Türenklemmschutz

Geschützte Kinderhände

Der Markt Feucht setzt die Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung nicht nur bei Kindergärten, sondern auch bei Schulen konsequent um.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) sagt in ihrer Regel 102-002 „Kindertageseinrichtungen“, dort im Paragraph 13-3: „Scherstellen an Nebenschließkanten von Türen sind zu vermeiden“. Der Markt Feucht geht dabei weiter, als es die DGUV-Regel fordert, denn es wurden auch die örtlichen Schulen in diese Maßnahme mit einbezogen. Dabei ging es z.B. um die Anfang dieses Jahres erfolgte Nachrüstung von 34 zweiflügeligen und 20 einflügeligen Aluminium-Brandschutztüren mit 88 Fingerschutzrollos an der Grund- und Mittelschule an der Schulstraße.

Brandschutzertüchtigung bedingt

Fingerschutz

Bereits vor sechs Jahren wurde an dieser Einrichtung eine Brandschutzertüchtigung durchgeführt. Dazu sagte Hans Holger Glunz, der für ein Schwabacher Innenausbau-Unternehmen die öffentlichen Gebäude des Marktes Feucht betreut: „Das örtliche Bauamt legt Wert auf flächenübergreifende Brandschutz-Maßnahmen: in den Schulen werden alle Flure durch Brandschutz-Melder überwacht. Überall sind Sirenen montiert, auch im WC-Bereich. Es wurden batteriebetriebene Sicherheits-Notbeleuchtungen und grüne Nothinweisleuchten angebracht.“ Es seien nicht nur alle Sicherheitsvorgaben eingehalten worden, darüber hinaus sei man in Feucht in Sachen Sicherheit in den Schulen sehr engagiert. Nicht nur an den Brandschutztüren würden die vorgeschriebenen jährlichen Überprüfungen durchgeführt, sogar jedes Fenster unterläge einer jährlichen Wartung mit Vertrag.

Zur Brandschutzertüchtigung sagt Glunz: „Durch neue Auflagen mussten diverse Türen von T0, also ohne Brandschutz-Ausstattung, zu Brandschutztüren umgebaut werden. Wir haben den Auftrag aus dieser Ausschreibung erhalten und seit dieser Zeit hat uns das Bauamt Feucht auch für andere Reparaturarbeiten beauftragt. Da wir auch Wartungen an Brandschutztüren und Feststellanlagen durchführen dürfen, wurden wir beauftragt, die Brandschutztüren mit Fingerschutzrollos nachzurüsten.“

Da Brandschutztüren generell selbstschließend sein müssen, benötigen sie Türschließer. In gewissen Bereichen, meist in stark frequentierten Fluren, ist das permanente Geschlossensein jedoch nicht sinnvoll, gerade für kleine Kinder sind derartige Türen zu schwer zu öffnen. Daher werden die Brandschutztüren dort mit einer Feststellanlage ausgerüstet, die die Türen permanent offen lässt und sie nur im Brandfall schließt. Bei diesen Türen besteht allerdings die Gefahr, dass man sich Finger beim Schließvorgang quetscht. Da diese Türen sehr breit sind, wirkt am Band (dort wo die Tür angebracht wird) ein langer Hebelarm, der zu größeren Verletzungen als am Schloss führen könnte.

„Durch die Montage der Fingerschutzrollos reagiert das Bauamt darauf, dass in dieser Schule bei Schulfesten, Schulanmeldungen und Aufführungen kleine Geschwister der Schüler mitkommen und sich an Türen verletzen könnten“, so Glunz.

88 Fingerschutz-Rollos an einem Tag montiert

Die Fingerschutzrollos werden an der Bandseite, genauer: an der Band-Gegenseite (gegenüber den Beschlägen) einer Tür angebracht. Bei jedem Türmaterial verläuft die Montage fast gleich – in Feucht waren es Brandschutztüren aus Aluminium, deren Feststellanlagen einmal pro Jahr überprüft werden müssen.

Zur Nachrüstung dieses Türen sagte Glunz: „Erst einmal muss vom Türen-Hersteller die schriftliche Freigabe für das jeweilige Produkt eingeholt werden. Das verlief für das von uns eingesetzte System problemlos, denn es ist auch für Brandschutztüren zugelassen. Ebenfalls problemlos verlief die Montage: Die Höhe der Anbringung des Rollos wird vom Auftraggeber vorgegeben. Bei Kindergärten und in Schulen mit kleineren Kindern beginnt das Rollo knapp über dem Boden, denn Kinder krabbeln auch. Das Standard-Längenmaß liegt bei diesem Produkt bei 1,92 m, die maximale Länge ist 2,50 m. Mit vier selbstschneidenden Schrauben befestige ich das Rollo derart, dass bei geschlossener Tür vom Rollo noch eine Mindestbreite von 25 mm sichtbar ist. Dafür wird eine Anreisshilfe für Rollo und Halteprofil geliefert, welche die Position der beiden Teile sehr einfach festlegt. Dieser Hersteller machte mir die Montage wirklich einfach, denn das Rollo kann in die Halteleiste eingehängt werden, die ich also separat - ohne dass ich der Zugkraft des angearbeiteten Rollos entgegen arbeiten muß - justiere und dann ebenfalls mit vier Madenschrauben befestige. Erst dann hänge ich das Rollo ein und sichere es. Diese Schrauben sind nicht sichtbar, wenn das Rollo eingehängt ist. In Feucht konnte ich 88 Rollos alleine an einem Arbeitstag anbringen.“

Zusätzlich sei das System montage- und servicefreundlich, denn für die Brandschutztüren ist eine jährliche Überprüfung notwendig. „Dazu müsste ich bei Produkten mit fest angeschlossenem Rollo dessen Halteprofil unter Zug des Rollos abmontieren und später wieder anbringen. Das kostet mehr Zeit und kann im Laufe der Jahre durchaus zu  Beschädigungen des Halteprofils führen, ganz davon abgesehen, dass mir auch einmal eine Schraube abbrechen kann.“ Bei dem hier verwendeten System müsse lediglich das Rollo ausgehängt werden, um an die zu prüfende Technik nebst Bändern zu gelangen.

Die Fingerschutzrollos werden
an der Band-Gegenseite
(gegenüber den Beschlägen)
einer Tür angebracht.

Grund- und Mittelschule Feucht


Die ersten Schulgebäude wurden 1952 erstellt und 1987 durch einen Querbau, der drei Längsbauten verbindet, erweitert. Heute werden in der Grundschule 450 Kinder und in der Mittelschule 280 Kinder unterrichtet. Vor zwei Jahren wurde eine Mensa sowie ein Kinderhort eröffnet. Zwei Sportstätten befinden sich in ca. 500 m Entfernung.
Das Engagement in Sachen aktueller Pädagogik zeigt sich auch darin, dass hier an der Grundschule in Feucht als eine der ersten Grundschulen in Bayern die Mittagsbetreuung durch die „Offene Ganztagsschule“ abgelöst wurde. In der Mittelschule gibt es die „Gebundene Ganztagsschule“, bei der die Anwesenheit der Schüler bis 15.30 Uhr (freitags bis 13 Uhr) verbindlich ist.
Dabei stehen Übungs- und Lernzeiten im Wechsel mit sportlichlichen, musischen und künstlerischen Angeboten. Ein gemeinsames Mittagessen mit Erholungsphase runden den schulischen Tag ab.  
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