast 50 % nicht nur für bezahlbare Mieten in Potsdam sorgen, sondern auch eine Rekordsumme in den Neubau investieren“, so Kern. Mit einer Bestandsmiete von 5,53 € nettokalt pro Monat und Quadratmeter wohnt es sich im Vergleich zum Berliner Mietspiegeldurch-schnitt in einer BBU-Durchschnittswohnung auf das Jahr gerechnet über 220 € günstiger.


Gleichzeitig wollen die Unternehmen ihre Neubauinvestitionen 2016 um 74 % ausweiten – und dann mit rund 50 Mio. € so viel in diesen Bereich investieren wie zu keinem Zeitpunkt zuvor seit Beginn der Erfas-sungen durch den BBU 1992. In diesem Zusammenhang warnte Kern aber auch vor immer weiter steigen-den Baukosten. Allein zwischen 2012 und 2016 hätten vor allem immer weiter steigende energetische Standards dazu geführt, dass die Herstellungskosten um rund 22 % gestiegen sind. Hinzu kämen steigende Grundstückspreise. Kern: „Höhere Baukosten bedeuten immer auch höhere Neubaumieten.“  

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